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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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offenbar gerade für außergewöhnlich begriffsstutzig hielt.
    » Aber natürlich können Frauen das. Das wird sogar von uns erwartet . Stell dir doch bloß mal vor, wie kompliziert das Leben wäre, wenn wir das nicht könnten - wenn wir das nicht täten!«
    Sie hatte Recht. Er stellte sich einfach wieder einmal unverzeihlich dumm an. Nein, das stimmte nicht - er hatte sich unverzeihlich dumm angestellt, denn nun begriff er. »Darüber hatte ich gar nicht nachgedacht... uns Männern fällt es nicht so leicht, plötzlich die Seiten zu wechseln. Vor allem dann nicht, wenn damit die Loyalität zu unserer Familie in Frage stünde.«
    Dann fühlte er plötzlich einen kleinen spitzen Ellenbogen auf seiner Brust ruhen. »Die schwierigeren Angelegenheiten lagen ja schon immer in den Händen der Frauen.«
    Nun, da ihr Kopf unmittelbar über dem seinen war, konnte er die geradezu verzweifelt leidenschaftliche Liebe erkennen, die in ihren Augen schimmerte. Amelia konnte beim besten Willen nicht nachvollziehen, warum Luc all das nicht schon eher verstanden hatte. Und wenn sie ehrlich sein sollte, dann hielt sie ihn in diesem Moment für regelrecht beschränkt. Er hatte offenbar überhaupt nicht nachgedacht. Nun aber, da er endlich begriff und die Wahrheit sah… Luc hob die Hände und umschloss sanft Amelias Gesicht. »Komm, lassen wir diese Geschichte einfach ruhen.« Er zog sie noch ein wenig enger an sich. »In jedem Fall danke ich dir sehr.«
    Noch ehe sie ihn fragen konnte, wofür er ihr denn dankte, küsste er sie auch schon - lange und genüsslich und begehrlich. Amelia murmelte irgendetwas, das er aber nicht verstand, und kuschelte sich noch dichter an ihn. Schließlich zog er seine Hände von ihren Wangen zurück, ließ sie an Amelias Körper hinuntergleiten, fasste sie um die Taille und hob sie auf sich, sodass sie rittlings auf seinem Unterleib saß.
    Sich aus dem Kuss lösend, murmelte Luc: »Wenn ich vielleicht einen Vorschlag machen dürfte...?«
    Angesichts der Tatsache, dass seine Erektion nun zwischen ihren Schenkeln eingebettet war, hatte Amelia eigentlich kaum noch Zweifel daran, in welche Richtung sein Vorschlag gehen würde. »Aber selbstverständlich.« Damit presste sie ihre Lippen auf die seinen und küsste ihn lange und innig. Als sie den Kuss schließlich beendete, forderte sie ihn auf: »Nur zu, dann lass doch mal hören.«
    Was Luc denn auch prompt tat. Amelia hatte weder jemals an seiner Erfahrung und Sachkenntnis gezweifelt noch an seinem ungeheuren Einfallsreichtum. Die Aktivitäten, die er ihr nun mit leiser, verführerischer Stimme beschrieb und dann auch unverzüglich in die Tat umsetzte, ließen sie schlagartig alles andere vergessen - den Dieb, die dringende Notwendigkeit, Anne zu schützen, sowie alles andere, was mit seiner Familie zu tun hatte -, während sie sich mit Leib und Seele, mit jeder Faser ihres Wesens und von ganzem Herzen nur einer einzigen Sache widmete.
    Dem Allerwichtigsten in ihrem Leben.
    Der Aufgabe, Luc zu lieben.

    Sie liebte ihn. Es musste ganz einfach so sein.
    Amelia hatte ein treues, ehrliches Herz und ein Rückgrat, fest wie Stahl. Und natürlich hatte Luc stets gewusst, dass Amelia beides besaß... nur hatte er in den vergangenen Wochen eher ihren unbeugsamen Willen zu spüren bekommen als ihr liebendes Herz.
    Jetzt aber waren sowohl ihr Herz als auch ihr Wille quasi die seinen, denn nun gehörte auch Amelia selbst einzig und allein ihm. Und endlich begriff er, was dies alles für ihn und ihr gemeinsames Leben bedeutete. Endlich verstand er, was Amelia ihm schon die ganze Zeit über hatte mitteilen wollen.
    Und die Erkenntnis machte ihn ganz schwindelig vor lauter Glück.
    Nun konnte er es ihr gestehen. Nun durfte er ihr alles sagen und ihr offenbaren, was sie seiner Meinung nach schon längst hätte erfahren müssen. Alles würde gut werden. Denn im Grunde war mit einem Mal doch alles genauso, wie Helena ihm bereits prophezeit hatte - sobald er die Macht der Liebe endlich annahm, stand ihm eine fast schon übermenschliche Kraft zur Seite.
    Und diese Kraft würde ihn begleiten und ihn in allen seinen Vorhaben unterstützen.
    Die einzige Frage, die nun noch blieb, war, wann genau er Amelia sein Geständnis machen sollte...
    Denn schon am Nachmittag des gleichen Tages stand ihnen wieder neuer Besuch ins Haus. Amelias Eltern, Amanda, Martin, Simon und natürlich Tante Helena wurden erwartet.
    Der Vormittag stand ganz im Zeichen der Vorbereitungen für ihre Gäste.

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