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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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ihres Plans zu.
    »Ich bin kurz vor dem Verdursten. Was meinst du, könntest du mir wohl ein Glas Champagner besorgen?«
    »Wird sofort erledigt. Ich glaube, die Erfrischungen sind dort drinnen aufgebaut.« Reggie deutete mit einer Kopfbewegung zu dem angrenzenden Salon hinüber und strebte dann auch sogleich in genau diese Richtung davon.
    Amanda wartete, bis er außer Sichtweite war, verschwunden hinter einer Wand von Schultern und breiten Rücken. Dann stürzte sie sich ins Getümmel und ließ ihre Blicke ungeniert umherwandern.
    Sie brauchte gerade mal fünf Minuten, um drei Verehrer von genau der richtigen Sorte um sich zu scharen. Gut aussehende Gentlemen, attraktiv und elegant gekleidet, die witzig waren, geistreich und charmant auf eine neckende Art, und die alle ungemein daran interessiert waren, den Grund für ihr, Amandas, Erscheinen in Lady Hennessys Salon in Erfahrung zu bringen.
    Amanda war schon auf zu vielen Bällen und Abendgesellschaften gewesen, auf zu vielen mehrtägigen Landpartien, um sich ernsthaft gefordert zu fühlen von der Aufgabe, verbal die Klingen mit den drei Herren - Mr. Fitzgibbon, Lord Walter und Lord Cranbourne - zu kreuzen, und dies alles selbstverständlich, ohne dabei ihre wahren Absichten preiszugeben. Tatsächlich genügte schon die bloße Tatsache, dass sie so schlagfertig war und so geschickt darin, ihr Vorhaben zu verschleiern, um die Fantasie der Gentlemen noch stärker zu beflügeln und sie fest in ihrem, Amandas, Kreis zu verankern.
    Als Reggie sie schließlich in der Menge ausfindig machte, war sie regelrecht belagert von den drei Männern.
    Mit einem dankbaren Lächeln nahm Amanda das Glas entgegen, das Reggie ihr gebracht hatte, und machte ihn mit ihren drei Bewunderern bekannt. Reggie erwiderte die höfliche Verbeugung der Gentlemen mit ausdrucksloser Miene. Seinen strengen Blick, als er sich danach wieder ihr zuwandte, geflissentlich ignorierend, lächelte Amanda Mr. Fitzgibbon an. »Ihr wart gerade dabei, eine Ruderpartie auf der Themse bei Nacht zu schildern, Sir. Ist das wirklich ein so wundervolles Erlebnis, dass es die Unbequemlichkeit wert ist?«
    Mr. Fitzgibbon beeilte sich, ihr zu versichern, dass dem in der Tat so wäre. Amanda machte sich im Geist Notizen, während ihr Gesprächspartner in epischer Breite vom Anblick der sich in den schwarzen Fluten spiegelnden Sterne schwärmte. Sie hatte keine Ahnung, wie viele Abende sie hier noch würde verbringen müssen, stets darauf bedacht, dass ihre Falle auch weiterhin mit Ködern in Gestalt von Männern wie Fitzgibbon, Walter und Cranbourne versehen war - Männern, die nur zu gerne bereit waren, ihr dabei zu helfen, ihre ersten Schritte in die alles andere als tugendhafte Welt zu machen, in der sie lebten.
    Amanda hatte zwar keineswegs die Absicht, ihre Hilfe anzunehmen, doch das verbarg sie sorgfältig. Die Logik ließ ganz einfach darauf schließen, dass Dexter Lady Hennessys Salons besuchen würde. Und Amanda war bereit, jede Wette darauf einzugehen, dass sie ihn richtig eingeschätzt hatte.
    Sollte er wider Erwarten doch nicht erscheinen, würde sie zwar ein paar Abende vergeudet haben - aber was war das schon? Letztendlich nicht mehr als ein Tropfen in dem wahren Ozean an Zeit, die sie bereits mit der Suche nach einem passenden Ehemann verbracht hatte. Wenn er nun aber doch erschien, jedoch nicht so reagierte, wie sie es erwartete, würde sie zumindest unendlich wertvolle Einsichten gewinnen; genug, um zu dem Schluss zu gelangen, dass Dexter allem zum Trotz, was sie bereits in ihm sah, wohl doch nicht der Richtige für sie war.
    Wenn jedoch alles wie geplant verlief... nun, dann hatte sie wirklich die besten Aussichten, endlich all das zu bekommen, was sie sich so sehnlich wünschte.
    Amanda selbst fand ihren Plan ausgesprochen genial. Mit einem strahlenden Lächeln und unter schamlosem Einsatz ihrer betörend blauen Augen und ihres ganzen Charmes stürzte sie sich in seine Durchführung.

    Martin sah Amanda in dem Augenblick, in dem er Helen Hennessys Salon betrat. Amanda stand auf der einen Seite des großen Kamins; das Licht eines auf dem Sims platzierten Armleuchters fiel diagonal auf sie und tauchte sie in seinen goldenen Schein.
    Die Reaktion, die ihr Anblick bei ihm auslöste - der plötzliche Anflug von Besitzgier, das unerwartete Flattern in seiner Magengrube -, überraschte Martin allerdings. Er schüttelte diese Empfindungen jedoch energisch ab, setzte seine gewohnte Maske zynischer Belustigung

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