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Küsse niemals deinen Chef! (German Edition)

Küsse niemals deinen Chef! (German Edition)

Titel: Küsse niemals deinen Chef! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Crews
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hier in tiefer Melancholie versank, schaute Grace ihn nicht einmal an.
    „Warum rufst du nicht inzwischen den Zimmerservice?“, fragte sie in leichtem Ton und schon halb im Bad. „Ich denke, wir könnten beide eine Stärkung vertragen.“
    Als sich die Tür hinter ihr schloss, war es, als würde sie ihn aus ihrem Leben aussperren. Lucas dämmerte, dass er in Schwierigkeiten war. Mehr als je in seinem Leben …
    „Du hast mich beschuldigt, dir gestern bewusst aus dem Weg gegangen zu sein“, sagte er ohne Einleitung und ohne sich zu ihr umzudrehen.
    Lucas hatte gehört, wie Grace die Dusche abstellte und im Bad herumging. Als sie es kurz darauf verließ, hüllte ihn ein blumiger Duft ein, garniert mit einer spritzigen Note.
    War es ihre Seife, das Shampoo oder ein Parfum? Auf jeden Fall weckte es sein Begehren. Seine Jeans, die er übergezogen hatte, als der Zimmerkellner klopfte, war plötzlich viel zu eng. Das geröstete Lamm mit Kartoffelpüree und frischen Pfirsichen duftete verheißungsvoll, doch Lucas verspürte absolut keinen Appetit. Zumindest nicht auf das Essen, obwohl es genau das Richtige für einen kalten Märzabend war.
    „Das war keine Anschuldigung, sondern nur eine Beobachtung“, korrigierte Grace.
    „Und eine ausgesprochen scharfsinnige dazu“, brummte er. „Heute ist mir das offensichtlich nicht gelungen.“ Als er sich umdrehte, stand Grace dicht hinter ihm.
    In den verhangenen braunen Augen lag ein wachsamer Ausdruck. Sie trug einen dünnen Seidenbademantel in tiefem Königsblau. Das Haar hatte sie lose hochgesteckt, sodass ihr rosiges Gesicht von feuchten Locken umrahmt wurde, die sich aus dem nachlässigen Knoten lösten.
    Sie wirkte so frisch, süß und herausfordernd sexy, dass es Lucas fast den Atem verschlug. Trotzdem gab es etwas, das noch größer als das Verlangen war, erneut ihren nackten Körper an seinem zu spüren.
    Das sind nur die Geister der Vergangenheit, die mich umtreiben, sagte er sich.
    Es gab einfach zu viele davon, besonders in Wolfestone. Hätte er durch die beklemmende Begegnung mit Jacob nicht schon gewarnt sein müssen? Und trotzdem war er wieder hier, zurück in der Stadt seiner Kindheit, als hätte er seit damals nichts dazugelernt. Schlimmer noch! Er war es gewesen, der Wolfe Manor als perfekten Ort für die Jubiläumsgala vorgeschlagen hatte, ohne auch nur einen Gedanken an die Konsequenzen zu verschwenden.
    Immer mit dem Kopf durch die Wand! Die Geschichte meines Lebens.
    „Ich weiß nicht, woran es liegt“, sagte er, „an dir oder diesem verdammten Platz. Er birgt zu viele Erinnerungen, und keine einzige gute …“
    An seinem Gesichtsausdruck sah Grace, wie er um Fassung rang. „Was ist hier geschehen?“, fragte sie ruhig.
    Erst jetzt wurde Lucas bewusst, dass er es ihr tatsächlich erzählen wollte. Vielleicht, weil er instinktiv mit ihrem Verständnis rechnete. Sekundenlang schaute er Grace an, dann wandte er sich abrupt dem Fenster zu.
    Im Schein der trüben Außenlaterne konnte er knorrige Äste auf der Straße liegen sehen, die der stürmische Wind abgerissen hatte. Gleich hinter den Häusern gegenüber, auf der anderen Seite des Flusses, der sich durch den Ort schlängelte, lag das Wolfe-Anwesen. Und in seiner Mitte lauerte das düstere Herrenhaus wie ein seelenloser, schlafender Riese.
    „Hier bin ich unglücklicherweise als William Wolfes Sohn zur Welt gekommen“, begann er zynisch und lachte hohl. „Lass dich nur nicht von den Märchen um seinen Charme und sein ungeheures Charisma blenden, die immer noch in der Chefetage des Hartington kursieren. Ich für meinen Teil glaubte bis vor Kurzem, endlich seinem Schatten entronnen zu sein, der mein Leben verfinstert hat … bis ich den Fehler machte, nach Wolfstone zurückzukehren. Was er war und was er uns Kindern angetan hat, hängt immer noch über dem Ort wie eine giftige Wolke.“
    Grace schwieg, und Lucas spürte, wie sich der Schmerz in seiner Brust ausweitete. Nie zuvor hatte er sich so allein und verlassen gefühlt wie in diesem Moment. Dann spürte er eine sanfte Hand auf seinem Arm und gleich darauf an seiner Wange, so flüchtig, dass er schon glaubte, sich die Berührung eingebildet zu haben. Doch es war Grace, die leise an ihm vorbeiging, sich in der tiefen Fensternische auf ein Polster setzte und ihn ruhig und aufmerksam ansah.
    Er suchte in ihren braunen Augen nach Anzeichen von Abscheu oder Mitleid, begegnete aber nur einem warmen, offenen Blick.
    „Er war ein Monster“, sagte

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