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Küsse, die "Verzeih mir" sagen

Küsse, die "Verzeih mir" sagen

Titel: Küsse, die "Verzeih mir" sagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters
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zweierlei bedeuten: Entweder war ihr die Berührung unangenehm, oder sie löste in ihr dasselbe sehnsüchtige Kribbeln aus wie ihn ihm, weil sie sich immer noch zu ihm hingezogen fühlte. Die Nachforschungen zu diesem Thema musste er wohl auf später verschieben. Schließlich war dies ihr erster Tag hier. Eine „zufällige“ Berührung mochte sie tolerieren, aber er wollte sein Glück nicht herausfordern.
    Als die Kinder zurückkamen, setzte er sich zwischen sie, sodass Annie ihm nicht vorwerfen konnte, er würde die Situation ausnutzen.
    Hungrig stürzten sie sich auf das Essen.
    „Das macht wirklich Spaß“, sagte Nicky plötzlich zwischen zwei Bissen. „Ich finde, wir sollten jeden Tag alle zusammen essen. Findest du nicht, Roberta?“
    Während die anderen lachten, tauschten Chase und Roberta ein verschwörerisches Lächeln. Die nächste halbe Stunde unterhielt sie Nicky mit seinen Geschichten. Es war eine fröhliche Runde.
    So glücklich war ich nicht mehr, seit ich mit Annie in Kabul war, dachte Chase. Ich hoffe nur, alles wird gut.
    Ein Klopfen an der Haustür ließ sie alle verstummen. Chase wollte schon aufstehen, doch dies war schließlich nicht sein Zuhause. Er blickte Annie nach, als sie zur Tür ging. Vielleicht waren ihre Eltern doch noch gekommen.
    In Kabul war alles so anders gewesen. Obwohl sie in unterschiedlichen Apartments untergebracht waren, hatten sie abwechselnd nur eins benutzt und alles miteinander geteilt. Wie ein glücklich verheiratetes Paar. Sich jetzt in ihrem Haus wie ein Besucher zu fühlen, war schwer auszuhalten.
    Annie kam mit ihrem neuen Gast ins Esszimmer. Bill Telford, der Superintendent, war Mitte vierzig, hatte eine sportliche Figur und volles blondes Haar. Und er verschlang Annie fast mit Blicken.
    „Ich wollte es mir nicht nehmen lassen, unsere neue Parkarchäologin persönlich zu begrüßen, aber ich will nicht stören“, sagte er.
    Von wegen. Der Mann hatte wirklich keine Zeit verloren. Als Witwer hielt er schon seit Längerem Ausschau nach einer neuen Lebensgefährtin, und offenbar dachte er, Annie wäre die ideale Kandidatin.
    „Sie kennen ja alle hier außer meiner Tochter“, sagte Annie. „Roberta, das ist Bill Telford, der Superintendent des Parks. Er hat mich eingestellt.“
    „Hi! Schön, Sie kennenzulernen.“
    „Ganz meinerseits.“
    Telford umrundete den Tisch, um ihr die Hand zu schütteln.
    „Wussten Sie, dass Onkel Chase Robertas Daddy ist?“, platzte Nicky heraus.
    Chase verkniff sich ein Lächeln. Wie er diesen kleinen Kerl liebte!
    Überrascht drehte sich Telford zu Annie um. „Nanu, haben wir falsche Daten bekommen? Im Formular stand, Sie seien ledig.“
    Der Mann sah aus, als hätte man ihn gerade mit einem Eimer eiskaltem Wasser übergossen.
    Chase nickte Vance zu. Diese Erklärung überließ er lieber dem Chef. Und Annie würde froh sein, wenn er jetzt die traute Runde verließ. „Bill, setzen Sie sich doch auf meinen Platz und probieren Sie Rachels wunderbare Lasagne. Ich gehe mit den Kindern auf die Pirsch. Vielleicht bekommen wir ja die Eichhörnchenfamilie zu sehen.“
    Nicky klatschte in die Hände. „Hurra! Komm, Roberta. Mit dem Fernglas können wir sie noch besser beobachten.“
    Chase verabschiedete sich und ging mit den Kindern hinaus.

7. KAPITEL
    „Du kannst doch nicht auch noch alles für mich einräumen, Rachel“, sagte Annie. „Du hast schon das wunderbare Essen gemacht.“
    „Ach was, nun lass dir doch helfen. Schlimm genug, dass du mit einem Gipsarm umziehen musst. Sag mir einfach, was wohin soll, und dann packe ich schon mal die Küchenkisten aus und räume das Geschirr in die Schränke.“
    „Wenn du meinst …“
    „Absolut. Du wirst sehen, mit vereinten Kräften bekommen wir schnell Ordnung in das Chaos. Und es ist ja auch keine Zehnzimmervilla.“
    Annie lachte. „Nein, aber ich finde es ganz gemütlich als vorübergehendes Zuhause.“
    „Ach, willst du nicht länger bleiben?“
    „Ich habe nur einen Jahresvertrag. Danach entscheidet der Superintendent, ob der Aufwand sich lohnt und er noch mehr Fördermittel beantragt.“
    „Oh, da brauchst du dir keine Sorgen machen“, sagte Rachel. „Ich kenne Bill Telford nur flüchtig, aber wenn mich nicht alles täuscht, war er heute sehr an dir interessiert. Und ich habe gehört, wie er dich zum Essen eingeladen hat. Vielleicht will er ja nur berufliche Dinge mit dir besprechen, aber du solltest wissen, dass er Witwer ist. Seine Frau ist letztes Jahr an Krebs

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