Kuesse, so sueß wie spanischer Wein
verzichtete darauf. Ihre Genugtuung würde umso größer sein, je länger sie ihn in dem Glauben ließ, er brauchte nur noch seinen Namen unter den Kaufvertrag zu setzen.
Sie legte die Spitzendecke über das Bett. Wenn jemand das Recht dazu hatte, dann sie, Rose, sie brauchte Adams Erlaubnis nicht. Er nickte Rose zufrieden zu und nahm die restlichen Laken und Kissen auf.
„Nehmen Sie bitte die Lampe, Rosalinda."
Sie gingen wieder nach unten.
Adam warf die Sachen auf das Sofa. „Was halten Sie von einem Kartenspiel gegen die Langeweile?"
„Gute Idee, falls wir Karten haben."
„Ich habe immer welche bei mir. Auch ein Minischachspiel." Er sah Rose fragend an.
„Schach? Da muss ich leider passen. Aber ich spiele gern Dame."
„Nein, dann spielen wir lieber Karten." Er verteilte die Kissen, und sie sah skeptisch auf das Sofa, es war nicht gerade sehr lang.
„Ich glaube, Sie sollten lieber das Bett nehmen. Sie können sich gar nicht auf dem Sofa ausstrecken."
„Sie denken an meine Bequemlichkeit, Rosalinda? Da kommen wir uns ja endlich einen Schritt näher. Sie dürfen mich jederzeit zu sich ins Bett einladen. Ich könnte Sie vor Gespens-tern schützen."
„Aber wer wird mich vor Ihnen schützen, Mr. Ferrier?"
„Das ist eine gute Frage", erwiderte er und blickte sie lachend an. „Aber egal, wo wir beide schlafen, es wird Zeit, dass Sie mich endlich Adam nennen."
Rose schaute verlegen auf ihre Hände. In Gedanken war er inzwischen längst Adam für sie, aber es war ihr unangenehm, seinen Namen laut auszusprechen.
„Nun kommen Sie schon", forderte Adam. „Sagen Sie es, Rosalinda !, Adam' - ist das so schwer? Mögen Sie den Namen nicht?"
„Doch, er gefällt mir sogar sehr", erwiderte sie und wünschte, er würde sie nicht so eindringlich ansehen.
„Dann muss es an mir liegen, Sie können mich nicht ausstehen." Seine Miene verfinsterte sich.
„Was reden Sie da?" Rose seufzte. „Oh, Sie machen aber auch aus jeder Mücke einen Elefanten. Adam, Adam, Adam! So, sind Sie nun zufrieden?"
„Überhaupt nicht, aber für den Anfang reicht's", entgegnete er, und sie stöhnte innerlich.
Sie würde nie so schlagfertig sein wie er.
„Was ist nun mit dem Kartenspiel?" fragte sie verkrampft, und er lächelte sie auf eine Art an, die nichts Gutes verhieß.
„Was möchten Sie denn spielen - Strip-Poker?" Herausfordernd maß er Rose, bevor er wieder auf die Terrasse ging.
„Das Spiel kenne ich nicht", sagte Rose kühl und folgte ihm. „Ich spiele gern Black Jack.
Seit dem Tod meines Vaters habe ich jedoch nicht mehr gespielt." Ihre Augen nahmen einen weichen Schimmer an, während sie an den ruhigen, gebildeten Mann dachte, der starb, als sie gerade ihre Ausbildung beendet hatte.
Rose hatte schon oft überlegt, ob die Affäre mit Dave Norman, ihrem direkten Vorgesetzten an ihrem ersten Arbeitsplatz, ihr so zugesetzt hätte, wäre ihr Vater noch am Leben gewesen. Sie schüttelte den Gedanken ab, straffte die Schultern und setzte sich.
„Sie müssen sehr unglücklich gewesen sein, Rosalinda, aber nicht nur wegen Ihres Vaters", sagte Adam einfühlsam. „Wenn man unglücklich ist, sollte man mit jemandem darüber reden.
Möchten Sie sich nicht aussprechen?" Er schaute sie aufmunternd an, doch Rose griff nach den Karten, die er auf den Tisch gelegt hatte, und begann sie zu mischen.
„Ich vertraue mich nicht Leuten an, die ich erst ein paar Tage kenne", antwortete sie abweisend, und er knirschte mit den Zähnen. „Also - Black Jack?"
„Okay."
Nachdem sie eine Zeit lang schweigend gespielt hatten, warf Rose die Karten auf den Tisch.
„Es hat wohl keinen Zweck weiterzuspielen, wir haben beide nichts davon. Außerdem habe ich Hunger." Sie machte eine kurze Pause und fuhr dann fort: „Es tut mir Leid, Adam, ich wollte Sie nicht verletzen. Ich bin es einfach nicht gewohnt, andere mit meinen Problemen zu belasten."
„Auch nicht den Mann, den Sie in England zurückgelassen haben? Wer ist das eigentlich, Rosalinda, Ihr Chef?"
„Woher wissen Sie das?"
Adam lachte, und Rose erkannte, dass sie sich verraten hatte.
„Craig Dawson ist also Ihr Liebhaber", sagte Adam, und sie zuckte zurück wegen der Feindseligkeit in seiner Stimme.
„Das ist Unsinn, ich habe überhaupt kei..." Rose brach mitten im Wort ab und beobachtete, wie sein Ärger sich in Genugtuung verwandelte.
„Habe ich's doch geahnt! Ich war schon der Meinung, Sie haben noch nie einen richtigen Mann kennen gelernt, war mir da jedoch
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