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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Eindruck. Ihre Wangen waren rosig überhaucht, die Augen groß und leuchtend, und ihre Lippen waren, wenn man genau hinsah, ein ganz klein wenig geschwollen. Amelia gab also das Bild einer leicht verträumt dreinschauenden jungen Dame ab - und erfüllte damit genau den beabsichtigten Zweck.
    Sie erreichten die Türen des Ballsaales; Luc trat einen kleinen Schritt zurück, um Amelia als Erste eintreten zu lassen. Sie rauschte an ihm vorbei. Dann hielt sie plötzlich inne und schaute sich noch einmal nach ihm um. Sie sah zu ihm auf, ließ den Blick suchend über sein Gesicht schweifen, sah ihm fest in die Augen.
    Luc war sich sicher, dass Amelia irgendetwas sagen wollte, stattdessen aber lächelte sie ihn nur an. Und dieses Lächeln erstrahlte nicht nur auf ihren Lippen, sondern blitzte ihm auch aus ihren Augen entgegen.
    Schließlich wandte sie sich wieder um und ging zurück in den Saal.
    Luc starrte ihr einen Moment lang nach, dann stieß er leise einen Fluch aus und folgte ihr schließlich. Sie hatte ihn schon einmal auf diese merkwürdige Art und Weise angelächelt; und wie schon einmal, so hatten sich auch dieses Mal unwillkürlich die kleinen Härchen in seinem Nacken aufgerichtet.

    Eigentlich hatte es ja bloß ein ganz einfacher, kleiner Kuss werden sollen. Aber was dann daraus geworden war... die Erinnerung an diesen unvergesslichen Kuss hatte ihn noch die halbe Nacht lang wach gehalten.
    Es schlug zwölf Uhr mittags, als Luc durch die Eingangshalle seines Hauses ging. In seinem Arbeitszimmer warteten bereits neue Dokumente und Berichte auf seine Bearbeitung. Er wollte sich schon vor dem Mittagessen eine Weile mit ihnen beschäftigen und versuchen, seine Gedanken auf diese Weise von dem Objekt seiner Begierde abzulenken.
    Er griff gerade nach dem Knauf jener Tür, die ins Arbeitszimmer führte, als er plötzlich ihr Lachen hörte. Luc kannte den Klang von Amelias Lachen nur allzu gut, hätte ihn jederzeit wieder aus seinem Gedächtnis heraufbeschwören können. Einen kurzen Augenblick lang dachte er, seine Einbildung spielte ihm einen Streich. Dann aber hörte er nicht nur Amelias Lachen, sondern auch ihre Stimme, vereinzelte Worte. Was genau sie sagte, konnte er zwar nicht verstehen, aber er erkannte den Tonfall, die Kadenz, mit der sie sprach.
    Luc ließ den Blick durch die Halle schweifen und lauschte. Er hörte Amelia, seine Mutter und seine Schwestern. Und sogar Fiona. Er spitzte angestrengt die Ohren, konnte aber ansonsten keine weiteren Stimmen mehr ausmachen. Dann war Amelia also offenbar nicht zu einem offiziellen Empfang zu ihm nach Hause gekommen, sondern hatte lediglich auf einen zwanglosen kleinen Vormittagsbesuch hereingeschaut, wie es für eine Freundin der Familie nichts Ungewöhnliches war.
    Die Unterlagen auf seinem Schreibtisch schrien geradezu nach seiner Aufmerksamkeit. Zumal sich unter ihnen auch einige Aufträge befanden, die er unbedingt noch bis zum Abend bearbeitet haben musste. Die anderen Papiere waren Rechnungen, die dringend bezahlt werden mussten, und die Luc nun auch endlich würde begleichen können. Sein Verantwortungsbewusstsein drängte ihn also wieder zurück in sein Arbeitszimmer. Ein primitiverer, tiefer aus seinem Inneren stammender Instinkt hingegen wollte Luc in eine ganz andere Richtung lenken …
    Ganz ohne Widerworte hatte Amelia sich vorige Nacht seiner Führung unterworfen, hatte sich in seine Vorgaben gefügt und hatte ihn allein darüber bestimmen lassen, wohin ihr gemeinsamer Weg sie führen sollte - bis zu jenem gewissen Kuss. Der erste Kuss zwischen ihnen beiden. Dann aber hatte sie mit einem Mal alle seine Pläne über den Haufen geworfen. An ihm hatte es jedenfalls nicht gelegen, dass ihr ursprünglich noch sehr zarter, fast keuscher Kuss sich mit einem Mal zu einer Art unverhohlen sinnlichem Vorspiel entwickelt hatte. Und wenn er nicht derjenige gewesen war, der dieses plötzlich auflodernde Feuer entfacht hatte, dann musste es wohl an ihr gelegen haben.
    Und dieser Gedanke verstörte Luc nachhaltig. Denn wenn Amelia selbst auf diesem Gebiet, auf dem sie im Grunde doch gar keine Erfahrung besaß, ihm bereits das Zepter aus der Hand reißen konnte - was würde sie dann womöglich noch alles an sich reißen wollen?
    Und diese Überlegung führte Luc dann schließlich zu der zunehmend dringlicheren Frage, was Amelia an diesem Morgen in seinem Hause zu suchen hatte.

    Amelia schaute auf, als die Tür zum Salon geöffnet wurde. Sie schenkte Luc ein herzliches

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