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Kuessen al dente - Roman

Kuessen al dente - Roman

Titel: Kuessen al dente - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Nelson
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hatte. »Und verdursten werden wir auch nicht.« Sie deutete auf die kleinen Fläschchen mit stillem und prickelndem Mineralwasser, die zwischen den breiten Armlehnen steckten.
    »Du verdienst nur das Beste.« Gianni nahm ihre Hand und führte sie an seine Lippen.

    Georgia lächelte schwach.
    Er verstaute seine schwarze Prada-Reisetasche in dem Gepäckfach über ihren Sitzen. »Ist das deine?«, fragte er und deutete auf die L.L.Bean-Tasche auf dem Sitz.
    »Ja«, sagte sie. »Ein Geschenk meiner Großmutter.«
    Er verstaute sie ebenfalls in dem Fach.
    Ungefahr eine Viertelstunde nach dem Start wurde Georgia bewusst, wie schwierig es war, mit jemandem zu reisen, den sie kaum kannte und mit dem sie, wie sie bald feststellte, wenig gemeinsam hatte. Nachdem das Thema Kochen und Restaurants abgeklopft war (nein, sie kannte Padma Lakshmi, indisch-amerikanisches Fotomodell und Kochbuchautorin nicht persönlich; nein, sie hatte auch noch nicht in Iron Chef , der amerikanischen TV-Adaption eines japanischen Kochwettstreits, mitgewirkt; und nein, sie kannte auch Gordon Ramsey, den Spitzenkoch aus London nicht), machte sich Schweigen zwischen ihnen breit. Bis Georgia den Fehler beging, Gianni zu fragen, wie er zum Weinanbau gekommen war. Dieser Frage folgte ein anderthalbstündiger Monolog, den man mit »Gianni – der Mann und sein Wein« hätte betiteln können, und im Verlaufe dessen Gianni ihr wirklich alles nahebrachte, was er jemals über Weintrauben und deren Verwendung und Vermarktung gelernt hatte. Zum Glück mochte Georgia Wein.
    Trotz des wolkenlosen Himmels, erstklassigen Mineralwassers und den köstlichsten Schokoladentrüffeln, die Georgia jemals gekostet hatte, war der Flug ein wenig enttäuschend. Wenn sie ihrem Bauchgefühl gefolgt wäre, würde sie jetzt – allein – im Maremma vor einem Teller Gnocchi sitzen. Stattdessen hatte sie sich von der Aussicht, als alte Jungfer zu enden, Angst einjagen und von Sizilien so betören lassen, dass ihr das einen Wochenendausflug mit einem Schürzenjäger/
Weinfreak eingebracht hatte. Sie warf einen Blick auf ihre Uhr: Noch 47 Stunden, um zu beweisen, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. Oder auch nicht.
     
    Wie Gianni prophezeit hatte, war das Hotel ein Traum. Das Palazzo Lazarro, ein zu einem Fünf-Sterne-Hotel umgebautes Schloss aus dem 18. Jahrhundert, bot das perfekte Ambiente für ein romantisches Wochenende zu zweit. Georgia schlenderte durch die Junior Suite, die aus einem luxuriösen Schlafzimmer, einem geräumigen Wohnzimmer und einem noch geräumigeren Badezimmer bestand, während Gianni seine Tasche auspackte. Ein Page brachte die übliche Flasche Schampus – als Aufmerksamkeit des Hauses selbstredend –, und Gianni drückte ihm einen Zwanziger in die Hand.
    »Prosecco?« Er rümpfte die Nase nach einem Blick aufs Etikett und stellte die Flasche zurück in den Kühler.
    Georgia kickte die Schuhe von den Füßen und streckte sich auf dem breiten Doppelbett aus. »Daran könnte ich mich gewöhnen«, seufzte sie und schaltete den Plasma-Fernseher an.
    »Solltest du auch.« Er kletterte auf sie, nahm ihr die Fernbedienung aus der Hand, schaltete den Fernseher aus und mit ein paar Klicks irgendeine Hintergrundmusik an. »Ist das nicht romantisch?«, flüsterte er. »Du, ich, Sizilien. Davon träume ich, seit du gesagt hast, dass du mitkommst.« Er beugte sich über sie und küsste ihre Stirn, ihre Wangen, ihre Lippen.
    Georgia murmelte etwas Unverständliches, worauf Gianni anfing, ihre Bluse aufzuknöpfen, um anschließend seine Hände über ihre Brüste nach hinten wandern zu lassen und gekonnt den BH aufzuhaken. Georgia fuhr mit den Händen unter sein Hemd, schob es hoch und zog es ihm über den Kopf.

    Das Telefon klingelte – ein lautes, altmodisches Brrrinng . Sie starrten sich beide an, überrascht von der Dreistigkeit dieses Klingeltons. » Merda! «, fluchte Gianni und stieg über Georgia hinweg.
    Georgia stützte sich auf die Ellbogen. »Geh einfach nicht dran.«
    Beim dritten Klingeln stimmte Giannis Handy einen ähnlich dringlichen Ton an. Mit einer schmerzverzerrten Grimasse schnappte er sich sein Handy und riss dabei beinahe das Hoteltelefon vom Nachttisch.
    Obwohl Georgia nur eine Seite der Unterhaltung hören konnte, bekam sie das Wesentliche mit. Sie hätten vor dreißig Minuten unten zum Dinner erscheinen sollen. Zwanzig Minuten Verspätung wurden in Italien toleriert, aber bei dreißig war der Bogen überspannt.
    Gianni legte

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