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Kuesse - drei Mal taeglich

Kuesse - drei Mal taeglich

Titel: Kuesse - drei Mal taeglich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristi Gold
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tun?
    Cassie spürte genau, wann Brendan sich der Situation bewusst wurde.
    Er spannte sich am ganzen Körper an, ein Seufzer entfuhr seinen Lippen, und dann fluchte er leise: „Verdammt." Brendan löste sich von ihr, setzte sich auf und fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar. „Was, zum Teufel, habe ich getan?"
    Cassie rutschte näher, setzte sich neben ihn und legte ihm die Hand auf die Schulter.
    „Nicht nur du, Brendan."
    Er schüttelte ihre Hand ab. „Aber ich hätte es besser wissen müssen."
    Sie knipste die Nachttischlampe an. „Ich etwa nicht?" entgegnete sie. „Wir sind beide erwachsen und voll verantwortlich für das, was wir tun."
    Brendan blickte auf das Aquarellbild an der Wand, ohne es richtig wahrzunehmen, und ballte die Hände zu Fäusten. „Nimmst du die Pille?"
    „Seit drei Monaten nicht mehr."
    „Das habe ich befürchtet", erwiderte er und klang sehr angespannnt.
    „Eine Schwangerschaft ist nicht das einzige Risiko."
    Er sah sie immer noch nicht an. „Darüber brauchst du dir keine Sorgen zu machen, das versichere ich dir. Ich bin gesund."
    „Ich auch." Aber was ihre Gefühle anging, lag die Sache komplizierter. Die unsichtbare Wand, mit der Brendan sich gegen sie abschirmte, machte ihr sehr viel mehr Sorgen als eine mögliche Schwangerschaft. Brendan und sie sollten jetzt eigentlich auf dem Bett liegen und sich zärtlich umarmen und nicht die Folgen diskutieren.
    Sie hatte ihn trösten wollen, nicht, seinen Schmerz noch vertiefen. Aber leider hatte sie offenbar genau das getan. „Brendan, es ist wesentlich wahrscheinlicher, dass nichts passiert ist."
    Er zog sich an und ging nervös auf und ab. „Und wenn du nun doch schwanger geworden bist?"
    „Dann werde ich schon damit fertig werden."
    Brendan blieb abrupt vor ihr stehen. „Wir werden zusammen damit fertig werden. Du musst mir schwören, es mir zu sagen, wenn du schwanger bist."
    „Natürlich. Aber darum wollen wir uns jetzt noch keine Sorgen machen."
    „Ich mache mir aber Sorgen."
    Ihr ging es nicht anders. Wie konnte ein Geschehnis, das zumindest für sie sehr schön gewesen war, sich nun als so kompliziert erweisen? „Lass uns einfach abwarten, ja?"
    Er sah sie an. „Habe ich dir wehgetan? Ich war ziemlich rau."
    Cassie senkte verlegen den Blick. „Nein, überhaupt nicht."
    „Aber angenehm kann es auch nicht gewesen sein."
    „Ich bin schon okay, Brendan. Wirklich."
    Er setzte sich neben sie und nahm ihre Hände in seine. „Ich bin ein Idiot, Cassie. Es geschähe mir recht, wenn du mich jetzt hassen würdest."
    Sie lehnte den Kopf an seine Schulter. „Ich könnte dich niemals hassen."
    „Aber du bist nicht einmal auf deine Kosten gekommen."
    „Das macht nichts."
    „Doch es macht sehr wohl etwas. Du hättest sehr viel mehr verdient."
    Unter anderen Umständen, bei einem anderen Mann hätte sie dem zugestimmt. Sie hätte vorgezogen, langsam verführt zu werden, mit ein wenig Romantik, langen Küssen und einem sinnlichen Vorspiel, so, wie sie es eigentlich noch nie erlebt hatte. Doch es war Brendan, mit dem sie geschlafen hatte, und die körperliche Befriedigung war ihr dabei nicht so wichtig gewesen wie ihre Gefühle für ihn. Das würde er wahrscheinlich nie verstehen. Die meisten Männer würden es wohl nicht verstehen.
    „Ich werde deswegen schon nicht zusammenbrechen, Brendan."
    Er nahm sie in die Arme und strich ihr zärtlich übers Haar. In diesem Moment war er wieder der Brendan, den sie kannte und so sehr liebte.
    „Ich könnte es nicht ertragen, deine Freundschaft zu verlieren, Cassie."
    Und sie könnte es nicht ertragen, ihn zu verlieren, selbst wenn das bedeutete, dass sie vorgeben musste, in ihm nur einen Freund zu sehen.
    „Wir werden gute Freunde bleiben, Brendan", versicherte sie. „Alles ist in Ordnung, glaub mir."
    Nichts war in Ordnung.
    Cassie saß an ihrem Schreibtisch und starrte wie betäubt die Laborergebnisse an. Brendans Worte hallten in ihrem Kopf wider.
    „Du musst mir schwören, es mir zu sagen, wenn du schwanger bist."
    Die Frage, ob sie schwanger war, hatte in den vergangenen zwei Monaten sozusagen über ihren Köpfen gehangen wie ein Damoklesschwert, obwohl keiner von beiden sie laut ausgesprochen hatte. Sie hatten sich weiterhin den Anschein gegeben, als sei alles normal, und hatten zusammen gearbeitet und Tennis ge spielt, als sei in jener Nacht nichts geschehen.
    Brendan hatte sie nicht wieder geküsst und nicht einmal berührt, obwohl Cassie sich sehr danach gesehnt hatte.

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