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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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im Takt der mitreißenden Melodien gedreht. Und doch war noch kein Walzer so gewesen wie dieser. Noch niemals zuvor war Lucs Blick, seine gesamte Aufmerksamkeit allein auf sie gerichtet, allein auf sie fixiert gewesen. Er schien die Musik gar nicht mehr wahrzunehmen. Oder vielleicht war die Musik auch schon längst ein Teil dieses sinnlichen Ganzen geworden, das ihre Körper umschloss, die sich elegant drehten, sich von einer Seite auf die andere wiegten, die sich berührten, einander sanft streiften, während Luc sie beide scheinbar vollkommen mühelos durch den langen Saal führte.
    Noch niemals zuvor hatte Amelia das Gefühl gehabt, so lebendig zu sein, und niemals zuvor hatte sie einen Walzer getanzt wie diesen - weder mit Luc noch mit irgendeinem anderen Mann. Sie war ganz versunken in die Musik, in den Augenblick, in die …
    Irgendetwas hatte sich verändert. Irgendetwas ganz Grundlegendes. Luc war nicht mehr der Mann, mit dem sie die vorherigen, unzähligen Male getanzt hatte. Sogar seine Gesichtszüge schienen sich an diesem Abend auf geheimnisvolle Weise verändert zu haben; sie wirkten härter, die Konturen waren geradezu asketisch, als hätte ein unbekannter Künstler Lucs Charakter noch ein wenig eindringlicher in dessen Züge eingemeißelt. Sein Körper schien eine ganz andere Energie zu besitzen, und zugleich schien diese attraktive Hülle seines Wesens ein bisschen durchscheinender geworden zu sein. Und auch in seinem Blick, den er beständig auf sie, Amelia, gerichtet hielt, lag so etwas Gewisses - etwas, das... sie konnte es einfach nicht benennen. Doch ihr Instinkt wusste genau, welche geheime Qualität er da an Luc wahrnahm, und das genügte, um Amelia unwillkürlich erschauern zu lassen.
    Auch Luc spürte ihre plötzliche Verunsicherung. Er schaute zu ihr hinab, während lange Wimpern seine dunklen Augen überschatteten. Dann verzog er die Lippen zu einem spöttischen Lächeln, verlagerte die Hand in Amelias Rücken ein wenig, wollte sie mit dieser kleinen Geste wieder etwas beruhigen, besänftigen.
    Amelia aber verspannte sich nur noch mehr. »Du führst doch irgendetwas im Schilde - was ist das?«
    Noch ehe sie darüber nachdenken konnte, waren ihr die Worte auch schon entschlüpft, und ihr Ton war mindestens ebenso misstrauisch wie ihr Blick.
    Erstaunt riss Luc die Augen auf und musste sich sehr beherrschen, um nun nicht in amüsiertes Gelächter auszubrechen und sie zu fragen, was, zur Hölle, sie denn bloß von ihm dachte . Dann aber begriff er plötzlich, woran Amelia offenbar gedacht hatte, und sämtliche Belustigung wich von ihm - und doch musste er regelrecht darum kämpfen, um das besitzergreifende Glitzern in seinen Augen ein wenig zu dämpfen und ein selbstgefälliges Lächeln von seinen Lippen zu verbannen. Ein klein wenig von alledem musste sich aber wohl trotz all seiner Anstrengungen auf seinen Zügen widergespiegelt haben. Rasch zog er Amelia in eine schwungvolle Umdrehung, um sie abzulenken und den zornigen Ausdruck, der ihm bereits immer eindringlicher aus ihren Augen entgegenblitzte, wieder zu vertreiben. »Mach dir keine Gedanken. Ich weiß, was ich tue. Und ich habe es dir ja schon heute Nachmittag gesagt - folge einfach meinen Vorgaben.«
    Abermals verlagerte er die Hand in ihrem Rücken ein wenig und zog Amelia noch etwas enger an sich, während sie sich elegant im Takt der Musik drehten. »Ich werde dich schon nicht beißen. Aber du kannst auch nicht erwarten, dass ich jetzt quasi über Nacht mein komplettes Auftreten ändere.«
    Und wenn Luc ehrlich war, so musste er sich eingestehen, dass er so oder so nicht vorhatte, jemals in die Rolle des vor lauter Glück schon ganz gefühlsduseligen, zukünftigen Bräutigams zu schlüpfen. Klugerweise behielt er diese Überlegung jedoch für sich. Es dauerte nicht lange, bis der grimmige Ausdruck in Amelias Augen wieder verschwand. Luc spürte, wie sie sich wieder entspannt in seine Arme schmiegte - genau genommen schien sie sogar noch entspannter als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt an diesem Abend.
    »Oh - ja, ich glaube, ich verstehe, was du meinst.«
    Luc jedoch bezweifelte, dass sie ahnte, was er vorhatte. So richtig wusste er das ja selbst noch nicht, und er brauchte einen Moment, bis er begriff, in welche Richtung Amelias Gedanken gewandert waren. Und endlich ging ihm auf, wie Amelia seine Worte gedeutet hatte. Sie dachte, dass die verwirrende Wirkung, die er auf sie ausübte - und derer Luc sich auch durchaus bewusst war -

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