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Küssen auf eigene Gefahr

Küssen auf eigene Gefahr

Titel: Küssen auf eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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mit einem Ruck an, und Catherine verlor in ihren hochhackigen Schuhen das Gleichgewicht. Sie taumelte nach hinten und ruderte Halt suchend mit den Armen.
    Sam hielt sich mit einer Hand an der Gepäckablage fest und umfasste schnell Catherines Taille. Es war eine gefährliche Position, den Oberkörper nach hinten gebogen und von der Taille abwärts an ihn gepresst, klammerte sich Catherine an Sam, der sich über sie beugte. Sie sahen einander in die Augen, ihre Herzen begannen plötzlich schneller zu schlagen, und einen endlos scheinenden Augenblick verharrten sie regungslos in dieser Haltung.
    Aber schon im nächsten Moment richteten sie sich wieder auf und wichen voreinander zurück. Catherine entdeckte im hinteren Teil des Busses die Frau, die die Gebärdensprache beherrschte, und blieb neben ihrem Platz stehen, während Sam steif einen Schritt zur Seite trat und sie mit einer Handbewegung aufforderte, sich zu setzen. Sie strich verlegen ihr Kleid glatt. »Ich muss auf die Toilette«, sagte sie, und weil es ihr peinlich war, wie heiser ihre Stimme klang, räusperte sie sich und fügte in scharfem Ton hinzu: »Nachdem Sie vorhin im Café so überaus freundlich waren und es mir verboten haben.«
    »Schon recht, Lady. Lassen Sie Ihre Handtasche hier.«
    Sie warf sie ihm zu. »Demnächst müssen wir Ihnen aber wirklich eine eigene besorgen, McKade«, sagte sie und machte sich auf den Weg nach hinten. Dabei konnte sie förmlich spüren, wie Sams goldbraune Augen ein Loch in ihren Rücken bohrten.
    Wegen der gefährlich hohen Stöckelschuhe ihrer Schwester bewegte sie sich leicht schwankend vorwärts, aber das war letzten Endes nur zu ihrem Vorteil. Eine Sitzreihe nach der anderen reckten die Fahrgäste die Hälse, um zu verfolgen, wie sie mit wiegenden Hüften den Gang hinunterging, und das erregte schließlich auch die Aufmerksamkeit der Frau, die Catherine im Visier gehabt hatte.
    In dem Augenblick, als die Frau aufblickte, legte Catherine unauffällig die rechte Faust auf die flache linke Hand und hob beide Hände in die Höhe. Dann zeigte sie mit dem rechten Zeigefinger auf sich. Helfen Sie mir.
    Die Frau sah sie überrascht an, doch dann formte sie mit ihren Händen jeweils ein C und legte sie so aneinander, dass die Fingerspitzen auf ihre Brust gerichtet waren, anschließend drehte sie sie nach vorne, bis ihre Handflächen nach oben zeigten und ihre Daumen in Richtung Catherine. Wie?
    Ich heiße Catherine MacPherson. Benachrichtigen Sie beim nächsten Halt die Polizei. Der Mann, mit dem ich unterwegs bin, hält mich gegen meinen Willen fest. Bitte. Helfen Sie mir.
    Die Frau machte ein Zeichen mit der Faust. Ja.
    Catherine verspürte tiefe Dankbarkeit. Sie berührte mit den Fingerspitzen ihrer rechten Hand ihre Lippen und machte dann eine Bewegung, als werfe sie der Frau eine Kusshand zu. Danke.
    Nachdem sie die Tür der winzigen Toilette hinter sich geschlossen hatte, lehnte sie sich erst einmal dagegen und wartete, bis sich ihr Herzschlag wieder beruhigt hatte. Danach beugte sie sich vor zu ihrem Spiegelbild und schnitt eine Grimasse. Oh Gott, dieses Make-up. Sie hatte viel zu viel davon im Gesicht, und es würde ihr eher schaden als nützen, falls der Nachmittag so verlief, wie sie es sich vorstellte. Sie ließ Wasser in das kleine Becken laufen, und es gelang ihr, das meiste von dem Zeug mit Hilfe von Papierhandtüchern und reichlich Seife aus dem Spender abzuwaschen. Als Nächstes befreite sie mit einem Seufzer der Erleichterung ihre Füße von Kaylees High Heels. Mit den Schuhen in der Hand verließ sie die Toilette.
    Wieder an ihrem Platz angelangt, warf sie Sam die Schuhe in den Schoß. »Ich will meine Turnschuhe.«
    Sam richtete die Augen gen Himmel. »Danke, lieber Gott«, sagte er mit Inbrunst und stand dann sofort auf, um ihren Koffer von der Gepäckablage herunterzuholen. Bevor er sich wieder setzte, drückte er ihr die Turnschuhe in die Hand und sagte: »Hey, Sie haben ja die Kriegsbemalung abgewaschen.« Er runzelte die Stirn. »Und da muss ich mich doch fragen, warum. Was zum Teufel haben Sie jetzt schon wieder vor, Red?«
    Catherine verzichtete auf eine Antwort und begann stattdessen die Nadeln aus ihren Haaren zu entfernen. Dann beugte sie sich nach vorne und fuhr sich ein paarmal mit den Fingern durch die Haare, um sie anschließend erneut hochzustecken, dieses Mal jedoch zu einem schlichten kleinen Knoten.
    Sam bohrte ihr seinen Finger in die Seite. »Was geht in diesem geschäftigen kleinen

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