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Kuesse sich, wer kann

Kuesse sich, wer kann

Titel: Kuesse sich, wer kann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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sondern dank Ellas Kochkünsten. Sie hatte uns einen großen Spinatsalat angerichtet, ein Korb mit Brot stand in der Warmhalteschublade, im Backofen ein Auflauf. Ich stellte das Brot und den Auflauf neben den Salat auf den Küchentresen, und Ranger öffnete eine Flasche Pinot Noir. Wir verteilten das Essen auf zwei Teller und setzten uns damit an den Tisch.
    Ich schmierte Butter auf ein Brötchen. »Was ist nun mit dem Alarmsystem?«
    »Großes Haus. Elfhundert Quadratmeter. Wohlhabender, politisch ehrgeiziger Kunde, zum zweiten Mal verheiratet. Junge Frau, zwei Töchter, Teenager, und ein Sohn aus erster Ehe, ebenfalls Teenager. Er will maximale Security. Die Kinder wollen gar keine. Und was die Frau will, durchblicke ich nicht ganz.«
    »Das heißt also, keine aufdringlichen Sicherheitsinstallationen.«
    »Auf keinen Fall. Aber darüber hinaus auch nicht an Stellen, wo eine Frau sie als störend empfinden würde.«
    »Sprich, keine Kamera in den Toilettenräumen.«
    Ranger nickte. »Ich habe Fotos der Räume und einen Grundriss. Die kannst du dir später ansehen.«
    »Wenn du eine Frau fest einstellen würdest, müsstest du nicht jedes Mal mich engagieren.«
    »Wenn ich eine qualifizierte Frau finden würde, würde ich sie einstellen. Bis dahin halte ich mich an dich.«
    »Hast du Ella hierbei um Hilfe gebeten?«
    »Ja. Sie fand, dass mein Kunde keine gute Wahl bei den Küchengeräten getroffen hat. Und im Elternschlafzimmer würde sie eine andere Teppichfarbe nehmen.«
    Die Fotos lagen zu einem kleinen Stapel geordnet am Tischrand. Ich aß meinen Teller leer und sah sie mir flüchtig an, bei dem Schlafzimmerfoto verzog ich unwillkürlich das Gesicht. »Ella hat recht, was die Teppichfarbe betrifft.«
    Ranger räumte das Geschirr beiseite und breitete den Grundrissplan aus. Er stellte sich hinter mich, beugte sich über meine Schultern und wies auf die Überwachungskameras. »Jede Außentür wird überwacht, dazu kommen Kameras auf dem Dach, die den Garten und die Einfahrt im Visier haben. Die Fenster sind aus Verbundglas, aber Sicherheit bieten sie nur, wenn sie geschlossen und richtig verriegelt sind. Bei drei Teenagern in einem Haus dieser Größe wird es unweigerlich Sicherheitslücken geben. Mein Kunde wünscht sich mehr Kameras im Innenbereich, aber mir ist ehrlich gesagt nicht wohl dabei. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir seine Töchter in Unterwäsche auf dem Bildschirm sehen. Die müssen sich nur nachts mal in die Küche schleichen und noch was aus dem Kühlschrank holen.«
    »Sehr einfühlsam von dir.«
    »Das hat mit Sensibilität nicht viel zu tun. Wenn eins der Kids meint, seine Intimsphäre sei verletzt, habe ich garantiert eine Klage am Hals. Ich möchte nicht, dass meine Leute beschuldigt werden, sie würden einer Dreizehnjährigen hinterherspannen.«
    »Wird der Film in eure Überwachungsstation eingespeist?«
    »Nein. Die Kamera nimmt eine bestimmte Zeit lang auf, dann startet der Zyklus von Neuem. Aber bei einem Serviceeinsatz hätte ein Techniker Zugriff auf das Material. Auch der Kunde kann ausgewählte Standorte zur Überwachung abrufen.«
    Ich versuchte, mich auf den Plan zu konzentrieren, war allerdings schon ein bisschen beschwipst vom Wein. Ranger stand dicht hinter mir, und ich wollte, dass er noch näher rückte. Wärme ging von ihm aus, und er roch schwach nach etwas unglaublich Verlockendem.
    »Babe?«
    Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter vor mir. »Hmmm?«
    »Hörst du mir zu?«
    »Ja.« Nein.
    Meine Beziehung zu Ranger ist klar definiert. Wir akzeptieren unser gegenseitiges Verlangen. Ranger hat deutlich gemacht, dass er jede Blöße bei mir ausnutzen würde. Und ich gebe mir Mühe, meine Blößen zu verstecken. Das hat eher etwas mit Selbstschutz zu tun als damit, dass ich mich an Morelli gebunden fühle. Morelli schreckt vor Verbindlichkeit zurück, und ich bin damit einverstanden. Vielleicht wird sich das eines Tages ändern, doch einstweilen haben wir uns damit arrangiert, es ist angenehm, und es funktioniert. Mein Arrangement mit Ranger ist bei Weitem nicht so angenehm. Bestenfalls frustrierend, schlimmstenfalls unheimlich. Ranger lebt nach seinem eigenen Verhaltenskodex. Er ist ein ehrenwerter Mensch – aber eben nicht nach normalen Maßstäben.
    »Was habe ich gerade gesagt?«, wollte er wissen, und seine Mundwinkel hoben sich beinahe zu einem Lächeln.
    Ich lehnte mich an ihn. »Ich liebe deinen Duft. Süß und nach Zitrone, sauber und sehr, sehr sexy.« Meine

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