Küssen ist die beste Medizin (German Edition)
wie er ist, als ich mich auf ihn eingelassen habe.“
Dakota funkelte sie wütend an. „Sag mir, dass du dich nicht verantwortlich fühlst für diesen Bruch. Du hast nichts falsch gemacht.“
„Das weiß ich, und mach dir keine Sorgen, ich sage ja nicht, dass es meine Schuld ist. Ich sage nur, dass ich wusste, was mit ihm los ist, als ich ihn in mein Leben gelassen habe. Für mich ist das nichts anderes, als wenn man mit einem Kerl etwas anfängt, der einen von Anfang an warnt, dass er betrügt, und dann geschockt ist, wenn man ihn mit einer anderen Frau im Betterwischt. Simon hatte mir gesagt, dass er sich auf keine feste Beziehung einlässt. Ich wusste, dass er weder eine Beziehung sucht noch einen Ort, an dem er Wurzeln schlagen kann. Die ganze Zeit über hatte er vor, von hier wegzugehen. Ich dachte, ich käme damit klar, aber dem ist nicht so.“
Sie sah sie alle drei an. „Ich bedaure es nicht, ihn zu lieben.“
„Auch Finn hatte vor, wieder wegzugehen“, bemerkte Dakota. „Vielleicht ändert Simon seine Meinung noch.“
Montana zuckte mit den Schultern. Das hielt sie für ziemlich unwahrscheinlich. „Ich will nicht behaupten, dass es nicht wehtut, aber ich kann niemandem die Schuld geben. Keiner von uns hat etwas falsch gemacht.“
„Bist du schwanger?“, fragte Nevada. „Wenn ja, würde er vielleicht bleiben.“
„Das ist mal eine fröhliche Art, eine Beziehung zu beginnen“, entgegnete Montana. „Nein, ich bin nicht schwanger, und ich bin auch nicht an einem Mann interessiert, der nur einem Kind zuliebe bleiben würde.“
„Du bist so ruhig“, meinte Pia.
„Das liegt daran, dass ich noch in dem Stadium bin, wo das Weinen innerlich stattfindet.“ Montana schluckte. „Ich liebe ihn wirklich und will nicht, dass er geht, aber es gibt nichts, was ich sagen könnte, um seine Meinung zu ändern.“ Warnend sah sie die drei an. „Ich will auch nicht, dass eine von euch etwas sagt.“
„Traust du uns das etwa zu?“, fragte Nevada.
„Ohne mit der Wimper zu zucken. Ich will, dass ihr es versprecht.“
Sie schworen alle, kein Wort zu sagen.
„Gut.“
Montana fuhr fort, das Baby zu knuddeln. Sie war froh, so gefasst zu klingen und dass es ihr gelungen war, drei Menschen, die sie liebten, etwas vorzumachen. Denn in Wahrheit fühlte sie sich nach allem, was geschehen war, am Boden zerstört. Sie hätte gern zugegeben, dass sie alles dafür tun würde, Simon dazu zu bringen, ihre Gefühle zu erwidern, und sei es auch nur ein bisschen.
Aber das stimmte auch wieder nicht. Zwar tat ihr das Herz bei jedem Schlag weh, aber es war richtig von ihr gewesen, das Geschehene zu akzeptieren und daran zu glauben, dass sie darüber hinwegkommen würde.
Es hatte lange gedauert, aber endlich war sie erwachsen geworden. Irgendwann würde sie lernen, ihr Leben weiterzuleben und Simon zu vergessen. Und vielleicht würde sie sich irgendwann auch in jemand anderen verlieben.
„Die Hoffnung stirbt zuletzt“, flüsterte sie dem Baby in ihren Armen zu. „Vergiss das nie.“
Die nächsten paar Tage rechnete Simon jede Minute damit, angegriffen zu werden. Er war überzeugt davon, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis er mit einer Volksmenge konfrontiert würde, die lautstark von ihm forderte, in Hinblick auf Montana das Richtige zu tun.
Stattdessen waren die Menschen jedoch genauso freundlich zu ihm wie immer. Lächelnd erkundigten sie sich nach seinen Patienten und schlugen ihm irgendwelche Unternehmungen fürs Wochenende vor. Ganz so, als hätte sich gar nichts geändert.
Die einzige Erklärung, die er dafür hatte, war die, dass sie niemandem etwas davon erzählt hatte. Aber warum sollte sie die Information für sich behalten? Sie musste ihn hassen. So war das doch mit verschmähten Frauen, oder?
Am Samstagvormittag war er früh mit seiner Visite fertig geworden und stellte fest, dass er nichts mit sich anzufangen wusste. Wieder einmal wurde irgendein Festival in der Stadt veranstaltet, diesmal hatte es etwas mit Handwerk zu tun. Er bahnte sich einen Weg durch die Menge, aß eine Kleinigkeit an einer der Imbissbuden und stand dann dort herum, ohne etwas zu tun zu haben oder jemanden besuchen zu können. Schließlich beschloss er, zum Buchladen zu gehen und sich etwas zu lesen zu besorgen.
Gerade wollte er sich dorthin aufmachen, als er eine vertraute Gestalt entdeckte. Eine Frau mit blonden Haaren.Mehrere Leute traten zwischen sie und ihn, und er konnte sie nicht mehr sehen, also lief er in ihre
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