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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Lächeln und unternahm keinerlei Versuch, ihre Begeisterung über sein Erscheinen zu verbergen. Luc dagegen ließ erst einmal rasch den Blick über die versammelte kleine Gesellschaft schweifen. Dann schloss er die Tür und schlenderte quer durch den großen Raum zu der Sitzgruppe vor den Fenstern hinüber, wo die Damen seines Hauses sich mit ihrem Gast niedergelassen hatten.
    Auch die Damen, in deren Gesellschaft sich Amelia befand - seine Mutter, die es sich auf der Chaiselongue neben Amelia bequem gemacht hatte, und natürlich auch Emily, Anne und Fiona, die auf den beiden Stühlen und der Ottomane vor der Chaiselongue saßen -, blickten ihn an und lächelten. Andererseits aber war ihnen dieses kollektive Lächeln wohl auch nur schwer zu verdenken, denn der Gegenstand ihrer Aufmerksamkeit bot einen Anblick, wie ihn wohl jedes weibliche Wesen nur allzu gerne sah. Sein blauer Gehrock aus feinstem, selbstverständlich in Bath gewebtem Tuch saß perfekt, betonte seine breiten Schultern aufs Vorteilhafteste und lenkte den Blick auf seine schmalen Hüften. Seine langen, muskulösen Beine waren von eng anliegenden wildledernen Reithosen umschlossen, die in einem Paar auf Hochglanz polierter Kürassierstiefel verschwanden. Und der Kontrast zwischen seiner hellen Haut, dem tiefschwarzen Haar und den dunklen Brauen machte selbst bei Tageslicht einen sehr dramatischen Eindruck.
    Er nickte den drei Mädchen freundlich zu, glitt galant um sie herum, verbeugte sich kurz vor seiner Mutter, trat dann neben Amelia und streckte ihr seine langfingrige Hand entgegen.
    Ihr Herz hämmerte laut, als sie ihre Hand in die seine legte und spürte, wie er sie mit festem Griff umschloss.
    Er verbeugte sich. »Amelia.«
    Solange sie bei einem von ihnen zu Hause waren, durften sie sich durchaus beim Vornamen nennen. Und obgleich sein Ton niemandem aufzufallen schien, noch nicht einmal seiner Mutter, erkannte Amelia sehr wohl den drohenden Tenor, der darin mitschwang - und sie verstand auch die leise Warnung, die ihr aus seinen Augen entgegenzuglitzern schien, während er sich galant aufrichtete und ihre Hand wieder losließ.
    Amelia strahlte ihn noch etwas herzlicher an. »Guten Morgen. Hast du heute Morgen einen Ausritt unternommen?«
    Luc zögerte, dann nickte er und trat ein paar Schritte zurück, um sich gegen den Kaminsims knapp hinter Amelia und seiner Mutter zu lehnen.
    »Möchtest du Tee?«, fragte Minerva ihren Sohn.
    Luc sah kurz zu dem Tablett auf dem Tischchen hinüber. »Nein, danke - ich möchte nichts.«
    Graziös ließ Minerva sich wieder gegen das Polster der Chaiselongue zurücksinken. »Wir sind gerade die neuesten Einladungen durchgegangen. Und obwohl die Ballsaison doch nun langsam wieder ihrem Ende entgegengeht, scheinen auch für die letzten Wochen noch einige recht vielversprechende Empfänge anzustehen.«
    Desinteressiert hob Luc eine Braue. »Ach, tatsächlich?«
    Amelia schaute zu ihm auf. »Ja, allerdings. Die Saison geht zwar nur noch, ich glaube, drei Wochen... aber an Ablenkung wird es uns auch in dieser Zeit bestimmt nicht mangeln.«
    Luc sah zu ihr hinab und blickte in ein Paar unsagbar unschuldig dreinschauender blauer Augen.
    »Hach, das ist ja alles so aufregend!« Fiona strahlte wie ein Honigkuchenpferd, während sie aufgeregt auf ihrem Stuhl herumrutschte und Lucs Aufmerksamkeit damit wieder von Amelia ablenkte. Fiona hatte ihre braunen Locken auf genau die gleiche Art hochgesteckt, wie auch Anne ihr Haar am liebsten trug. Und überhaupt schien ihm diese Freundin seiner Schwestern mit einem Mal merkwürdig vertraut... bis er erkannte, dass sie sich offenbar auch eine von Annes kurzen, eng anliegenden Jacken geliehen hatte.
    »Immerhin herrscht auf den Bällen jetzt nicht mehr so ein Gedränge«, mischte Emily sich in die Unterhaltung ein.
    Fiona wirbelte zu ihr herum. »Nicht mehr so ein Gedränge ?«
    »Ja, richtig, nicht mehr so ein Gedränge«, bestätigte Emily mit Nachdruck. »Auf dem Höhepunkt der Saison ging es ja wirklich schlimm zu. Da prallte man in den Ballsälen regelrecht aufeinander - und zwar nicht nur im übertragenen Sinne.«
    »Dann war euer Debüt also wohl ein Knaller?«, fragte Fiona.
    Minerva lächelte. »Das war es in der Tat... und zwar ein sehr gezielter und sorgfältig vorbereiteter.«
    Damit blickte sie zu ihrem Sohn auf; er erwiderte ihren Blick, auch um seine Lippen spielte ein stolzes Lächeln. Im Stillen überlief ihn jedoch noch immer ein Schauder, wenn er daran dachte,

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