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Kuesse sich, wer kann

Kuesse sich, wer kann

Titel: Kuesse sich, wer kann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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sein Anwalt Bobby Lucarelli, im Abstand von wenigen Tagen, höchstens einer Woche vergraben.«
    »Dugan und Lucarelli waren in irgendeine kriminelle Sache verwickelt.«
    »Nicht nur eine, davon kann man getrost ausgehen«, sagte Morelli. »Die Frage ist nur, welche ihnen den Tod eingebracht hat. Die Liste mit Dugans kriminellen Geschäften ist lang.«
    Dugans kriminelle Geschäfte konnten mir im Moment gestohlen bleiben, denn ich fand, dass Morelli heute ungewöhnlich scharf aussah in seiner Jeans, Hausstrümpfen und dem aus der Hose hängenden T-Shirt. Er hatte einen hübschen Bartschatten. Im Geist zog ich ihn aus, wobei mein Blick an einigen kritischen Stellen haften blieb, meine Körpertemperatur um ein paar Grad anstieg.
    Morelli grinste mich an. »Dein lüsternes Lächeln ist umwerfend, Pilzköpfchen.«
    Mein Blick fiel auf seine Füße. »Das machen deine Strümpfe. Sehr sexy.«
    »Das nächste Mal lasse ich sie an. Aber wenn ich mir meinen Terminplan so angucke, wird das erst in vier Wochen sein. Die Morde haben Aufmerksamkeit erregt. Heute Abend um sieben ist eine Pressekonferenz. Danach habe ich einen Termin beim Bürgermeister.«
    »Wow, beim Bürgermeister.«
    »Ich bin nur einer unter vielen, und ich gehöre nicht zu den wichtigen Personen. Bin nur Kanonenfutter, jemand, den man, wenn nötig, den Wölfen zum Fraß vorwirft.«
    »Wie reizend.«
    »Ja. Wenigstens ist Terry Gilman auch da. Diesmal kriege ich einen besseren Platz.«
    Ich boxte ihm gegen die Brust, küsste ihn und ging.

19
    Die Tiefgarage von Rangeman ist nur für private PKW s und den Fuhrpark der Firma, die Autos sind allesamt schwarz, tipptopp und mit GPS -Ortung ausgerüstet. Im hinteren Teil der Garage, direkt vor den Aufzügen, ist der für Ranger reservierte Platz. Seine Autos sind ebenfalls alle schwarz und tipptopp. Er belegt vier Parkplätze, und im Moment fährt er drei Autos – einen Porsche Turbo 911, einen Ford F150 mit allen Finessen und einen Porsche Cayenne. Meine verdreckte Escort-Beule stellte ich auf den vierten Platz.
    Ich betrat den Aufzug, winkte dorthin, wo die versteckte Kamera war und fuhr in den vierten Stock. Bei Rangeman sind alle Räume kameraüberwacht mit Ausnahme der Toiletten im Foyer, der Angestellten-Apartments und Rangers Wohnung im sechsten Stock. Im vierten Stock befindet sich die Kommandozentrale, hier sind Rangers Büros und die Überwachungsstation untergebracht. Im vierten Stock angekommen, öffneten sich die Aufzugtüren, Ranger trat ein und drückte den Knopf für den sechsten Stock.
    »Die Pläne liegen oben aus«, sagte er. »Wir können sie uns beim Essen angucken. Ella hat bestimmt für zwei gekocht.«
    Ella und ihr Mann kümmern sich um das Rangeman-Gebäude, und Ella persönlich kümmert sich um Ranger. Sie hält seine Wohnung sauber, sorgt für makellose Kleidung, kocht zweimal täglich ein Feinschmeckeressen für ihn und versucht, eine menschliche Note in die Räume zu bringen, die sonst steril bleiben würden. Ranger ist nicht der Typ, der sich Familienfotos ins Regal stellt.
    Der Aufzug öffnete sich zu einem kleinen marmorgefliesten Vorraum, von dem eine Tür abging. Ranger schloss die Tür auf, und ich betrat seine Wohnung. Ein Innenarchitekt hatte sie eingerichtet, ohne viel Zutun von Rangers Seite, doch sie passte zu ihm: dezent, ohne langweilig zu sein, männlich, aber unaufdringlich. Die Möbel waren modern und bequem, die Bezüge sauber, die Polster cremefarben mit dunkelbraunen Akzenten. Die Farbpalette deckte alle erdigen Töne ab. Das Holz war dunkel und auf Hochglanz poliert, das Licht gedämpft. Die Wohnungstür führte in eine kleine Diele mit unscheinbarer Kunst an der einen, einem Sideboard aus Kirschholz an der anderen Wand. Ella sorgte immer für frische Blumen auf dem Sideboard, auf dem neben der Vase ein Silbertablett für Post und ein zweites für Schlüssel standen.
    Ranger warf die Schlüssel auf das entsprechende Tablett, ging die Post durch und legte sie ungeöffnet zurück. Ich war schon oft in seiner Wohnung gewesen, aber kein einziges Mal habe ich ihn einen Blick auf das Bild an der Wand werfen sehen, und fast habe ich den Verdacht, dass er nicht einmal wusste, dass dort Kunst hing.
    Die Diele mündete in ein Wohn-Esszimmer mit offenem Grundriss, rechter Hand eine kleine hochmoderne Küche. Die Geräte waren aus rostfreiem Stahl, die Oberflächen aus schwarzem Granit, das Geschirr weiß, Gläser aus Kristall. Ranger ernährte sich gut, nicht freiwillig,

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