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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Intensität seiner geheimen Gefühle für Amelia noch einmal in aller Deutlichkeit vor Augen geführt hatte.
    Ihr selbst war dies mit Sicherheit gar nicht aufgefallen. Nein, sie hatte es wirklich nicht bemerkt, besaß nicht genug Erfahrung, um zu wissen, dass ihr gemeinsames Erleben keineswegs alltäglich gewesen war - die Art und Weise, wie sie diese Erfahrung miteinander geteilt hatten, das tiefe Empfinden, das sie verband, wenn sie sich vereinigten. Sie war noch mit keinem Mann vor ihm intim geworden, sie war körperlich noch vollkommen unschuldig gewesen - sie war eine Novizin. Wie also hätte sie es erahnen sollen?
    Solange er ihr nichts davon verriet, solange er ihr nicht von sich aus erklärte, wie tief das Gefühl der Verbundenheit mit ihr sich bereits in ihm eingenistet hatte, solange würde sie wohl auch nichts davon wissen.
    Was wiederum bedeutete, dass Luc noch immer in Sicherheit war. Er durfte Amelia sich also auch weiterhin nehmen, durfte sich all das von ihr nehmen, was sie ihm zu schenken im Stande war, jene kaum zu beschreibende Flut an Emotionen. Er durfte sie und das Meer an Gefühlen, das sie heraufbeschwor, auch in Zukunft vollkommen für sich beanspruchen, durfte die Macht der Emotionen in seinem Inneren sogar ruhigen Gewissens und ohne Gegenwehr noch weiter wachsen lassen. Denn noch wusste Amelia ja nichts von alledem, noch war er in Sicherheit.
    Zudem begehrte er das Erlebnis dieser Emotionen mittlerweile genauso, wie er Amelia an sich begehrte - das stand außer Frage. Es war das Ganze, die Verschmelzung von beidem, das seine Seele, die Seele eines Eroberers, reizte. Und wie die Dinge sich nun zu entwickeln schienen, sah es doch ganz danach aus, als ob er dieses Ganze auch tatsächlich unbesorgt an sich heranlassen dürfte, ohne wiederum selbst irgendeine Art von Opfer dafür erbringen zu müssen; oder zumindest kein Opfer, das er nicht von sich aus zu geben bereit war.
    Und alles, was es nun noch für Luc zu tun gab, war, Amelia endlich zu heiraten.
    Das jedoch möglichst rasch.
    Und sofort im Anschluss an ihre Hochzeit würde er sie nach Calverton Chase entführen, wo er dann in aller Ruhe und fernab von allen anderen langsam lernen konnte, wie er mit Amelia und diesen neuen, tiefen Gefühlen zwischen ihnen beiden am besten würde umgehen können.
    Es war also wichtig, dass sie möglichst bald heirateten - so viel stand fest. Denn wenn er nicht riskieren wollte, dass Amelia schließlich doch noch vor der Zeit herausbekam, was er wirklich für sie empfand, dann musste er all die Situationen, in denen er Gefahr lief, sich womöglich selbst zu verraten, fortan tunlichst vermeiden.
    Schließlich war Amelia trotz ihrer Unerfahrenheit nicht dumm, und ihre Mutter, ihre Tanten und die Ehefrauen ihrer Cousins hatten sie sicherlich gut vorbereitet auf diese gewisse Zweisamkeit, wie sie zwischen einem Mann und einer Frau idealerweise entstehen sollte. Es genügte also schon eine einzige falsche Geste, und Amelia würde Lucs Gefühle für sie sofort entlarven. Er war schon einmal in eine solche Situation mit ihr geraten, und nur ein günstiger Zufall hatte ihn noch davor bewahrt, dass Amelia ihren scharfen Blick in sein Herz senkte. Ein zweites Mal jedoch durfte er sich nicht auf sein Glück verlassen. Somit war eines der Hauptelemente in seinem neuen Plan, dass er die Zeit, die sie vor ihrer Hochzeit noch gemeinsam in der Gesellschaft der Londoner Oberschicht verbrachten, auf ein Minimum reduzieren musste. Denn selbst wenn Amelia ihn vielleicht noch nicht durchschauen mochte - die erfahrenen, allgegenwärtigen Anstandsdamen würden nicht so lange brauchen, um zu begreifen, wie es in seinem Inneren aussah, und dies natürlich brühwarm an Amelia weitertragen.
    Sobald er sich in seiner Rolle als ihr Ehemann eingerichtet hatte, sobald er verstand, wie er die Emotionen, durch die sie beide nun bereits verbunden waren, am besten kontrollierte... Nun, sobald er dies alles endlich begriffen hatte, könnten sie selbstverständlich wieder nach London und in die Gefilde der vornehmen Gesellschaft zurückkehren. Irgendwann im Herbst dürfte es ja hoffentlich so weit sein. Denn dann wüsste er ja endlich, wie er mit der Intensität seiner Gefühle für Amelia umzugehen hatte, ohne ihr mit diesem Eingeständnis zugleich auch ein Werkzeug in die Hand zu geben, mit dem sie ihn nur allzu leicht nach ihrem Willen dirigieren konnte.
    Sein Ziel stand also fest, und er wusste auch genau, wie er es am besten erreichen

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