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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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ganz reizend um ihre kleinen Ohren kringelten.
    Der Anblick ihres Haares bewirkte, dass Martins Handflächen zu kribbeln begannen.
    Der Anblick ihrer Haut weckte sehnsüchtiges Verlangen in ihm.
    Der wilde Ritt durch den morgendlichen Park hatte dem makellosen Alabasterweiß ihres Teints einen leichten Hauch von Röte verliehen. Martin wusste, wenn er seine Lippen auf ihre Kehle drückte, wenn er seine Fingerspitzen über ihre nackte Schulter gleiten ließe, würde er unter jener verführerisch zarten Haut fühlen können, wie ihr Blut vor Hitze pulsierte, wusste, dass sinnliche Begierde ihr Blut ebenso sehr in Wallung versetzen würde. Und was ihre Lippen anbetraf, so sinnlich voll und rosenrot und leicht geöffnet...
    Martin zwang sich, seinen Blick von Amanda loszureißen und schaute zur anderen Seite des Parks hinüber. »Wir sollten jetzt besser wieder zurückreiten. Bald werden die üblichen morgendlichen Parkbesucher erscheinen.«
    Amanda, noch immer ein klein wenig außer Atem, nickte und zog die Stute in die andere Richtung herum. Sie ritten eine Strecke weit im Schritt, dann ließen sie die Pferde im Trab laufen. Amanda und Martin waren schon in Sichtweite des Stallknechts, der am Eingangstor zum Park auf sie wartete, als sie murmelte: »Lady Cavendish gibt heute Abend ein Dinner - eine dieser Festivitäten, zu denen man einfach erscheinen muss. «
    Martin redete sich ein, dass er erleichtert wäre. Heute Abend brauchte er sich also nicht dazu verpflichtet zu fühlen, den ritterlichen Beschützer zu spielen.
    »Aber danach, so hatte ich mir überlegt, würde ich wohl gerne noch bei der Soiree im russischen Konsulat vorbeischauen. Es ist gleich um die Ecke von Cavendish House, glaube ich.«
    Martin fixierte Amanda mit steinernem Blick. »Wer hat Euch denn eine Einladung geschickt?« Die so genannten »Soireen« des russischen Konsulats waren nur für geladene Gäste. Aus einem sehr guten Grund.
    Amanda sah ihn flüchtig an. »Leopold Korsinsky.«
    Der russische Konsul. Und wann hatte sie Leopold kennen gelernt? Höchstwahrscheinlich während einer ihrer diversen Reisen durch die Unterseite der vornehmen Gesellschaft. Martin starrte nach vorn und ließ jeden Gedanken daran, sie von ihrem Vorhaben abbringen zu wollen, gleich wieder fallen. Das Weibsbild war eindeutig entschlossen, die wildere Seite des Lebens kennen zu lernen. Und Leopolds Soiree zu besuchen passte ganz zweifellos genau in ihr Programm.
    »Ich verlasse Euch jetzt hier.« Die ersten Gentlemen tauchten auf; sie spazierten gemächlichen Schrittes die Straßen von Mayfair entlang, auf dem Weg zu ihrem gewohnten morgendlichen Ausritt durch den Park. Martin zügelte seinen Rotschimmel. »Mein Stallbursche wird Euch jetzt zur Upper Brook Street zurückbegleiten und die Stute dann anschließend wieder mitnehmen.«
    Amanda lächelte. »Dann danke ich Euch ganz herzlich für Eure Begleitung, Mylord.«
    Ein höfliches Nicken, und sie wandte sich ab, ohne auch nur im Entferntesten erkennen zu lassen, dass sie erwartete, ihn, Martin, an diesem Abend wiederzusehen.
    Martin schaute ihr mit zusammengekniffenen Augen nach, als sie davonritt. Nachdem sie sich zu seinem Pferdeknecht gesellt und ohne auch nur einen einzigen Blick zurück den Park verlassen hatte, trabte Martin zurück zum Stanhope Gate, überquerte die Park Lane und ritt dann durch das riesige Tor hindurch, das die Auffahrt nach Fulbridge House bewachte.
    Er ging durch den Küchentrakt und begab sich von dort aus in das riesige Haus. Ohne auf die mit Staubhüllen zugedeckten Möbel, die vielen geschlossenen Türen und das ungemütliche Gefühl alles beherrschender Düsterkeit und Trostlosigkeit zu achten, marschierte er schnurstracks zur Bibliothek.
    Neben dem kleinen Speisezimmer war die Bibliothek der einzige der vielen Räume im Erdgeschoss, den er benutzte. Schwungvoll öffnete Martin die Tür und betrat einen mit verschwenderischem Luxus ausgestatteten Raum, der sein ganz privater Schlupfwinkel war.
    Wie in jeder Bibliothek so waren auch hier die Wände mit Regalen bedeckt, auf denen sich die Bücher dicht an dicht aneinanderreihten; und das hier versammelte Aufgebot an Werken ließ anhand seiner besonderen Vielfalt und Ordnung sowohl Reichtum als auch Stolz und Gelehrsamkeit erkennen sowie einen tiefen Respekt vor angesammelter Weisheit. In jeder anderen Hinsicht jedoch war die Bibliothek einzigartig.
    Die hohen Fenster waren noch immer von fest zugezogenen Samtvorhängen verhüllt. Martin

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