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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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aufregenderen Art.« Mit einem vertrauensvollen Lächeln berührte sie Martin flüchtig am Ärmel. »Ich nehme an, Ihr habt noch nichts davon gehört, da Ihr ja so zurückgezogen lebt.«
    »Vergnügungen der wilderen Art, wie?« Cranbourne griff prompt das Stichwort auf. »Habe da vorhin so eine Geschichte gehört, dass es gestern Abend bei Mrs. Croxton ganz schön wild zugegangen sein soll.«
    »Tatsächlich?« Neugierig wandte Amanda sich zu Cranbourne um.
    Martin schaute schweigend zu, wie sie alle drei Gentlemen förmlich dazu ermunterte, sie mit ihren kühnsten, gewagtesten Andeutungen zu verblüffen. Er mochte zwar »zurückgezogen« leben, aber er wusste genau, was er sah. Carmarthen wurde zunehmend nervöser. Und was wäre, wenn er, Dexter, sich nun verabschiedete und davonging - würde Amanda dann trotzdem mit dieser Tour fortfahren? Wenn er es ablehnte, ihr Beschützer zu sein - würde sie dann auch ohne einen solchen weitermachen? Und vor allem: Was war das für ein Netz, das sie da spann? Wie viel davon war wahr, wie viel nur dazu gedacht, um ihn in Verwirrung zu stürzen?
    Nicht, dass das eine Rolle spielte. Er war mehr als fähig, mit ihr fertigzuwerden, ganz gleich, welchen Kurs sie auch einschlug. Im Übrigen brauchte sie ganz eindeutig jemanden, der auf sie aufpasste, jemanden, der ein kleines bisschen mehr Stärke und Durchsetzungsvermögen besaß als der gute alte Reggie.
    Cranbourne, Fitzgibbon und Walter waren allesamt erpicht darauf, endlich zum Zuge zu kommen. Wenn man bedachte, wie lange Amanda ihnen nun schon gestattet hatte, sie zu unterhalten und zu umwerben, würden sie in Kürze von ihr erwarten, dass sie endlich ihre Wahl traf und sich für einen von ihnen entschied. Und im Gegensatz zu dem, was sie glaubte - sie, die bisher nur die Regeln gewohnt war, welche in Ballsaal und Salon galten -, würde eine charmante Abfuhr ganz und gar nicht gut aufgenommen werden.
    Kurz entschlossen streckte Martin den Arm aus und ergriff ihre Hand; überrascht blickte Amanda zu ihm auf und brachte damit Walter, der gerade zum Ende seiner Geschichte kommen wollte, aus dem Konzept. »Meine Liebe, ich habe Helen - Lady Hennessy - versprochen, dass ich in Anbetracht der Tatsache, dass dies Euer erster Besuch ist, darauf achten würde, Euch mit allem, was sie zu bieten hat, vertraut zu machen.« Er sah in Amandas blaue Augen, als er ihre Hand auf seinen Ärmel legte. »Es wird also höchste Zeit, dass wir weiterbummeln, sonst werdet Ihr überhaupt nicht mehr dazu kommen, alles einmal zu sehen, bevor der Morgen graut.« Er blickte Walter, Cranbourne und Fitzgibbon an. »Ich bin sicher, die Herren hier werden Euch entschuldigen.«
    Sie hatten gar keine andere Wahl, als Amanda ziehen zu lassen. Keiner von ihnen war dazu aufgelegt, eine von Helens Anordnungen in Frage zu stellen - eine Tatsache, auf die Martin insgeheim gebaut hatte. Die drei Galane verabschiedeten sich also und entfernten sich. Martin musterte Reggie. »Ich glaube, Miss Cynster hätte gerne noch ein Glas Champagner.«
    Fragend sah Reggie Amanda an.
    Die so eifrig nickte, dass ihre Ringellocken tanzten. »Oh ja, bitte.«
    Reggie runzelte die Stirn und warf Martin einen warnenden Blick zu. »In Ordnung, aber nur unter der Bedingung, dass Ihr Euch nicht heimlich mit ihr aus dem Staub macht, während ich fort bin.«
    Martin musste ein Grinsen unterdrücken. Vielleicht war Reggie ja doch nicht so rückgratlos, wie er zuerst geglaubt hatte. »Sie wird weiterhin hier in diesem Raum sein, aber wir werden umherschlendern.« Er hielt kurz inne und blickte Reggie in die Augen. »Es ist nicht klug, zu lange stehen zu bleiben.«
    Er sah einen Ausdruck entsetzten Begreifens auf dem Gesicht seines Gegenübers aufkeimen, dann nickte Reggie. »Na schön, ich werde Euch schon finden.« Mit einem letzten missbilligenden Blick auf Amanda wandte er sich ab und strebte zu dem angrenzenden Salon hinüber.
    Aufmerksam sah Martin sich im Raum um. Dann ließ er seinen Arm sinken und bedeutete Amanda mit einer wortlosen Geste, vor ihm herzugehen. Ihre Hand weiterhin auf seinem Arm ruhen zu lassen - Amanda derart nahe bei sich zu behalten - wäre äußerst unklug. Er wollte allen Anwesenden deutlich machen, dass sie zwar unter seinem Schutz stand, aber lediglich im gesellschaftlichen Sinne. Das Letzte, was er wollte, war, dass die Gäste Ihrer Ladyschaft auf die Idee kamen, dieser Schutz erstrecke sich darüber hinaus auch auf eine privatere Ebene.
    Während sie vor ihm

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