Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Küsse und andere Katastrophen

Küsse und andere Katastrophen

Titel: Küsse und andere Katastrophen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
Vom Netzwerk:
versuchen, sie dazu zu überreden, die Nacht mit ihm zu verbringen? Sie trat einen Schritt zurück und schluckte. “Ich glaube, dieser Kuss war vielleicht keine so gute Idee.”
    “Ja.”
    Jetzt konnte sie das Lachen nicht länger unterdrücken. “Manchmal möchte eine Frau, dass man ihr widerspricht.”
    “Taylor, war das ein ganz normaler Kuss für dich?”
    Ihre Lippen prickelten immer noch, und ihr Herz hämmerte rasend schnell. Langsam schüttelte sie den Kopf.
    “Nein”, stimmte Mac ihr zu. “Und bei einer so tiefen Verbundenheit zwischen uns sollten wir keinen Fehler machen.”
    “Du bist also auch verletzt worden”, stellte sie überrascht fest.
    Mac öffnete schon den Mund, schloss ihn dann aber wieder. Leise seufzte er. “Ich war verheiratet, aber das ist schon lange her.”
    “Hast du Kinder?”
    Eine Sekunde lang wirkte sein Gesicht gequält. “Es hat zwischen uns nicht geklappt. Es war so eine Katastrophe, dass ich mich niemals wieder ernsthaft binden will.”
    “Das kann ich sogar nachvollziehen.” Leicht spöttisch lächelte sie. “Stell dir das mal vor.” Ihr Körper bebte immer noch, als sie einen Schritt zurücktrat. “Gute Nacht, Mac.”
    “Gute Nacht, Taylor.” Mac blickte ihr nach. Sie wirkte so beherrscht, wie sie mit hoch erhobenem Kopf wegging. Zitternd atmete Mac aus. Was war das für ein Kuss gewesen! Hatte er sich nicht geschworen, Frauen gegenüber immer einen Rest von Skepsis zu bewahren?
    Beim nächsten Mal musste er unbedingt vorsichtiger sein. Er würde sich gegen Taylors Blick wappnen. Diese gefühlvollen Augen und diese verlangenden Blicke stellten für ihn eine Gefahr dar, und er wollte nicht in diese Falle tappen.
    Ich werde vorsichtig sein, sagte er sich. Sehr vorsichtig.

6. KAPITEL
    Taylor war froh, das ganze Wochenende vor sich zu haben, bevor in der nächsten Woche die Türen und Fenster erneuert wurden. Zwei Tage lang würde es in diesem Haus keine Bauarbeiten geben. Kein Hämmern, keine Fremden und keine Entscheidungen, die sie zu treffen hatte. Einfach nur Ruhe.
    Und kein Mac.
    In diesen zwei Tagen konnte sie tun, was ihr gefiel. In erster Linie wollte sie nicht ständig daran denken müssen, was auf der hinteren Veranda des Rathauses geschehen war. Und vor allem wollte sie nicht daran denken, was alles
nicht
geschehen war.
    Mac strahlte so viel Kraft aus, sowohl körperlich als auch vom Willen her. In seiner Nähe spürte man sehr deutlich, welche Kontrolle er über sich hatte. Dabei wollte doch Taylor immer diejenige sein, die alles unter Kontrolle hatte. Wenn sie einen Mann in ihr Leben ließ, dann wollte sie den Kurs bestimmen.
    Mac ließ sich bestimmt von niemandem den Kurs vorgeben.
    Noch dazu hatte er sie in ihrem schwächsten Moment erlebt. Niemand hatte sonst diese Seite an ihr kennengelernt. Taylor beschloss, sich von nun an im Hintergrund zu halten und die unvermeidlichen Treffen mit Mac auf ein Minimum zu beschränken.
    Damit wäre das Problem gelöst.
    Aber drei Monate lang? Das war eine sehr lange Zeit.
    Er muss seine Frau sehr geliebt haben, dachte sie. So sehr, dass er es nicht ertragen kann, sich wieder zu verlieben. Seltsam, dass sie sich deswegen umso mehr nach ihm sehnte.
    Ganz unvermittelt klopfte es unten an der Haustür, und Taylor zuckte zusammen. Es war Samstag und noch früher Vormittag. Sie erwartete niemanden, und sie fühlte sich in ihrer Ruhe gestört. Deshalb runzelte sie unwillig die Stirn, während sie die Treppe hinunterging und durch den Türspion sah.
    Draußen standen Nicole und Suzanne. Sie hielten eine Packung Eis und drei Löffel hoch und grinsten von einem Ohr zum anderen.
    Überglücklich riss Taylor die Tür auf. “Ihr könnt anscheinend Gedanken lesen.” Sie streckte schon die Hand nach dem Eis aus, doch Nicole wehrte sie ab.
    “Nicht so hastig.” Prüfend musterte sie Taylor von oben bis unten. “Ja, du hattest recht”, sagte sie zu Suzanne. “Da stimmt was nicht.”
    Jetzt sahen die beiden Frauen Taylor durchdringend in die Augen, und sie wand sich verlegen. “Seid nicht albern, mir geht’s bestens.”
    Trotzdem wurde sie von ihren Freundinnen in die Arme gezogen, und vor Rührung traten ihr Tränen in die Augen.
    Was war nur los mit ihr?
    “Ach, Liebes.” Die rothaarige Suzanne mit dem sinnlichen Körper hob den Kopf, reichte Nicole die Löffel und umfasste Taylors Gesicht mit beiden Händen. “Was ist denn los?”
    Konnten diese beiden Frauen hellsehen? Taylor strich sich übers Haar und schaute

Weitere Kostenlose Bücher