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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Geste aber achtete er streng darauf, seinen Besitzanspruch auf sie nicht offen zutage treten zu lassen.
    Sie kehrten genau in dem Augenblick in den Ballsaal zurück, als das Orchester den nächsten Walzer anstimmte. Luc lächelte und bat mit entspanntem Charme um den nächsten Tanz.
    Amelia erwiderte sein Lächeln und erlaubte ihm, ihre Hand zu ergreifen. In genau diesem Moment marschierte allerdings festen Schrittes auch Lord Endicott auf sie zu und baute sich vor ihnen auf.
    »Es tut mir ja so leid.« Sie schenkte Seiner Lordschaft ein bedauerndes Lächeln. »Aber Lord Calverton ist Euch zuvorgekommen.«
    Lord Endicott nahm die Niederlage gelassen entgegen. Er verbeugte sich höflich und fragte: »Aber dann den nächsten Tanz vielleicht?«
    Amelia lächelte ihn noch etwas herzlicher an. »Vielleicht.«
    Luc drückte verstohlen ihre Finger. Amelia wandte sich von Seiner Lordschaft ab, und ihr Blick begegnete dem von Luc - und plötzlich entdeckte sie da so eine gewisse Härte in seinen Augen, etwas, das ihr regelrecht den Atem verschlug. Schließlich hob Luc den Blick wieder, nickte Lord Endicott kurz zu und führte Amelia auf die Tanzfläche.
    Erst als sie mit schwungvollen Drehungen durch den Ballsaal glitten, konnte sie ihm abermals direkt ins Gesicht blicken. Der Ausdruck in seinen Augen - sie waren von einem reinen Mitternachtsblau - war schon immer nur schwer zu deuten gewesen. Wenn er seinen Blick, wie in diesem Moment, aber auch noch unter seinen verwirrend langen, dichten Wimpern verbarg, war es nahezu unmöglich zu erahnen, was gerade in Lucs Innerem vor sich ging. Sein Gesicht hingegen schien einen anderen Zug angenommen zu haben - es wirkte streng, kompromisslos und gar nicht mehr so gelassen und undurchschaubar wie sonst...
    » Was , bitte schön, geht hier eigentlich gerade vor? Und sag jetzt nicht, ich würde mir das nur einbilden. Ich kenne dich viel zu gut, als dass du mir weismachen könntest, alles wäre in bester Ordnung.«
    Kaum dass Amelia ihre eigenen Worte hörte, da begriff sie, wie Recht sie damit hatte - in diesem Augenblick sogar noch mehr als vorhin. Im Übrigen war sie sich mittlerweile sicher, dass sich in Lucs schlankem Körper eine ungewohnte Anspannung aufgestaut hatte.
    »Es wäre unserer Sache wirklich überaus zuträglich, wenn du in Zukunft davon absehen könntest, auch anderen Gentlemen Hoffnungen zu machen.«
    Amelia blinzelte verdutzt. »Endicott? Aber ich habe ihm doch gar keine -«
    »Du könntest zumindest damit aufhören, sie so überaus strahlend anzulächeln. Das wäre schon einmal ein guter Anfang.«
    Amelia starrte Luc an, studierte den harten Ausdruck, der auf seinem Gesicht lag, sah den noch unnachgiebigeren Ausdruck in seinen Augen. Es bestand kein Zweifel, Luc meinte das, was er sagte, vollkommen ernst. Sein beißender Tonfall verriet ihr schließlich, dass er gerade in überaus gereizter Laune war. Amelia musste sich sehr beherrschen, um nun nicht zu grinsen, und erwiderte: »Luc, du solltest dich selbst einmal hören.«
    Er warf ihr einen flüchtigen Blick zu... und runzelte die Stirn. »Nein, das möchte ich lieber nicht.«
    Dann zog er sie noch ein wenig enger an sich - zu eng, nach den strengen Regeln von Anstand und Sitte -, während sie sich elegant immer weiter drehten. Und er lockerte seinen Griff auch nicht, als sie schließlich wieder in Richtung des entgegengesetzten Endes des Ballsaals tanzten.
    Es war auf verwirrende Weise angenehm, wenn er sie so fest in seinen Armen hielt und sie mit einer solchen Leichtigkeit durch den Tanz führte, und doch... Amelia seufzte. »Schon gut. Wie soll ich mich deiner Ansicht nach denn verhalten? Ich dachte, ich dürfte nicht so tun, als ob ich mich innerhalb bloß einer Woche unsterblich in dich verliebt hätte. Schreiben wir das Textbuch zu unserer Aufführung etwa gerade neu?«
    Es dauerte einen kleinen Moment, ehe Luc zwischen zusammengepressten Zähne hervorstieß: »Nein. Nur sei bitte nicht so... lebhaft. Schenk den Kerlen höchstens dann und wann mal ein kleines Lächeln, und auch nur so, als ob du sie in Wirklichkeit gar nicht richtig wahrnehmen würdest.«
    Als Amelia sich sicher war, dass sie ihren spontanen Impuls, in herzliches Gelächter auszubrechen, bezwungen hatte, hob sie den Blick wieder und nickte. »Also gut. Ich werde es versuchen. Und ich vermute mal«, murmelte sie leise, während der Takt der Musik langsamer wurde, »dass ich mich stattdessen ganz auf dich konzentrieren soll?«
    Amelia schaute

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