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Küssen auf eigene Gefahr

Küssen auf eigene Gefahr

Titel: Küssen auf eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Er erledigte nur seinen Job, und wenn Miss MacPherson die Art und Weise, wie er das tat, nicht passte, dann hatte sie eben Pech gehabt. Sie war seine Gefangene, nicht sein Gast.
    »Packen Sie Ihren Kram zusammen«, sagte er barsch und ging zu seinem Bett, um seine Reisetasche zuzumachen. Dann stellte er sich neben die Tür und wartete ungeduldig, während Catherine seiner Aufforderung gemächlich nachkam.
    Eineinhalb Stunden später betraten sie Darcys Café. Die Gespräche der Gäste und das klappernde Geschirr verursachten einen gehörigen Geräuschpegel, und Catherine blinzelte verwirrt bei dem plötzlichen Lärm und versuchte gleichzeitig, Sams besitzergreifenden Arm abzuschütteln. Es war erstaunlich, wie schnell man sich an Ruhe und Stille gewöhnte.
    Sie hatte bis jetzt kein überflüssiges Wort mit ihm gewechselt, und das Café, in das Sam sie zum Frühstücken geführt hatte, war hinsichtlich der Geräuschkulisse meilenweit von Darcys Café entfernt gewesen. Ohne zusprechen hatte sie dagesessen und sich entweder mit ihrem Essen beschäftigt oder aus dem Fenster gesehen. Ihr hartnäckig es Schweigen schien Sam sehr gelegen zu kommen.
    Doch sobald sie sich Darcys Café genähert hatten, um dort auf den Bus zu warten, war er wieder in seine Rolle als zukünftiger Ehemann geschlüpft, die er den Frauen im Café gestern so überzeugend vorgespielt hatte. Er legte den Arm um sie, platzierte seine große Hand auf ihrer Hüfte und drückte sie an sich. Sie bohrte ihm unauffällig den Ellbogen in die Seite, um sich ein bisschen mehr Bewegungsspielraum zu verschaffen.
    Sofort verstärkte er warnend seinen Griff. Daraufhin gab sie den Versuch, sich zu befreien, auf und setzte stattdessen beim nächsten Schritt ihren spitzen Absatz über Sams Fuß. Dann trat sie zu.
    Er zuckte zusammen, beugte den Kopf und tat so, als liebkoste er ihr Ohr, nahm das Ohrläppchen zwischen die Lippen und ließ sie kurz seine Zähne spüren. »Wenn Sie nicht auf der Stelle das verdammte Ding von meinem Fuß nehmen, Red«, knurrte er leise, »muss ich leider grob werden.«
    Catherine hob ruckartig die Schulter und traf ihn unsanft am Kinn. Mit Befriedigung stellte sie fest, dass er von ihr abließ, allerdings nicht, ohne sie schnell noch ein letztes Mal mit seinem warmen Atem anzuhauchen und ihr mit der Zunge über das Ohrläppchen zu fahren.
    »Das wäre ja mal was ganz anderes«, sagte sie. Widerstrebend nahm sie ihren Stöckelschuh von Sams Fuß und verfluchte dabei im Stillen, wie sie auf seine körperliche Nähe reagierte. Eigentlich hätte er sie kalt lassen sollen. Aber abgesehen davon, dass sie eine Gänsehaut bekommen hatte, als seine Lippen ihr Ohr berührten, war sie alles andere als das. Verwirrt unternahm sie einen erneuten Versuch, sich aus seinem Griff zu befreien, aber er packte nur noch fester zu, bis sie schließlich von der Schulter bis zur Wade gegen seinen warmen, muskulösen Körper gepresst war und sich kaum noch rühren konnte.
    Er senkte den Kopf, um ihr ins Gesicht zu sehen, umfasste mit seiner freien Hand ihr Kinn und strich ihr ein paarmal mit dem Daumen über die Wange, wobei es ihm anscheinend vor allem der Kontrast zwischen seinen braun gebrannten Fingern und ihrer hellen Haut angetan hatte. »Schätzchen, bis jetzt bin ich wirklich sanft wie ein Lamm gewesen. Sie wollen es bestimmt nicht darauf anlegen, dass sich das ändert.«
    Catherine schaffte es, einen gleichgültigen Gesichtsausdruck zu bewahren. Was sie wollte, war, ihm wehzutun. Und zwar richtig. Sie sehnte sich danach, ihre Fingernägel in sein arrogantes Gesicht zu graben, so lange zu beißen, zu treten, zu schlagen und zu schreien, bis er um Gnade winselte. In ihr hatte sich so viel ohnmächtige Wut angestaut, dass sie glaubte, jeden Augenblick auszurasten.
    »Ihnen ist doch klar, dass das Krieg bedeutet, McKade?« Gestern hatte sie ein paar Stunden lang fast vergessen, wie die Dinge standen. Aber das war ihr schlagartig wieder klar geworden, als er seine Handschellen hervorholte und sie ans Bettgestell gefesselt im Motelzimmer zurückließ, um in aller Seelenruhe telefonieren zu gehen.
    Sam presste seinen Daumen auf ihre Oberlippe. »Mir soll es recht sein, MacPherson. Oh, Verzeihung - Miss MacPherson, meine ich natürlich.« Seine Stimme war nur ein heiseres Flüstern, und Catherine knirschte mit den Zähnen. Sie war sich nur zu sehr bewusst, dass es für einen Außenstehenden so aussah, als würde er ihr lauter süße Nichtigkeiten ins Ohr

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