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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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wieder nach Hause geschickt und ihr befohlen, sich etwas anderes anzuziehen - vollkommen ungeachtet der Tatsache, dass sie sich dann noch mehr verspäten würden. Doch die begeisterten Kommentare, mit denen die Damen seines Hauses Amelias… Kleid , wenn man es denn nun unbedingt so nennen wollte, begutachteten, ließen keinen Zweifel daran, dass sie dieses Ensemble offenbar mit ganz anderen Augen betrachteten als er.
    Natürlich fand auch Luc Amelias Robe absolut faszinierend, nur passte sie seiner Ansicht nach besser in ein Boudoir als auf eine dieser verdammt öden Londoner Abendgesellschaften. Und hatte er es wirklich richtig verstanden, dass er derjenige sein sollte, der Amelia für den Rest dieses Abends begleitete? Und wenn ja: Wie, bitte schön, sollte er es dann schaffen, die ganze Zeit die Finger von ihr zu lassen?
    Vor allem: Wie sollte er auch die Hände der anderen Männer von Amelia fernhalten?
    Dazu bräuchte er dann wahrscheinlich die Unterstützung eines kompletten Garderegiments.
    Luc blickte Amelia mit mürrischem Gesichtsausdruck an und wollte gerade mit strengem Unterton fragen, wo denn ihr Schultertuch sei, als er erkannte, dass sie es bereits um ihre Ellenbogen geschlungen trug. In genau diesem Augenblick zog sie diesen schimmernden, glitzernden Hauch von Nichts über ihre Schultern und wandte sich gemeinsam mit seiner Mutter zum Gehen um. Der zarte Schleier, der nun ihre Schultern umhüllte, unterstrich die verführerische Wirkung des irisierenden Abendkleides nur noch.
    Allein mit eiserner Willenskraft schaffte Luc es, seine Verärgerung - und noch so manch andere Empfindung - zu bezähmen, und bedeutete den Damen mit schwungvoller Geste, dass sie sich endlich in Richtung Haustür begeben sollten: »Besser, wir brechen jetzt langsam mal auf.«
    Mit einem nachsichtigen Grinsen auf den Lippen und in dem festen Glauben, seine schlechte Laune rühre nur von ihrer Bummelei her, marschierten seine Schwestern und Fiona an ihm vorbei. Kurz darauf folgte Minerva, in deren Augen ein seltsam amüsierter Ausdruck zu glitzern schien - sie achtete sorgsam darauf, Lucs Blick nicht zu erwidern.
    Hinter Minerva folgte Amelia, die, als sie neben Luc angelangt war, ihn mit freundlichem Lächeln kurz ansah, und dann gelassen weiterschritt.
    Für einen Moment blieb Luc wie angewurzelt stehen, beobachtete, wie ihre Hüften unter dem schimmernden Stoff sanft hin- und herschwangen. Im Geiste einen lästerlichen Fluch ausstoßend, folgte er seinen Begleiterinnen zur Tür hinaus.
    Hätte er vernünftig darüber nachgedacht - oder besser: hätte er überhaupt gedacht -, so wäre er die Treppe ein wenig rascher hinabgeeilt. Denn als er schließlich auf dem Trottoir angelangt war, waren die drei Mädchen bereits in die Kutsche geklettert und hatten ihre Plätze eingenommen. Nachdem er seiner Mutter dabei behilflich gewesen war einzusteigen, reichte er Amelia die Hand und stützte sie sachte, als auch sie in das Gefährt kletterte. Seine fast lebenslange Erfahrung in dieser Art höflicher Hilfestellung ließ ihn übrigens genau den richtigen Moment abpassen, um kurz den Blick zu senken und Amelias nackte Fußknöchel zu erspähen, ehe sie den Saum ihres Rockes auch schon wieder fallen ließ.
    Luc war in der Tat mehr als »bereit«, als schließlich auch er in die Kutsche stieg. Genau genommen war er sogar unangenehm hart. Ein Zustand, der sogar noch deutlich schlimmer wurde, als er erkannte, dass das Plätzchen, das seine Mitreisenden offenbar für ihn reserviert hatten, genau neben Amelia lag. Er sollte sich augenscheinlich zwischen sie und die Seitenwand der Kutsche zwängen. Das Gefährt war nicht allzu groß, es passten nur gerade jeweils drei Personen auf eine Sitzbank. Die Mädchen, die auf der vorderen Bank saßen, hatten bereits wieder die Köpfe zusammengesteckt und plauderten angeregt über irgendetwas. Die konnte er also schon einmal nicht mehr darum bitten, mit ihm den Platz zu tauschen. Und überhaupt - was für einen Vorwand hätte er ihnen denn auch liefern sollen? Stattdessen ließ er sich mit zusammengebissenen Zähnen nieder... und ertrug übellaunig das Gefühl von Amelias Hüfte, die bei jeder Schaukelbewegung der Kutsche sanft die seine streifte, spürte ihren schlanken, überaus weiblichen Oberschenkel, der sich gegen sein Bein drückte, und dieses unselige Kleid, das sich auf diskret herausfordernde Art und Weise zwischen ihnen rieb.
    Und so ging es die ganze Fahrt nach Chelsea über, bis sie

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