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Küssen auf eigene Gefahr

Küssen auf eigene Gefahr

Titel: Küssen auf eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Jetzt war ganz bestimmt nicht der richtige Zeitpunkt, um sich vor Wut zu unüberlegten Handlungen hinreißen zu lassen. »Hören Sie«, sagte er so sachlich wie möglich, »Sie machen da einen Fehler. Lassen Sie mich Ihnen meinen Ausweis zeigen. Ich bin-«
    »Sie können mir Ihre traurige Geschichte von Anfang bis Ende erzählen, wenn wir auf dem Revier sind, mein Freund.« Der Polizist packte Sam am Ellbogen und zog ihn zur Seite, so dass er Catherine nicht im Weg stand. »Ma'am«, sagte er höflich. »Nach Ihnen.«
    »Können wir wenigstens unser Gepäck mitnehmen?«, fragte Sam und bedachte Catherine erneut mit einem wütenden Blick, als sie sich übertrieben ängstlich an ihm vorbeischob. Sie wandte sich sofort wieder dem jungen Polizisten zu und zeigte ihm, welches ihr Koffer war. Dabei vermittelte sie den Eindruck, als hätte sie soeben eine Katastrophe überlebt und gar nicht mehr auf Rettung zu hoffen gewagt.
    Sam gab ein unwilliges Knurren von sich, als ihm plötzlich der Griff seiner Reisetasche in die gefesselten Hände gedrückt wurde. Was Catherine betraf, spielte der junge Streifenpolizist natürlich den Kavalier und schleppte ihr ihren Koffer hinterher, wie er auf dem Weg zum Streifenwagen grollend feststellte.
    Während der Fahrt setzte er ein weiteres Mal zu einer Erklärung an, und ein weiteres Mal wurde er aufgefordert, sich das für später aufzuheben. Er presste die Lippen aufeinander und starrte aus dem Fenster.
    Bis sie das Polizeirevier erreichten, hatte Sam seinen Zorn halbwegs unter Kontrolle. Als der junge Polizist sie in einen großen, mit Schreibtischen voll gestellten Raum führte und aufforderte, Platz zu nehmen, setzte er sich folgsam auf den zugewiesenen Stuhl und verlangte, mit einem der höheren Beamten zu sprechen. Er machte sich schon darauf gefasst, dass der junge Mann das Ansinnen ablehnen würde, aber nach einem kurzen Zögern machte dieser tatsächlich kehrt und verließ den Raum.
    Sobald er weg war, drehte Sam sich zu Catherine herum, die ihn mit einem kleinen süffisanten Lächeln bedachte, das seinen Blutdruck auf der Stelle wieder in die Höhe trieb. »Ich weiß nicht, wie zum Teufel Sie das bewerkstelligt haben, aber früher oder später müssen die uns gehen lassen. Und dann -«
    »Hier wird nicht geredet!«, rief ein Beamter, der an einem der Schreibtische saß, in barschem Ton, und Sam ließ sich auf seinen Stuhl zurücksinken. Seine gefesselten Hände stießen hart gegen die Rückenlehne. Während er auf seinem Sitz hin und her rutschte, um eine bequemere Haltung zu finden, atmete er tief durch die Nase ein und aus und versuchte sich zu beruhigen. Weiß Gott, er hatte sich immer für einen Mann gehalten, der sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen ließ, aber dieser Frau hätte er liebend gern auf der Stelle den Hals umgedreht. Zu seiner Verteidigung musste angeführt werden, dass ihm noch niemals ein solches Miststück untergekommen war. Sie hätte selbst einen überzeugten Pazifisten dazu treiben können, gewalttätig zu werden. Sie schien instinktiv zu wissen, was sie tun musste, um ihn auf die Palme zu bringen.
    Als der junge Polizist zurückkam, befand er sich in Begleitung eines grauhaarigen Mannes mit einem militärischen Bürstenhaarschnitt, der sich so gerade hielt, als habe er einen Stock verschluckt. Er war offensichtlich der Vorgesetzte, und seine Haltung und sein strenger Blick zeigten, dass er keinen Spaß verstand. »Ich bin Major Baskin«, erklärte er knapp. »Kommen wir gleich zur Sache.«
    »Oh, Major«, rief Catherine schnell, bevor Sam auch nur den Mund aufmachen konnte. »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie erleichtert ich bin, hier zu sein. Dieser Mann « - ihr Tonfall ließ erkennen, dass sie Monster vermutlich für die passendere Bezeichnung hielt - »hat mich in Seattle aus meinem Haus entführt -«
    »Nein, Sir«, fiel ihr Sam ins Wort. »Ich habe nach geltendem Recht -«
    »Und er hat mich wiederholt belästigt -« Sam wirbelte herum und starrte sie an. »Was?«
    »Er hat mir meine Hose und den Slip heruntergerissen und mich berührt, und er ist in aller Öffentlichkeit zudringlich geworden, wobei er den Leuten weisgemacht hat, dass wir bald heiraten -«
    »Jetzt reicht's aber! Sie verdreht -«
    »Und, ich weiß gar nicht, wie ich es sagen soll, Major.« Catherine redete einfach weiter. »Was das Schlimmste ist, letzte Nacht hat er mich in einem Motelzimmer mit Handschellen ans Bett gefesselt. Und ich konnte mich überhaupt nicht dagegen

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