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Kuesse sich, wer kann

Kuesse sich, wer kann

Titel: Kuesse sich, wer kann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Die ursprünglich schwarze Lackierung ließ sich unter dem Schmutz nur erahnen, und vom Fahrgestell aufwärts verbreiteten sich Rostflecken.
    »Habe ich deinen Cousin Ernie schon mal kennengelernt? Ich glaube nicht.«
    »Ernie arbeitet für das Straßenbauamt, Schlaglöcher flicken. Eigentlich kein schlechter Job, außer dass er immer nach Asphalt stinkt, und ein paarmal wurde er auch schon angefahren.«
    Wir machten es uns in dem SUV bequem, und Lula fuhr zur Stark Street. Wir kamen an der chemischen Reinigung vorbei, bogen an der nächsten Kreuzung ab und rollten die Zuliefergasse hinunter. Auf der Rückseite von Alphas Haus blieb Lula stehen und schaltete den Motor aus. Im ersten Stock brannte Licht, und neben dem Lieferwagen der Reinigung parkte eine schwarze Mercedes Limousine.
    Kurz vor neun öffnete sich die Tür zu Alphas Wohnung, die Lichter in den Fenstern erloschen, Alpha trabte die Außentreppe hinunter und stieg in den Mercedes.
    »Los geht’s«, sagte Lula.
    Lula klemmte sich mit ausgeschalteten Scheinwerfern hinter ihn, bis er um die Ecke bog und auf die Stark Street stieß. Jetzt schaltete sie die Scheinwerfer ein, ließ jedoch zwei Autos zwischen Alpha und uns. Alpha fuhr bis zum Ende der Stark, um den letzten Block herum in die Anliefergasse und schnurrte vor bis zu dem Parkplatz, der zu der leerstehenden Lagerhalle gehörte. Lula schaltete die Scheinwerfer wieder aus und verharrte an der Ecke. Ein Garagenrolltor hob sich, und Alpha glitt in die Halle. Wir warteten einen Moment, zwei weitere Autos näherten sich und tauchten ebenfalls in der Lagerhalle unter.
    »Die benutzen sie als Parkhaus«, sagte ich. »Ganz schön clever. So fallen die vielen Autos nicht auf, und niemand weiß, dass drinnen gerade was abgeht.«
    »Wo wollen sie denn den Hahnenkampf veranstalten? Wenn sie alle in der Halle parken, gibt es keinen Platz mehr. Oder hat die Halle noch ein Obergeschoss?«
    »Nein. Aber Alpha gehört auch noch die Halle auf der Straßenseite gegenüber. Jede Wette, dass die Kerle gleich alle rübermarschieren.«
    Lula setzte rückwärts aus der Lieferzufahrt und blieb lauernd an der Ecke zur Stark stehen. Alpha und zwei Männer kamen aus dem Haupteingang, gingen über die Straße und verschwanden in der anderen Halle.
    »Sind wir ein starkes Team, oder nicht?«, sagte Lula. »Wir haben die Hahnenkampfarena entdeckt.«
    »Nun mach mal halblang. Wir haben was entdeckt, ja. Ob es die Hahnenkampfarena ist, wissen wir nicht.«
    Lula überquerte die Stark, tauchte in die nächste Querstraße und wollte von da aus in die Lieferzufahrt, doch ein Umzugswagen versperrte ihr den Weg. Wir fuhren einmal um den Block, versuchten es von der anderen Seite, aber auch hier war die Zufahrt versperrt.
    »So was kann ich ja nicht ab«, sagte Lula. »Es macht mich wahnsinnig. Das ist wie bei Grandma Mazur. Die muss auch immer in den Sarg gucken. Ich bin die ganze Stark Street abgefahren, und jetzt kann ich nicht in diese blöde Zufahrt rein. Die haben vielleicht Nerven! Uns einfach den Weg zu versperren! Wie sollen wir denn jetzt in Erfahrung bringen, ob der Hahnenkampf da drin stattfindet oder nicht?«
    Lula fuhr an den Straßenrand und parkte die Schrottkiste ein. »Ich gehe zu Fuß. Davon können sie mich nicht abhalten. Ich kenne meine Rechte.«
    »Warte! Das ist gefährlich!« Mist! Lula war schon ausgestiegen und stapfte wutschnaubend Richtung Lagerhalle. Ich zog die Autoschlüssel aus dem Anlasser und lief hinterher.
    Die Gasse war dunkel, die Straßenlampen in diesem Teil der Stadt schon lange zerschossen und nie ersetzt worden. Wozu auch? Auf halber Höhe fiel von der Rückseite der Lagerhalle ein schmaler Lichtstreifen auf den Weg.
    »Besser, wir gehen wieder zurück«, sagte ich. »Diese Leute sind skrupellos.«
    »Woher weißt du das?«
    »Wir sind hier in der Stark Street!«
    »Ja, aber ich will sehen, was hier abgeht. Muss was Lohnendes sein, wenn sie dafür extra die Zufahrt versperren.«
    »Die haben sie versperrt, weil hier was Illegales abgeht, deswegen. Hahnenkämpfe, oder sie entladen einen gekidnappten Truck oder ermorden unschuldige Leute, was weiß ich.«
    »Bestimmt Hahnenkämpfe«, sagte Lula. »Ich habe noch nie einen gesehen. Bin auch nicht scharf drauf. Klingt irgendwie eklig, schon das Wort. Aber es ist wie bei einem Zugunglück, man muss hingucken. Vielleicht bricht da der Vampir in mir durch.«
    Der Lichtstreifen fiel aus der geöffneten Tür des Hintereingangs. Auf dem angrenzenden

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