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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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diese letzte Partie gewonnen hätte, so war es doch an ihm, die nächste Herausforderung zu stellen.
    Martin hatte sich unterdessen von ihr gelöst und war ein kleines Stückchen tiefer gerutscht, seine Schultern lagen nun auf einer Höhe mit ihrer Brust. Das eine Bein angewinkelt und um das ihre geschlungen, zeichnete er mit seinen Fingerspitzen die leichte Wölbung ihres Bauches nach und folgte mit dem Blick den Bewegungen seiner Hand. Spreizte seine Finger, als ob er abzuschätzen versuchte …
    Mit einem Mal hatte Amanda eine Eingebung, sie wusste genau, was er gerade dachte. »Ich bin nicht schwanger.« Von einem plötzlichen Schwindelgefühl erfasst, stützte sie sich auf die Ellenbogen, um ihn besser anschauen zu können.
    Und auch er hob seinen Blick aus moosgrünen Augen zu ihrem Gesicht empor. Doch was sie dann in seinen Augen las, erstaunte Amanda, denn bloß ein einziges Wort schien darin eingebrannt: Mein.
    »Woher willst du das wissen?« Seine Stimme klang ruhig, entspannt. Seine Finger strichen weiterhin zart über ihre Haut, sein Blick ruhte noch immer auf ihrem Gesicht.
    Aufmerksam schaute sie ihn an, beobachtete das Spiel der Emotionen, die sich in seinen Augen widerspiegelten - und fühlte sich an einen Löwen erinnert, an einen durch und durch zufriedenen Löwen, der träge mit dem Schwanz peitschte, während er seine Beute begutachtete …
    Und er begutachtete sie wahrlich sehr genau. »Theoretisch könntest du auch gleich jetzt einwilligen, mich zu heiraten.«
    Zumal sie ihn ja auch in der Tat nur allzu gerne heiraten wollte. Dieses Eingeständnis brannte ihr bereits geradezu auf der Zunge: Ja, ich werde dich heiraten, wenn …
    Wenn er ihr sagte, dass er sie liebte?
    Nein, das würde noch nicht genügen, das würde ihr Herz noch nicht überzeugen. Befanden sich doch in genau diesem Augenblick noch mindestens zehn weitere Männer in Lady Montacutes Ballsaal, allesamt auf der Suche nach Amanda und ebenfalls allesamt nur allzu willens, vor ihr auf die Knie zu sinken und ihr ewige Liebe zu schwören - und dies trotz der Tatsache, dass wohl keiner von ihnen auch nur die leiseste Ahnung davon hatte, was ein solcher Schwur eigentlich bedeutete, was wahre Liebe bedeutete.
    Nein, was Amanda brauchte, war das Wissen, dass Martin ihr seine Liebe nicht bloß versprach, sondern genau diese Liebe auch bereits für sie empfand, die ehrliche und aus tiefstem Herzen stammende, bedingungslose Liebe - wenngleich auch das Empfinden dieser Liebe noch nicht so ganz der Grund war, weshalb sie diese Worte laut von ihm hören wollte, freiwillig und vorbehaltlos gestanden. Denn das, worum es Amanda eigentlich ging, war, dass auch er sich dieses Gefühls bewusst war.
    In ihren Ohren hallte noch immer das dumpfe Pochen ihres Herzens, und sie spürte noch immer die köstlichen Nachwirkungen der erlebten Ekstase, während sie versuchte, Martins Blick zu deuten. Sie dachte über das Ziel nach, das er so ganz unverblümt verfolgte, aber auch über das Bild, das er ihr von sich vermitteln wollte. Wenn sie ihn jetzt darum bäte, ihr seine Liebe zu erklären, wenn sie die Annahme seines Heiratsantrages nun davon abhängig machte, genau dieses Eingeständnis von ihm zu hören, dann würde er sich diesem Wunsch sicherlich fügen - ohne seine Worte aber auch tatsächlich so zu meinen, ohne sich wirklich dessen bewusst zu sein, was er da gerade sagte.
    »Nein.« Amanda ließ sich zurück in die Kissen sinken. Sie starrte in den Bettbaldachin empor und versuchte, die Tatsache zu vergessen, dass sie beide gerade nackt waren.
    Martin schwieg einen Moment, dann richtete er sich auf, beugte sich auf Hände und Knie gestützt über sie, pirschte sich geradezu an sie heran, um in ihr Gesicht hinunterzuschauen.
    Seine Züge glichen einer Maske der Unnachgiebigkeit. »Das kann ich so nicht annehmen.«
    Seine Stimme klang wie ein Knurren - wie eine Warnung. Mit ärgerlich blitzenden Augen sah sie zu ihm auf. »Dann geht es dir ja ganz ähnlich wie mir.«
    Amandas Erwiderung ließ ihn stutzen, verblüffte ihn, was ihren Zorn nur noch weiter anstachelte. »Lass mich aufstehen.« Sie wand sich hin und her, zog die Knie an und drückte gegen seinen linken Arm. Martin ließ Amanda unter sich hervorschlüpfen, setzte sich aber sogleich ebenfalls auf und heftete sich an ihre Fersen.
    »Aber das ist doch lächerlich!«, erwiderte er. Amanda marschierte derweil durch sein Schlafgemach, suchte nach ihrem Hemd, erspähte es und wollte gerade darauf

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