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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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schwer, das zu glauben. Ich denke eher, die hecken irgendwas aus.«
    »Vielleicht ist es ja auch bloß so, dass…« Amandas Blick schweifte in die Ferne. »Ja, das muss es sein. Martin muss sie wohl irgendwie davon überzeugt haben, dass man das, was geschehen ist, nun ohnehin nicht mehr rückgängig machen kann - außerdem will er mich ja auch durchaus heiraten -, und dass es darum am besten sei, wenn sie es ganz allein ihm überlassen, mich sozusagen zu zähmen und meinen Widerstand zu brechen.« Sie konzentrierte ihre Aufmerksamkeit nun wieder ganz auf ihre Cousins. »Martin muss gespürt haben, wie ich zu ihnen stehe und was ich davon halte, wenn sie versuchen, sich in meine Angelegenheiten einzumischen.«
    »Womöglich haben sie jetzt tatsächlich endlich mal kapiert, dass unser Leben sie überhaupt nichts angeht.«
    Amanda schaute zu Amelia hinüber; Amelia erwiderte ihren Blick.
    Dann schüttelte Amanda den Kopf. Blickte abermals zu ihren Cousins hinüber. »Nein. Das wäre einfach zu schön. Ich denke auch, die hecken irgendwas aus. Aber was?«

    Wie auch immer ihr Plan aussehen mochte - Martins Werben um Amanda zu unterbinden gehörte offenbar nicht dazu. Und dennoch war es zwar eine Sache, ihm diese Erlaubnis zu erteilen, zumal es unter den gegebenen Umständen ohnehin schwierig hätte werden können, ihm diese zu verweigern. Aber dass sie Martins Antrag dann offenbar auch noch regelrecht befürworteten...
    Während sie in Martins Armen schwungvoll durch den ersten Walzer geführt wurde, sah Amanda, wie sowohl Vane als auch Gabriel ihnen zunächst aufmerksam mit den Blicken folgten und sich dann, ganz so, als gäbe es nicht den geringsten Grund zur Beunruhigung, einfach wieder von ihnen abwandten! Amanda blickte hinauf in Martins Gesicht. »Als du dich mit Devil unterhalten hast, bist du oder ist er da in irgendeiner Weise darauf zu sprechen gekommen, wie vertraut wir beide bereits miteinander sind?«
    Martin erwiderte ihren Blick. »Falls du jetzt wissen willst, ob wir auf das genaue Ausmaß unserer Intimität miteinander zu sprechen gekommen sind, so lautet die Antwort ›Nein‹. So, wie ich die Unterhaltung verstanden habe, gehen sie aber trotzdem davon aus, dass wir uns schon ein bisschen nähergekommen sind.«
    Geradezu durchbohrend schaute sie ihn an. »Sie haben das also einfach als gegeben angenommen?«
    »Nun ja, sagen wir, sie haben es ›vermutet.‹«
    »Pah!« Amanda war sich nicht so ganz sicher, wie sie reagieren sollte. Ob sie erleichtert sein sollte, dass ihre Cousins ihr nun offenbar endlich zubilligten, selbst über ihr Leben zu bestimmen, oder ob in dieser Angelegenheit nicht eher gesundes Misstrauen angeraten war. Denn tief in ihrem Inneren konnte Amanda es einfach nicht glauben, dass ihre Cousins sie auf einmal als geistig voll ausgebildeten Menschen betrachten sollten. Sie entschied sich also dafür, wachsam zu bleiben und stets auf der Hut. Sie wollte alles genau beobachten, ehe sie den nächsten Schritt wagte.
    »Hier geht es ja zu wie im Tollhaus«, murmelte Martin, als die Musik endete und er und Amanda wieder zum Stehen kamen. »Lass uns ins Foyer gehen. Dort kann man hoffentlich wieder einigermaßen atmen.«
    Auch Amanda kam dieser Vorschlag sehr zupass, denn Lady Hamilton hatte mehr als doppelt so viele Menschen eingeladen, wie ihre Räumlichkeiten eigentlich hätten fassen können. Zudem trudelten unglücklicherweise immer noch mehr Gäste ein. Somit ging es selbst im Foyer schon recht lebhaft zu, obwohl dort das Gedränge noch nicht ganz so groß war.
    Martin und Amanda bahnten sich ihren Weg zwischen den Gästen hindurch, dann ergriff Martin ihre Hand und zog sie schließlich hastig in einen Türbogen hinein, hinter dem sich ein Korridor erstreckte. »Lass uns diesen Wahnsinn einfach hinter uns lassen. Zur Bibliothek geht es hier lang - da ist jetzt bestimmt keiner.«
    Amanda, der schon leicht schwindelig war, fügte sich Martins Vorschlag. Er führte sie zunächst einen nur schwach erleuchteten Flur entlang, dann öffnete er eine Tür, spähte kurz ins Innere des Raumes und winkte sie schließlich herein.
    Die Bibliothek war ein etwa mittelgroßer, gefällig eingerichteter Raum. Vor dem Kamin gruppierten sich einige ausladende Sessel, und am hinteren Ende stand ein prachtvoller Tisch. Zwischen den Sesseln war noch ein zusätzliches kleines Tischchen platziert, auf dem sich ein Kandelaber befand, bestückt mit brennenden Kerzen, deren Schein ein silbernes, mit Weinkaraffen

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