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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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und nickten Martin respektvoll zu, als dieser mit einem großen Schritt auf das Deck hinuntertrat. Dann drehte er sich um und streckte Amanda die Hand entgegen; mit großen Augen kletterte sie neugierig an Bord.
    »Mylady.« Der Bootseigner verbeugte sich tief.
    Amanda neigte kurz den Kopf, dann sah sie zu Dexter hinüber. Er deutete auf den Vorhang, der die vorderen zwei Drittel des Decks vom Heck trennte. Sogleich eilte der Steuermann herbei und hob eine Seite des schweren Stoffes an. Amanda schritt hindurch. Und blieb abrupt stehen. Sie sah sich um und entsandte einen stummen Dank an das Schicksal für dessen gnädigen Beistand.
    Hinter ihr schlüpfte nun auch Dexter unter dem Vorhang hindurch, und nur einen kleinen Augeblick später wurden die beiden Hälften aus schwerem Tuch wieder geschlossen. Damit waren Martin und Amanda von den Bootsleuten getrennt und hatte ihre private kleine Welt ganz für sich allein.
    Und diese Welt bestand aus einem schmalen Steg, der die Reling umlief, sowie aus einem im Bug befestigten Weidenkorb, der ein Schüsselchen mit Nüssen enthielt, eine Platte mit Früchten, zwei Gläser sowie eine bereits geöffnete Weinflasche. Der restliche Platz wurde von einer dicken Matratze auf einem hölzernen Gestell eingenommen, über die wiederum eine schlichte, schwarze Decke gebreitet war. Auf dieser Decke schließlich lag ein riesiger Haufen Kissen, die in farbenfrohen Bezügen aus indischer Seide steckten.
    Das Deck des Vergnügungsbootes sah genauso aus, wie Amanda sich einen solch berühmt-berüchtigten Ort schon immer vorgestellt hatte - alles wirkte wie die Kulisse für eine Verführungsszene. Sie schlug ihre Kapuze zurück und sah Dexter an.
    Martin schaute in Amandas Gesicht, musterte aufmerksam den Ausdruck in ihren Augen. Ein leichtes Beben durchfuhr das Boot, als die Schiffer es vom Kai abstießen. Martin schloss die Finger um Amandas Ellenbogen. »Komm, setz dich.«
    Er führte sie zu der Matratze hinüber; Amanda ließ sich darauf nieder und stellte fest, dass diese Art provisorisches Sofa genauso bequem war, wie es aussah. Martin setzte sich neben sie, sank in die Kissen zurück und fragte: »Ich hoffe doch, dass das hier in etwa deinen Erwartungen entspricht?«
    Sie lächelte. »Ja, bis jetzt finde ich das alles schon mal ganz wundervoll.« Damit ließ auch Amanda sich langsam zurücksinken und lehnte sich an den Kissenberg. Sie sah empor zu den Sternen. Und schwieg.
    Sie hielt den Blick in den Himmel gerichtet, bewunderte die unzähligen kleinen Lichtpunkte, die sich wie leuchtende Stecknadelköpfe gegen den dunklen Nachthimmel abhoben - und spürte dabei, wie Dexter nicht ein einziges Mal zur Seite schaute, nicht ein einziges Mal den Blick von ihr abwandte.
    Das Boot drehte sich in die Strömung, und die Schiffer ließen ihre Ruder ruhen und lehnten sich zurück, während das Boot mit der Gezeitenströmung in südlicher Richtung den Fluss hinuntertrieb.
    Schließlich löste Martin sich wieder aus seiner nur allzu bequemen Körperhaltung, erhob sich und ging zu dem kleinen Weidenkorb hinüber. Den Wein ließ er stehen und pflückte sich stattdessen eine Weinbeere von der Früchteplatte, kostete sie, nahm schließlich die ganze Platte auf und trug sie zu Amanda hinüber.
    Lächelnd nahm sie sich eine kleine Traube voller Beeren und flüsterte ihm einen leisen Dank zu. Martin zögerte einen kurzen Moment, dann ließ er sich wieder neben Amanda niedersinken und stellte die Obstplatte zwischen sie beide.
    Amanda ließ den Blick über die dargebotenen Früchte schweifen, dann sah sie auf in Martins Gesicht, musterte sein Profil, während er auf das Wasser hinausschaute. Schließlich warf sie sich schwungvoll eine kleine Beere in den Mund und schaute in dieselbe Richtung wie Martin. »Man sagt, du hättest mehrere Jahre lang in Indien gelebt?«
    Flüchtig huschte sein Blick über ihr Gesicht. »Ja.«
    Amanda wartete, dann hakte sie noch etwas genauer nach: »Und hast du dort nur an einem einzigen Ort gelebt oder« - mit einer weiteren Beere in den Fingern machte sie eine weit ausholende Bewegung mit der Hand -, »oder an vielen verschiedenen Orten?«
    Martin verharrte für einen kurzen Moment in Schweigen, dann erwiderte er: »An vielen verschiedenen Orten.«
    Das war doch wirklich zum Mäusemelken! Nun blickte sie ihn forsch und ganz direkt an und fragte abermals liebenswürdig, aber entschlossen: »Und welche Orte genau hast du nun kennen gelernt?« Martin erwiderte ihren Blick;

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