Kuesse, heiss wie damals
einer anderen Frau abschrecken", riet Amanda, die ihre Zweifel spürte. "Du kannst doch wundervoll mit kleinen Kindern umgehen. Bei all deiner Erfahrung als Kindermädchen kann die Kleine doch kein Hindernis für dich bedeuten." Sie zwinkerte bedeutungsvoll. "Und er ist immer noch ein toller Mann. Zweifellos alle Mühe wert! "
Wer wüsste das besser als ich? dachte Katie ironisch, denn schließlich ließ sie seit drei Monaten keine Möglichkeit aus, so viel von ihm zu bekommen wie möglich. Aber ein Treffen mit seiner kleinen Tochter ... würde das sie beide enger zusammenbringen oder gerade das Gegenteil bewirken?
„Außerdem werden auch noch andere Kinder da sein, mit denen sie spielen kann", versicherte Amanda beruhigend. "Ich habe mehrere Familien mit kleinen Kindern eingeladen, und mein Nick spielt sicher gern mit ihr. Du wirst die Kleine also ganz ungezwungen kennen lernen können."
"Die Meisterin der Intrige", spottete Katie und war sich gar nicht sicher, ob sie bei diesem Plan mitspielen sollte. Andererseits war die Verlockung groß, Carvers Tochter unter derart zwanglosen Umständen kennen zu lernen.
Amanda nahm ihre Bemerkung als Lob. "Natürlich bin ich das. Wenn ich will, laufe ich zu brillanter Form auf. Und glaub ja nicht, dass du dich drücken kannst, Katie. Ich weiß, dass du sonntags immer frei hast."
Was sie nicht leugnen konnte. Schon während des ersten Monats, als ihr Geschäft allmählich anlief und sie jeden Auftrag angenommen hatte, war ihr schnell klar geworden, dass sie in der Gefahr stand, sich zu viel zuzumuten.
Deshalb hatte sie sich entschlossen, sich den Sonntag als Ruhetag vorzubehalten, weil ihr Kindertaxi da sowieso am wenigsten gefragt war.
Dennoch zögerte sie, Amanda zuzusagen. "Nun, ich habe tatsächlich schon eine Einladung zum Brunch ... von meinem Vater."
Ihre Freundin winkte ab. "Spiel jetzt nicht die pflichtbewusste Tochter, Katie.
Dein Vater hat sich bereits einmal auf verhängnisvolle Weise in deine große Liebe eingemischt und sollte mir dankbar sein, wenn ich versuche, das wieder geradezurücken. Du wirst dir von ihm in dieser Sache keine Knüppel zwischen die Beine werfen lassen!"
Das würde er gar nicht versuchen, wie Katie genau wusste. Im Gegenteil, er würde Amandas Initiative sogar sehr begrüßen.
"Abgesehen davon", fuhr Amanda unbeirrt fort, "habe ich so viel Zeit und Mühe in diese delikate Kampagne investiert, dass ich dir auf ewig böse bin, wenn du nicht kommst und dir den Burschen angelst."
"Aber vielleicht will er ja gar nicht geangelt' werden."
"Unsinn. Bei deinem geschäftlichen Termin mit ihm stand ihm wahrscheinlich sein Stolz im Weg. Aber immerhin hat er dir den Kredit gewährt, oder nicht?"
"Weil es sich um eine solide Investition handelte", beharrte Katie. Sie hatte Amanda bislang immer noch nicht anvertraut, was sich zwischen Carver und ihr aus diesem ersten Treffen tatsächlich entwickelt hatte. Ihre Freundin war eine leidenschaftliche Klatschtante, und Katie wollte ihre Verschwiegenheit in dieser für sie so wichtigen Sache lieber nicht auf die Probe stellen.
"Die Tatsache, dass er dir das Geld gegeben hat, beweist zumindest, dass er dir gegenüber offen und nicht nachtragend ist", argumentierte Amanda unbeirrt.
"Das ist ein guter Anfang. Und ein nettes, zwangloses Grillfest wird ihn seinen Stolz vergessen lassen. Du wirst schon sehen!"
Das Auftauchen des Obers mit den Cappuccinos unterbrach das Gespräch für einen Moment. Während Amanda bezahlte, rührte Katie nachdenklich in ihrer Tasse und versuchte, sich ein nettes, zwangloses Grillfest mit Carver und seiner Tochter vorzustellen. Doch sie sah nur Probleme. Amanda jedoch war von ihrem Plan überzeugt.
"Ich wette, er wird voll auf dich abfahren, Katie! Niemand vergisst seine erste große Liebe. Wir müssen die Glut nur ein wenig schüren ... " Sie sah ihre Freundin herausfordernd an. "Warum willst du es nicht versuchen?"
Die Glut zwischen Carver und ihr, Katie, musste ganz bestimmt nicht geschürt werden! Doch sie betraf nur einen eng umgrenzten Bereich zwischen ihnen.
Würde es helfen, diesen Bereich zu erweitern, wenn sie, Katie, seine Tochter kennen lernte und es schaffte, sich mit der Kleinen anzufreunden?
Schnapp ihn dir, hatte ihr Vater gesagt. Wer nichts wagt, der nichts gewinnt, dachte Katie. "Also gut, ich werde kommen." Doch sie warf Amanda einen warnenden Blick zu. "Aber halte dich bloß zurück, was ihn und mich betrifft!"
"Du kennst mich doch! Ich bin die
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