Kuesse, so sueß wie spanischer Wein
dass sie Adam nicht anzusehen brauchte.
„Du bist ärgerlich, Rosalinda. Du bist doch wohl nicht etwa enttäuscht, dass ich mich zu nichts verpflichtet fühle und dass das nicht in deine Welt passt?"
Rose versuchte seinen Sarkasmus zu ignorieren. Niemals durfte er erfahren, dass sie ihn liebte.
„Wenn ich verärgert wirke, dann nur, weil ich mich über mich selbst ärgere, dass ich mit jemandem geschlafen habe, der alles andere als meiner Idealvorstellung von einem Mann entspricht", sagte sie und wich unwillkürlich einen Schritt zurück, als Adam sie wütend maß.
„Es tut mir Leid, das nehme ich dir nicht ab, Rosalinda. Du weißt, woran du bei mir bist, und das wirst du mir später einmal danken."
„Das tue ich jetzt schon", erwiderte sie kühl und setzte sich.
„Gut, dann sind wir uns ja einig. Nun iss doch etwas", forderte er sie auf, weil sie keine Anstalten machte zuzugreifen. Er schaute auf das Essen. „Es ist nicht gerade üppig, kein exquisites Dinner, aber mehr haben wir nicht."
„Ich bin nicht hungrig. Hier, willst du den Fisch? Wir haben noch Käse und Kräcker, falls ich später etwas essen möchte."
Adam ließ sich nicht lange bitten. Dann schmunzelte er. „Zum Trinken haben wir nur noch Wasser. Hätten wir doch nur Sekt, so dass wir auf unser Zusammensein anstoßen könnten!"
Er stand auf, kam um den Tisch herum, zog sie hoch und küsste sie.
Rose erwiderte den Kuss nicht.
„Was ist los, Rosalinda?" fragte er leise. „Nein, sag jetzt nichts - du machst dir selbst etwas vor." Adam legte ihr den Arm um die Taille und schob Rose ins Wohnzimmer. Er setzte sich auf das Sofa und zog sie trotz ihres schwachen Widerstandes auf den Schoß. „Fast kommt es mir so vor, als wäre dir mein Kuss unangenehm gewesen, doch wir wissen beide, dass das nicht stimmt." Seine Stimme klang samtweich.
Wie sollte sie, Rose, sich verhalten? Von Liebe oder Versprechungen war nie die Rede gewesen. Eine tiefe Enttäuschung stieg in Rose auf, und sie rutschte von seinen Knien und setzte sich neben ihn.
„Ich kann nicht leugnen, dass ich deine Küsse mag, Adam, noch kann ich alles andere ungeschehen machen, aber ich lasse mich nicht noch einmal darauf ein. "Sie rückte weiter von ihm ab, als er sie eindringlich anblickte, aber sie hielt seinem Blick stand.
„Das glaubst du selber nicht", sagte er so leise und gedehnt, dass sie unwillkürlich erzitterte. Adam war unberechenbar, wenn er so sprach.
„Und ob ich das glaube, Adam."
„Wieso?"
Rose sah ihn ratlos an. Unmöglich, ihm verständlich zu machen, dass er für sie der Mann ihres Lebens war, während er lediglich ein paar schöne Stunden mit ihr verbringen wollte.
„Wieso?" fragte er noch einmal, und sie fühlte, sie musste ihm antworten.
„Wir hätten es nicht so weit kommen lassen dürfen. Es ist nicht sehr klug, mit jemandem zu schlafen, mit dem man nur rein geschäftliche Beziehungen haben sollte."
„Vielleicht hast du nicht Unrecht."
Er lenkte ein! Rose staunte. Doch sie hatte ihn falsch eingeschätzt.
„Es ist jedoch nun mal dazu gekommen", fuhr er fort, „und ich lasse dich erst gehen, wenn ich es will."
Bei dieser unterschwelligen Drohung zuckte sie zusammen. Dann gab sie sich einen Ruck und stand auf. „Ich bin mir nicht bewusst, dass wir in dieser Hinsicht ein Abkommen getroffen haben."
„Wir brauchen keinen Vertrag und auch keine Heiratsurkunde. Du hast dich mir bereitwillig hingegeben. Ich war der erste Mann für dich, und ich werde auch der Einzige bleiben, bis ..."
„Bis du meiner überdrüssig bist."
„Bis wir beide übereinkommen, uns zu trennen. Ich weiß nicht, wann das sein wird, aber glaub mir, Rosalinda, bis dahin werden wir beide sehr glücklich sein."
Einen Moment lang war dieser Gedanke sehr verführerisch, aber eine innere Stimme warnte Rose.
„Tut mir Leid, Adam, ich kann nicht", sagte sie leise und wollte hinausgehen. Er sprang auf und packte sie beim Arm.
„Was für ein Spiel spielst du eigentlich?" presste er zwischen den Zähnen hervor. „Was willst du außer dem Vertrag für die Werbung des Villenprojekts eigentlich noch? Für dich persönlich soll wohl auch etwas dabei herausspringen! Oder willst du nur Dawsons Firma aus der Patsche helfen?"
Rose stockte der Atem - sie hatte keine Ahnung gehabt, dass Adam von Craigs Schwierigkeiten wusste.
„Ich weiß so ziemlich alles über Dawsons Firma", sagte Adam hart. „Also, was willst du?"
Rose holte tief Luft. „Ich verlange gar nichts von dir -
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