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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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ihre Hand auf seinen Arm, zog sie von der Tanzfläche fort und wieder in Richtung der anderen Gäste. »Besser, wir schlendern nun ein bisschen durch den Saal.«
    Amelia hingegen reagierte auf seinen Vorschlag leicht verstimmt. »Aber ich suche doch nach niemandem.«
    »Trotzdem.« Als Amelia ihm einen raschen Blick zuwarf, erklärte Luc ihr schließlich leise murmelnd: »Wir können doch jetzt nicht plötzlich nach nur einem einzigen Walzer schon so tun, als könnten wir uns nicht mehr voneinander lösen.«
    Amelia verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Dann aber deutete sie nach vorn und erwiderte: »Schon verstanden - also, dann übernimm mal weiterhin die Führung.«
    Und genau das tat er auch, wenngleich gegen seinen Willen, zumal er nur allzu genau wusste, dass dies auch gegen Amelias Willen geschah. Doch ein Plan war nun einmal ein Plan, und speziell sein, Lucs, Plan war nun wirklich überaus geschickt ausgeklügelt. In diesem Augenblick entdeckte er eine Gruppe gemeinsamer Bekannter; Amelia und Luc gesellten sich zu den jungen Herrschaften und brachten sich mit der ihnen eigenen Geschicklichkeit in die Unterhaltung mit ein. Sie beide waren in dieser Art gesellschaftlichen Sphäre schon seit langem zu Hause und brauchten keinerlei Hilfestellung, um sich in den Fluss der Unterhaltung einzufügen.
    Voller Überraschung stellte Luc schließlich fest, dass er sich ganz unbewusst immer mehr aus dem Gespräch zurückgezogen hatte und vollkommen zufrieden damit war, einfach nur Amelias angeregtem Geplauder zu lauschen, ihr Lachen zu hören und ihre witzigen, kleinen Bemerkungen. Sie war fast so scharfzüngig wie er und von mindestens ebenso rascher Auffassungsgabe - und oftmals sprach sie genau denselben Gedanken aus, den auch Luc gerade gehabt hatte. Er war verblüfft.
    Trotz allem entgingen ihm nicht die gelegentlichen, neugierigen Blicke in ihrer beider Richtung. Im Stillen musste er leise lächeln. Seine entspannte, aber aufmerksame Gegenwart an ihrer Seite blieb also nicht unbemerkt. Und indem er in genau dem richtigen Moment ihren kleinen Spaziergang durch den Ballsaal wieder aufnahm, verhinderte er, dass Amelia beim nächsten Tanz gleich wieder von irgendeinem Gentleman entführt wurde, und behielt sie somit noch ein Weilchen länger an seiner Seite. Während die anderen Paare also mit schwungvollen Drehungen den Takten eines Reel folgten, bewegten Luc und Amelia sich langsam weiter durch die Menge.
    Unglücklicherweise durfte er sie jedoch noch nicht gänzlich mit Beschlag belegen. Und es dauerte auch nicht lange, da erschien Lord Endicott und verlangte mit nahezu unerträglich selbstgefälligem und aufgeblasenem Gehabe, dass Amelia den zweiten Walzer an diesem Abend unbedingt mit ihm tanzen müsse.
    Luc musste also notgedrungen mit ansehen, wie Amelia den ganzen Tanz hindurch freundlich und mit heiterem Lachen zu Endicott aufblickte. Und dann, als die Musik endlich wieder verstummte, kehrte dieses gedankenlose Frauenzimmer nicht etwa gleich wieder zu ihm zurück - nein, nichts dergleichen! -, sondern er musste sich nun regelrecht an ihre Verfolgung machen.
    Als er schließlich Reggie Carmarthen entdeckte, der durch die Schar der Gäste langsam in seine, Lucs, Richtung schlenderte, ergriff er die Gelegenheit sofort beim Schopfe. Und es wunderte Amelias alten Freund aus Kindheitstagen auch nicht im Geringsten, als Luc ihn drängte, sich doch bitte unbedingt den nächsten Tanz bei Amelia zu reservieren - auch Reggie und Luc kannten einander gut.
    Dennoch wirkte Reggie etwas verwundert, als Luc am Ende des nächsten Tanzes bereits auf sie beide wartete und sofort wieder Amelias Hand ergriff.
    Amelia grinste nur und klopfte Reggie beruhigend auf den Arm. »Mach dir keine Gedanken.«
    Dennoch starrte Reggie erst Amelia an und dann Luc. Schließlich murmelte er leise: »Wie du meinst.«
    Und obwohl Luc ungeduldig darauf bedacht war, endlich wieder mit Amelia allein zu sein, versuchte er keineswegs, Reggie davonzuscheuchen. Schließlich war dieser ein treuer Freund seiner Zukünftigen. Trotzdem warf Reggie Luc immer wieder einen verstohlenen Blick zu in der Erwartung, dass Amelias Kavalier ihn, den alten Freund aus Kindertagen, sicherlich irgendwann würde loswerden wollen. Gemeinsam mit einigen anderen begaben sie sich schließlich zum Abendessen, setzten sich an einen der größeren Tische und begannen eine fröhliche, entspannte Plauderei. Luc saß natürlich gleich neben Amelia - abgesehen von dieser vorsichtigen

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