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Kuesse, so sueß wie spanischer Wein

Kuesse, so sueß wie spanischer Wein

Titel: Kuesse, so sueß wie spanischer Wein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liza Goodman
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das Einzige, woran du denkst, ist der Auftrag. Tote können keine Verträge vergeben, stimmt's?"
    Sie holte spontan aus, um ihn zu ohrfeigen. Adam reagierte blitzschnell und fing ihre Hand ab.
    „Ich habe dich neulich gewarnt, Rosalinda. Bei unserem zweiten Zusammentreffen.
    Erinnerst du dich an das, was ich gesagt habe?"
    Ja, Rose erinnerte sich. Er würde zurückschlagen oder sich auf andere Weise rächen.
    Rose riss sich los. „Du bist... du bist..."
    „Ich weiß", sagte er. „Ich bin abscheulich und verdiene nichts anderes, als abzustürzen." Er seufzte. „Verzeih mir, Rosalinda. Ich habe eine schreckliche Nacht hinter mir. Ich habe mich furchtbar nach dir gesehnt." Gleich darauf küsste er sie liebevoll, danach setzte er zum Sprung über die Mauer an.
    „Nein!" Rose umschloss Adams Taille mit beiden Armen und hielt ihn mit aller Kraft fest.
    Er drehte sich um und drückte Rose zärtlich an sich.
    „Hast du dich anders besonnen? Fast könnte man annehmen, du machst dir Sorgen um mich."
    „Ich würde jeden davon abhalten, so etwas Idiotisches zu tun, wie über eine steile Mauer auf glatte, nasse Felsen zu springen." Sie war ärgerlich, dass sie ihre Gefühle gezeigt hatte, und rückte von ihm ab.
    „So, das war es nur, Sorge um einen Mitmenschen. Wir dürfen dabei aber nicht vergessen, dass dieser Mitmensch über den Auftrag entscheidet, den ihr so bitter nötig habt."
    Rose hätte ihm am liebsten gesagt, dass er mit dem Auftrag machen sollte, was er wollte, drehte sich aber nur auf dem Absatz um und strebte dem Haus zu.
    Adam hielt sie noch nicht einmal für fähig, menschlich zu empfinden. Musste er ihr denn immer wieder diesen elenden Auftrag unter die Nase reiben? Glaubte Adam, dass sie, Rose, nur mit ihm geschlafen hatte, um den Auftrag zu bekommen?
    Sie ging ins Haus und sofort in ihr Zimmer. Dort setzte sie sich auf das Bett und stützte das Gesicht in die Hände. Sie war verzweifelt und zornig zugleich. Sie liebte ihn, aber er war der Meinung, sie hätte es nur auf den Auftrag abgesehen.
    Die Stille war erdrückend, sogar die Vögel hatten aufgehört zu singen. Ein fernes Geräusch
    - Stein schien auf Stein zu treffen - schreckte Rose auf, ihr Puls fing an zu rasen. Sie rannte nach unten. Hatte Adam tatsächlich versucht, zu dem Bauernhaus im Tal hinabzusteigen?
    Sie erreichte den Garten und lehnte sich über die Mauer. Rose sah niemanden und atmete erleichtert auf. Sie machte sich zu viele Sorgen. Adam hatte sich nicht einer solchen Gefahr ausgesetzt. Rose richtete sich wieder auf - und nahm gleichzeitig aus dem Augenwinkel eine Bewegung auf der steilsten Stelle des Abhangs wahr.
    Wie versteinert stand Rose da, nur mühsam unterdrückte sie einen Schrei. Auf keinen Fall durfte sie den Kletterer aus der Ruhe bringen. Adam bewegte sich sehr behutsam, fühlte offensichtlich vorsichtig mit dem Fuß nach einem Halt. Rose strengte die Augen an, um jede der Bewegungen genau zu verfolgen.
    Plötzlich rutschte Adam ab und stürzte. Rose schloss die Augen und biss sich auf die Lippe, klammerte sich so fest an die Mauer, dass die Knöchel weiß hervortraten. Dann schaute Rose ängstlich hinab.
    Adam lag regungslos auf einem Felsvorsprung, und sie geriet in Panik. Doch nach einer Weile rührte Adam sich, stand auf und kletterte weiter hinunter. Roses Augen füllten sich mit Tränen der Erleichterung. Ein paar Minuten später war er unten im Tal.
    Rose starrte auf die ferne Gestalt und atmete tief durch. Adam drehte sich um, winkte Rose zu und ging danach auf das Bauernhaus zu. Die Spannung, mit der sie den Abstieg des geliebten Mannes verfolgt hatte, ließ nach, und langsam kehrte Rose zum Haus zurück. Dort sank sie auf die Bank und lehnte sich gegen die Hauswand. Rose war so erschöpft, als hätte sie und nicht Adam den Abstieg gemacht.
    Noch nie in ihrem Leben hatte sie eine solche Angst ausgestanden. Wenn Adam zu Tod gekommen wäre, hätte Rose auch nicht mehr leben wollen. Ihr Herzschlag beruhigte sich nur langsam. Die Zeit verstrich, aber Rose war immer noch blass, als sie ihren Namen rufen hörte.
    Sie sprang auf und rannte Adam entgegen.
    „Oh, Adam, ich hatte solche Sorge um dich! Warum musstest du nur so etwas Gefährliches tun?" Sie griff nach seinem Arm und schüttelte ihn.
    Adam lachte auf und zog sie an sich. „Du zitterst ja Rosalinda. Hast du dir Gedanken um mich oder um den Auftrag gemacht?"
    „Natürlich um dich. Das hat doch nichts mit dem Auftrag zu tun."
    „Vielleicht nicht. Doch was

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