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Kuesse niemals deinen Boss

Kuesse niemals deinen Boss

Titel: Kuesse niemals deinen Boss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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Seine Augen waren glasig, als sei er kurz davor, in Tränen auszubrechen vor Schmerz.
    „Ist es so schlimm?“
    Er versuchte zu lachen.
    „Schlimmer als schlimm. Gib mir eine von deinen Tabletten, falls du sie dabeihast“, bat er sie. „Vielleicht reicht das schon.“
    Faith bezweifelte das, stand jedoch sofort auf, um eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank in der Ecke des Büros zu nehmen, und reichte ihm die Tabletten. Renzo schluckte sie, trank die halbe Flasche Wasser aus und lehnte sich dann in seinem Stuhl zurück. Er schloss die Augen und stützte seinen Kopf in die Hand.
    „Wie fuhr die Viper sich?“, erkundigte sie sich, um ihn abzulenken. „Lief alles so, wie du es dir erhofft hast?“
    Er schaffte es, ein Lächeln über die Lippen zu bringen.
    „Es war wundervoll, Cara mia . Fast perfekt. Es müssen noch ein paar Feinheiten angepasst werden, aber das schaffen wir bis zum großen Tag.“
    „Das freut mich.“ Was Faith weniger freute, war die Tatsache, dass Renzo trotz dieses Zwischenfalls darauf bestehen würde, die Viper selbst zu fahren. „Was genau ist passiert, als du von dem Motorrad abgestiegen bist, Renzo?“
    Er schien zu überlegen, ob er ihr die Wahrheit sagen sollte, und seufzte schließlich.
    „Die Krämpfe fingen während der letzten Runden an. Und diese letzte Kurve war wohl etwas zu viel für mein Knie. Der Schmerz kam ziemlich überraschend.“
    „Du hast mir doch versprochen, sofort anzuhalten, wenn du etwas spürst“, entgegnete sie vorwurfsvoll. „Ich finde, du solltest wirklich mal zum Arzt gehen. Vielleicht kann er ja irgendwas machen.“
    Seine blauen Augen funkelten wütend, als er sie ansah.
    „Bitte, Faith. Ich habe genug Ärzte gesehen in den letzten Jahren. Es gibt nichts, was sie mir sagen könnten, was ich nicht schon längst wüsste.“
    „Und du glaubst wirklich, du kannst die Viper eine ganze Saison lang fahren? Was willst du den Leuten sagen, wenn du nicht einmal stehen kannst, wenn sie dir den Pokal überreichen wollen?“ Sie konnte sich noch viel schlimmere Szenarios vorstellen. Aber ihm waren die Gefahren sicher genauso bewusst wie ihr.
    „Ich kann fahren, Faith“, antwortete er scharf. „Und ich muss fahren. Ich habe keine andere Wahl.“
    Verbittert sah sie ihn an.
    „Ich verstehe das einfach nicht, Renzo. Du hast ein ganzes Team zur Verfügung, das für dich einspringen könnte. Männer, die das genauso gut meistern würden wie du.“
    „Das stimmt nicht“, fuhr er sie an und fluchte dann auf Italienisch. „Ich bin einer der besten Fahrer der ganzen Welt, Faith. Und ich kenne meine Motorräder. Es wird das erste Rennen für die Viper sein. Nur ich kann sie fahren. Sie muss gewinnen. Die Sponsoren erwarten das, das Unternehmen erwartet es. Es wäre eine Katastrophe für uns alle, wenn die Viper versagt. Meine Männer mögen gute Fahrer sein, aber ich bin der Einzige, der wirklich alles geben würde und mehr.“
    Faith wusste, wie viel ihm das alles bedeutete. Dennoch wäre es kein Weltuntergang, wenn er mal ein Rennen nicht gewann. Ja, sie würden vielleicht Sponsoren verlieren, und ja, Gavretti Manufacturing würde ihm möglicherweise die Marktposition streitig machen, was wirklich ärgerlich wäre.
    Aber gibt es nicht Schlimmeres? Zumindest wäre Renzo am Leben und in der Lage, das Unternehmen nach einem Misserfolg wieder an die Spitze zu bringen.
    „D’Angeli wird wohl kaum Pleite gehen, bloß weil die Viper keinen neuen Rekord aufstellt“, gab Faith unbeeindruckt zurück.
    Düster sah er sie an. Dann zog er sich mühsam am Schreibtisch hoch, bis er stand. Sein Gesicht war noch immer kreidebleich.
    „Ich werde jetzt duschen und mich umziehen. Dann können wir zurück zur Villa fahren.“
    Frustriert presste Faith die Lippen aufeinander. Typisch Mann. Will einfach nicht darüber sprechen, wenn man ihn auf seine fehlerhafte Logik hinweist.
    Als er auf das Badezimmer zu humpelte, beeilte sie sich, ihn unterzuhaken. Er war schrecklich stur, aber sie konnte ihn dennoch nicht leiden sehen.
    „Grazie“ , bedankte er sich und stützte sich auf sie. Das Badezimmer war mit exotischen afrikanischen Hölzern vertäfelt und sehr geräumig.
    „Komm, setz dich“, forderte sie ihn auf, als sie die Ledercouch im Ankleidebereich erreichten. Ohne zu zögern, kniete sie sich hin, half ihm, seine Stiefel auszuziehen und dann die Knieschoner. Sie waren ziemlich zerkratzt, und sie schauderte, als sie daran dachte, wie er sich in die Kurven gelegt

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