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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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fast glaubte Amanda, eine leichte Verärgerung in seinen Augen lesen zu können. Und sah ihn daraufhin ebenfalls ein wenig verärgert an. »Ich meine, deine Reisen können doch wohl kaum ein Staatsgeheimnis sein.«
    Unerwarteterweise huschte plötzlich ein Lächeln über seine Lippen. »Nun ja, genau genommen« - damit ließ er sich wieder in die Kissen zurücksinken - »waren einige dieser Reisen durchaus geheime Reisen im Auftrag unseres Landes.«
    Amanda richtete sich halb auf. »Dann hast du also für die Regierung gearbeitet?«
    »Und für die Kompanie.«
    »Du meinst die Ostindische Kompanie?«
    Martin nickte - und er erahnte offenbar, was Amanda als Nächstes fragen wollte, sodass er nach einer kurzen Pause fortfuhr: »Es gab eben nicht allzu viele ehemalige Eton-Absolventen in Delhi. Und die Maharadschas verhandelten nun einmal lieber mit den Engländern, die sie als ihresgleichen betrachteten.«
    »Wo bist du denn dann überall herumgekommen?«
    »Meistens bin ich nur den Handelsrouten gefolgt, also in Richtung Norden, manchmal auch in den Süden nach Bangalore, Kalkutta oder Madras.«
    »Und wie war es dort? Erzähl doch mal.«
    Es war dieses Leuchten in ihren Augen, wie Martin sich später sagte, dieses Leuchten und das echte Interesse, das sich auf ihrem Gesicht widerspiegelte, das ihn schließlich dazu bewegte, ihrem Wunsch nachzukommen und Amanda ein wenig von seiner Zeit in Indien zu erzählen. Aber natürlich spielte auch die Überlegung mit hinein, dass sie, solange sie mit großen Augen seinen Erzählungen lauschte, immerhin nicht seinen Untergang planen konnte. Amanda durchlöcherte ihn geradezu mit Fragen, und Martin musste feststellen, dass er ihr so vieles berichtete, ihr seine Jahre dort so detailliert schilderte, wie er noch keinem anderen davon erzählt hatte. Im Übrigen hatte auch niemand anderer jemals solch intensives Interesse daran bekundet wie Amanda.
    Mit dem Genuss der letzten Weinbeere stellte Amanda auch ihre letzte Frage. Einen zufriedenen Seufzer ausstoßend, nahm sie anschließend die Früchteplatte auf und erhob sich.
    Martin beobachtete Amanda, während sie mit einigen wenigen Schritten zu dem Delikatessenkorb hinüberging und die Platte hineinlegte. Sie stand im Bug und sah auf das schwarze Wasser hinaus; Amanda schien das Muster der Sterne zu bewundern, das sich in den sanften Wogen widerspiegelte. Dann setzte sie die Kapuze wieder auf. Von dem Platz aus, wo Martin saß, erschien Amanda ihm wie die Verkörperung des Geheimnisvollen - ein verhülltes, stummes weibliches Wesen. Ihre Gedanken und ihr Körper lagen im Verborgenen, entzogen sich Martins Kenntnis.
    Das Verlangen, diese mysteriöse Frau näher kennen zu lernen, sie in jeder Feinheit ihres Wesens zu erfahren, jede einzelne Faser von ihr genau zu erforschen, wurde immer stärker. Doch Martin unterdrückte sein Verlangen, verweigerte sich seinem Impuls, nun einfach zu ihr zu gehen, sie in seine Arme zu schließen... Er wandte den Blick ab und schaute zum Ufer hinüber, das nur noch verschwommen in der Dunkelheit zu erkennen war. Einige weitere Wasserfahrzeuge glitten zwischen ihrem Boot und den Uferböschungen hindurch. Einige von ihnen pflügten eiligen Tempos durch die Fluten, andere trieben - genauso wie Martins und Amandas Boot - träge mit der Strömung.
    Plötzlich fiel Martin wieder das unerwartete Zusammentreffen mit Luc ein. Er schaute zu Amanda hinüber. »Setz dich besser wieder.« Von Steuerbord näherte sich nämlich gerade in raschem Tempo ein weiteres Fahrzeug. Martin beugte sich vor und packte Amandas Handgelenk. »Man könnte dich erkennen.«
    Im genau dem Moment, als er behutsam an ihrer Hand zog und Amanda sich umwandte, wurde das Deck durch die Bugwelle des Nachbarbootes emporgehoben. Und Amanda verlor prompt das Gleichgewicht. Doch noch ehe sie stürzen konnte, riss Martin sie auch schon in seine Arme - Amanda fiel quer über ihn.
    Atemlos, wild mit Armen und Beinen strampelnd und verheddert in den Falten ihres Umhangs, landete sie schließlich neben ihm. Sie lachte, dann strich sie langsam mit ihrer Hand über seine Brust.
    Die Berührung verschlug Martin regelrecht den Atem.
    Ihre Blicke verschmolzen miteinander - auch Amanda schien plötzlich keine Luft mehr zu bekommen.
    Der lachende Ausdruck in ihren Augen erlosch. An seine Stelle trat das erwachende Verlangen. Sie ließ den Blick von Martins Augen zu seinem Mund sinken - öffnete leicht die Lippen, leckte sich verführerisch mit der

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