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Küsse, die "Verzeih mir" sagen

Küsse, die "Verzeih mir" sagen

Titel: Küsse, die "Verzeih mir" sagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters
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besonders klug von ihm gewesen, so früh zu offenbaren, wie es in ihm aussah. Aber er konnte Roberta schließlich auch nicht anlügen.
    Er wartete, bis die Kinder fertig waren, dann klatschte er in die Hände. „Wer hat Lust, mit mir eine Runde Boccia zu spielen?“
    „Ich!“, rief Nicky sofort.
    Auch Roberta nickte. „Ich habe es aber noch nie gespielt.“
    „Es macht Spaß!“, erklärte Nicky. „Aber es ist auch ganz schön schwierig.“
    „Man braucht etwas Übung, aber jeder kann es lernen. Ich bringe es dir bei“, versprach Chase.
    Er musste sich unbedingt ablenken. Es hatte keinen Sinn, darüber nachzugrübeln, dass Annie mit jedem verdammten Mann im Park Zeit verbrachte außer mit ihm.

8. KAPITEL
    Als Annie aus Wawona zurückkam, fuhr sie direkt bei Chase vorbei und hupte kurz als Zeichen für Roberta. Es war schon nach fünf. Die Zeit mit Ron war einfach nur so verflogen, so viel hatten sie zu besprechen gehabt. Doch es machte einen großen Unterschied, hier im Park zu leben. Wenn sie sich einmal verspätete – was sie nicht vorhatte, zur Gewohnheit werden zu lassen –, konnte sie sich immer darauf verlassen, dass Chase für ihre Tochter da war.
    Kurz darauf kam Roberta aus dem Haus gerannt.
    „Deine Großeltern erwarten uns zum Abendessen in der Yosemite Lodge!“, rief Annie ihr zu. „Magst du deinen Vater fragen, ob er auch kommt? Ich weiß nicht, ob er frei hat.“
    „Bis morgen früh“, verkündete Roberta.
    „Dann würden deine Großeltern sich freuen, ihn heute Abend kennenzulernen.“
    „Okay, ich sag’s ihm und komme gleich wieder.“
    Es dauerte nur eine Minute, bis Roberta zurück war. „Dad sagt, er duscht noch schnell und kommt dann rüber.“
    „Gut. Und hattest du Spaß beim Reiten?“
    „Es war toll!“ Auf dem Rest des Wegs gab ihr Roberta eine ausführliche Beschreibung ihres Tages. Sie redete noch immer, als sie auf dem Parkplatz der Lodge hielt. Es war Chases Verdienst, dass ihre Augen so leuchteten.
    Ungeachtet ihrer eigenen Gefühle musste Annie zugeben, dass der Umzug in den Park Roberta guttat. Es gab nun mal keinen Ersatz dafür, einen eigenen Vater zu haben, vor allem, wenn er ein so liebevoller und fürsorglicher Mann wie Chase war. Auch Nicky himmelte ihn schließlich an, und Kinder konnte man nicht so leicht täuschen.
    Genauso wenig wie ihre eigenen Eltern, die von ihm sicherlich ebenfalls beeindruckt sein würden.
    Gemeinsam mit Roberta betrat sie das Restaurant und sah ihre Eltern an einem der hinteren Tische winken. Nachdem sie sich begrüßt und umarmt hatten, setzten sie sich, der Ober brachte die Speisekarten.
    „Habt ihr deinen Vater nicht mitgebracht?“, fragte Annies Mutter Roberta.
    „Er kommt gleich nach.“
    Annies Vater betrachtete sie prüfend. „Und, wie läuft es so?“
    „Wunderbar. Ron Saddler und ich haben uns heute abgesprochen. Bis ich in ein paar Wochen meinen Gips los bin, arbeitet er draußen, und ich werde die Daten aufnehmen. Ich kann also viel zu Hause sein, um …“
    „Da ist Dad!“
    Roberta sprang auf und lief ihrem Vater entgegen, der mit seiner beeindruckenden Erscheinung alle Blicke auf sich zog. Er trug einen hellgrauen Anzug mit weißem Hemd und silbergrauer Krawatte. Annie hielt überwältigt den Atem an. Es war so lange her, dass sie ihn in so formeller Kleidung gesehen hatte.
    Sein dunkles Haar und der gebräunte Teint ließen seine grauen Augen noch auffälliger wirken. Obwohl ihre Eltern ihn natürlich von Fotos kannten, waren sie auf diesen Anblick offenbar nicht vorbereitet. Roberta himmelte ihn offen an, und Annie ertappte sich ebenfalls dabei, wie sie ihn bewundernd anstarrte.
    „Annie“, sagte er mit seiner tiefen, etwas rauen Stimme, bevor er um den Tisch herumging, um ihren Eltern die Hand zu schütteln.
    „Mom, Dad, das ist Chase Jarvis“, stellte Annie ihn formell vor.
    „Es freut mich und ist mir eine Ehre, Sie endlich kennenzulernen. Damals hatte ich gehofft, Ihre Tochter zu heiraten und Ihr Schwiegersohn zu werden.“
    Dass er die Vergangenheitsform verwendete, ließ Annie zusammenzucken. „Nach der Explosion habe ich nicht mehr an diesen Moment geglaubt. Ich würde wieder so handeln, um Annie zu schützen, doch ich werde es immer bedauern, ihr so viel Leid bereitet zu haben.“
    Seine Worte erschütterten sie. Offenbar ging es ihren Eltern ähnlich, denn sie schwiegen beeindruckt.
    Ihr Vater fing sich als Erster. „Nun ja, das Lächeln, das Sie auf das Gesicht unserer Enkelin zaubern, macht

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