Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
offensichtlich weniger gewillt, sich diesem Gedankengang anzuschließen.
    Martin schluckte sein ärgerliches Knurren mit einem Mundvoll Brandy hinunter und konzentrierte sich dann ganz auf die Planung seines nächsten Versuchs, Amanda umzustimmen. Dabei verschwendete er nicht eine einzige Sekunde mit der Überlegung, ob er überhaupt noch einen weiteren Vorstoß wagen sollte - zumindest dies stand für ihn gänzlich außer Frage.
    Denn er wollte sie heiraten. Die Situation verlangte es ganz einfach so.
    Und genau darum würde er sein Vorhaben auch in die Tat umsetzen.
    Denn zumindest was ihn anging, war diese gesellschaftliche Vorgabe doch wahrhaftig Grund genug für eine Heirat. Und darum durfte, was immer Amanda da mit ihrer rätselhaften Frage wohl gemeint haben mochte, auch getrost im Verborgenen bleiben - wahrscheinlich handelte es sich dabei ohnehin nur um irgendeine eigentümliche, typisch weibliche und folglich vollkommen unsinnige Fantasie.
    Also, was war als Nächstes zu tun? Vielleicht eine kurze Nachricht, in der er sie für übermorgen zum gemeinsamen Ausritt aufforderte?
    Martin warf einen raschen Blick auf die Uhr, grübelte darüber nach, wann Amanda wohl üblicherweise zu Bett ginge, stellte sie sich in ihrem Bett vor... und dann in dem seinen.
    Hastig schob er diese verstörende Vision wieder beiseite und beschloss, besser bis zum übernächsten Morgen zu warten, um sie dann, also in etwa dreißig Stunden, persönlich wieder zu treffen. Das lange Warten würde ihm bei seinem Vorhaben allerdings nicht gerade zum Vorteil gereichen, und ein gemeinsamer morgendlicher Ausritt würde ihn seinem Ziel wahrscheinlich auch nicht näher bringen. Nein, er musste Amanda unter Umständen wieder treffen, unter denen er ihr seine Argumente für eine Heirat noch einmal, und diesmal noch eindringlicher, darstellen konnte. Oder, um es mit anderen Worten zu sagen: Er musste sie unter Umständen treffen, unter denen er sie noch leichter verführen konnte. Sicherlich, er war ein achtbarer, rechtschaffener Mann. Aber die gegenwärtige Situation verlangte es doch wohl geradezu, dass er jede ihm zur Verfügung stehende Waffe ergriff, um Amanda schließlich doch noch umzustimmen, um sie dazu zu bringen, sich endlich in die gesellschaftlich vorgegebenen Konsequenzen ihrer Affäre zu fügen.
    Und ob dieses Ziel nun durch eine plötzliche Erkenntnis erreicht würde oder bloß durch ein Scheinargument, interessierte ihn, Martin, herzlich wenig. Zumal es eine Tatsache war, dass Amanda ihn gekränkt hatte; dass sie ihn in seiner Eigenschaft als lebenshungrigen, reichen, attraktiven und betitelten jungen Mann und natürlich auch als Mann an sich vor den Kopf gestoßen hatte. Martin war es nicht gewohnt, war es ganz und gar nicht gewohnt, ein »Nein« von den Lippen einer Dame zu hören.
    Doch genau dies schien Amandas Lieblingswort zu sein.
    Er leerte sein Glas. Dann blickte er zu dem regelrechten Stapel von Einladungen hinüber, die sein Kammerdiener Jules wie immer auf dem Kaminsims aufgeschichtet hatte. Ganz so, als ob er Martin auf diese Weise dazu bewegen könnte, wieder in jene gesellschaftliche Sphäre zurückzukehren, von der Jules noch immer hartnäckig glaubte, dass diese die seinem vornehmen Dienstherrn gebührende Umgebung sei. Nur leider überschätzte Jules da seinen Einfluss auf Martin. Wenngleich...
    Martin seufzte. Schließlich stellte er das leere Glas auf einem Beistelltischchen ab, erhob sich und langte nach dem Stapel weißer Einladungskärtchen.

    Nicht, dass er plante, ganz offiziell auf einem dieser Empfänge zu erscheinen. Aber immerhin war es ihm durch den unaufhörlichen Strom der ihn erreichenden Einladungen ein Leichtes, für jeden beliebigen Abend mindestens ein gesellschaftliches Ereignis auszumachen, bei dem sein Opfer zugegen sein würde. Außerdem konnte er sich auf diese Weise jene Häuser aussuchen, in denen er sich dank seiner bewegten Vergangenheit bereits so gut auskannte, dass er unbemerkt in sie würde hineingelangen können.
    So geschah es, dass Martin am folgenden Abend zunächst die Gartenpforte des Anwesens der Caldecotts hinter sich schloss und dann gelassen auf jene Treppe zusteuerte, die zu der Terrasse emporführte, die dem Ballsaal des Herrensitzes vorgelagert war. Ein Walzer erklang gerade, als Martin sich näherte. Dann tauchte ein Pärchen auf, das leise miteinander tuschelte, während es die Stufen in den Garten hinuntereilte. Die beiden warfen ihm im Vorübergehen kaum mehr als

Weitere Kostenlose Bücher