Kuesse, so sueß wie spanischer Wein
etwas tat, was sie später bereuen würde. Adam hatte ganz offensichtlich kein Verlangen mehr nach ihr. Er hatte sie nicht geküsst, geschweige denn Anspielungen auf das Bett gemacht, während sie ihn am liebsten auf die wunderschöne Decke gezogen hätte, um sich in Adams Armen zu vergessen.
„Ja, es gibt noch einiges zu erledigen, ehe die Villa bewohnt werden kann", erwiderte er ausweichend, so dass Rose ihn prüfend anschaute.
„Du wirst die Villa sicherlich nicht vor Ostern vermieten. Da hast du genügend Zeit", meinte sie und ging auf der Terrasse hin und her. In wenigen Minuten würde sie, Rose, sich verabschieden, in ihr Auto steigen und davonfahren. Oder vielleicht sollte sie sich lieber nicht verabschieden. Dann fiele ihr das Wegfahren leichter.
„Rosalinda, hör auf hin und her zu laufen, setz dich." Adam ergriff ihren Arm und drückte sie auf die Bank. Rose hielt ganz still. All ihre Sinne waren angespannt, als Adam sich zu ihr setzte. „Das Haus ist noch nicht fertig, weil ich auf dich gewartet habe."
„Was habe ich mit der Restaurierung der Villa zu tun? Ich bin nur auf dein Drängen hergekommen, um die Vertragsänderung zu unterschreiben. Ich verstehe immer noch nicht, was das mit der Zusatzklausel auf sich hat. Ich glaube nicht, dass die Feriengäste begeistert wären, wenn ich nach Belieben hier aufkreuze."
„Für eine kluge Frau bist du manchmal schwer von Begriff, oder liegt es daran, dass du den Tatsachen einfach nicht ins Gesicht sehen willst?" fragte Adam ruhig. „Die Villa Rosa ist schon seit unserem Beisammensein hier nicht mehr für Touristen gedacht. Sie ist einzig und allein für uns beide da, und du sollst sie zu unserem Paradies machen." Er wollte den Arm um sie legen, aber sie sprang hoch und lief, so schnell sie konnte, die Stufen hinunter. Es blieb ihr nichts anderes übrig, sie musste schnellstens hier weg!
Hastig stieg sie in ihren Wagen, drehte den Zündschlüssel, legte den ersten Gang ein und fuhr mit quietschenden Reifen los. Als sie durch das offene Tor fuhr, blickte sie in den Rück-spiegel und noch einmal auf das Haus. Adam hatte sich nicht gerührt. Er blickte ihr noch nicht einmal nach, stellte sie fest.
Das zweite Tor war geschlossen. Sie bremste scharf, stieg aus und öffnete es oder, besser gesagt, versuchte es zu öffnen. Das blöde Ding klemmte. Sie rüttelte zornig daran. Wie konnte ein so klappriges Tor hur so klemmen? Das fehlte noch, dass Adam sie nun vielleicht doch einholte. Allerdings hatte er nicht den Eindruck gemacht, als hätte er das vor. Da bemerkte sie plötzlich die schwere Kette mit dem Vorhängeschloss. Sie schaute immer noch ungläubig auf das Schloss, da wurde sie plötzlich hochgehoben. Adam.
„Lass mich runter!" Sie schlug um sich und versuchte ihn zu treten, aber er lachte nur. Wie einen Kleidersack warf er sie sich über die Schulter, trug sie zurück zur Terrasse und stellte Rose dort erst auf die Füße.
„So, nachdem du dich ausgetobt hast, will ich deine Fragen beantworten", sagte er und setzte sich wieder auf die Bank, zog Rose neben sich. „Ich wusste gleich, dass du davonlaufen würdest. Doch damit ist nichts erreicht."
„Ich will nichts erreichen, ich möchte nur weg von hier." Sie blickte ihn wütend an.
„Sturm im Wasserglas. Beruhige dich, Rosalinda, und hör mir zu."
Sie versuchte sich zu beruhigen, lehnte sich gegen die Wand und holte tief Luft. „Ich habe wohl keine andere Wahl, als dir zuzuhören. Du bist ein Grobian, Adam. Und nun sag schon, was du zu sagen hast. Was meintest du eigentlich damit, das Haus sei für dich Und mich gedacht?"
„Niemand anderes soll hier wohnen. Das Haus gehört auch nicht meiner Firma, ich habe es persönlich gekauft. Ich habe es für dich gekauft, mache es dir zum Geschenk und möchte mit dir hier wohnen." Er versuchte sachlich zu klingen, sie spürte jedoch, dass ihm ihre Reaktion wichtig war.
„Ich kann das nicht annehmen, Adam, mit oder ohne Bedingungen. Und was ist mit Estelle? Immerhin hatte sie sogar den Schlüssel zu deiner Wohnung."
Adam blickte finster vor sich hin. „Die Sache ist ganz anders, Rosalinda. Ich weiß, alles spricht dagegen, aber ich hatte Estelle die Wohnimg für eine Nacht - die nächste Nacht - zur Verfügung gestellt. Ich dachte, ich würde dann nicht da sein, sondern mit dir in Warwick."
Rose sah ihn an. Konnte sie ihm das glauben? „Habt ihr beide ein Verhältnis?" fragte sie unumwunden.
Er antwortete genauso direkt. „Eine kurze Zeit lang,
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