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Küssen ist die beste Medizin (German Edition)

Küssen ist die beste Medizin (German Edition)

Titel: Küssen ist die beste Medizin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Kein Wort davon, dass es ihr leidtat. Sie hatte gesagt, dass er ihr immer eine Last war und sie es immer bedauert hatte, ihn zu haben.
    Sie hatte ihn niemals geliebt. Das alles war eine Lüge gewesen.
    Seit jener Zeit hatte er sich nicht mehr damit abgegeben herauszufinden, ob die Liebe für ihn existieren könnte. VomKrankenhausbett aus hatte er die Highschool absolviert, und im College war er ein vernarbter Sonderling gewesen, viel zu jung und viel zu klug. Dasselbe galt für die medizinische Hochschule. Als die Zeit kam, in der er altersmäßig zu den Menschen in seiner Umgebung passte, war es zu spät. Nie blieb er lange genug an einem Ort, um Verbindungen zu knüpfen, und es war ihm lieber so.
    Doch auf einmal war da Montana. Eine Frau, die in einer idyllischen Umgebung und einer liebevollen Familie aufgewachsen war. Abgesehen von den üblichen Prellungen und Schrammen emotionaler oder physischer Art, hatte sie Schmerz und Leid nie kennengelernt. Sie konnte nicht ansatzweise verstehen, welche Erfahrungen er gemacht hatte.
    Aber davon ließ sie sich nicht aufhalten. Sie akzeptierte seine Narben. Sie glaubte an das Beste in ihm. Sie liebte ihn.
    Gesehen hatte er die Liebe auch früher schon – in den Eltern, die Gott anflehten, ihr Kind zu retten, oder ihm anboten, anstelle ihres Kindes zu sterben. In den Ehepartnern, die niemals von der Seite des Krankenbettes wichen. Er war in den Strudel der Trauer geraten, wenn ein Patient gestorben war. Aber er hatte die Liebe nie wirklich selbst empfunden.
    Während seiner Jahre als jugendlicher Patient im Krankenhaus hatte er mit mehreren Psychologen und Psychiatern gesprochen. Sie hatten ihm erklärt, warum seine Mutter unfähig war, sich emotional zu binden, und davon gesprochen, dass er sowohl seelisch als auch physisch heilen müsste.
    Die Worte hatte er gehört und auch so getan, als würde er ihnen zustimmen. Innerlich jedoch hatte er sich verschlossen und gewusst, dass es immer so bleiben würde.
    Er überquerte die Straße und ging zu Montanas Haustür. Dort angekommen, klopfte er leise an.
    Sie machte sofort auf.
    „Ich habe mir Sorgen um dich gemacht“, sagte sie und zog ihn ins Haus. „Von Kalinda hast du doch gehört, nicht wahr? Ist das nicht wundervoll?“ Sie lächelte. „Ihre Eltern sind soglücklich. Heute Nacht habe ich Cece bei ihr gelassen. Morgen früh werde ich sie abholen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie du das mit allen deinen Patienten so aushältst. Aber diesmal ist alles gut gegangen.“
    Sie ist so schön, dachte er und berührte ihr Gesicht. Sie würde alles für ihn tun, sogar vorgeben, dass die Leere seines Herzens sie nicht verletzte. Aber das wäre ein Fehler. Irgendwann würde sie eine Art emotionalen Vampir in ihm sehen, der ihr das Lebensblut aussaugte und nichts dafür gab. Irgendwann würde sie ihre Meinung über ihn ändern, und wenn das geschah, wäre es verheerender als alles, was er bisher erlebt hatte.
    Er ließ die Hand sinken.
    „Ich möchte dich nicht mehr sehen.“ Er sprach die Worte ohne Gefühl und mit tonloser Stimme aus.
    Verwirrt starrte sie ihn an. „Ich …“
    „In ein paar Wochen werde ich die Stadt verlassen, also ist es sinnlos, weiterhin zusammen zu sein.“
    Sie überraschte ihn damit, dass sie die Schultern straffte und das Kinn reckte.
    „In Ordnung“, sagte sie.
    Er wollte seine Worte zurücknehmen und ihr sagen, dass er sich irrte. Sie war so viel mehr, als er je erwartet hatte. So viel mehr, als er verdiente. Aber er brachte kein Wort heraus. Es war, als wäre alles in ihm erfroren, was je gut, freundlich oder anständig gewesen war.
    Montana ging zur Tür und hielt sie auf.
    „Ich werde dich nicht aufhalten“, sagte sie, während ihr die Tränen in die Augen stiegen. „Leb wohl, Simon.“
    Er ging an ihr vorbei und trat hinaus in die Nacht. Eine Sekunde lang nahm er den Duft ihres Parfüms wahr. Dann war er verflogen, die Tür fiel zu, und er war allein.
    Genau das, was ich wollte, sagte er sich, während er sich entfernte. Genau das, was für sie beide das Beste war.

19. KAPITEL
    M ontana hielt das winzige Baby in den Armen und spürte die Wärme seines Körpers, der fest in eine weiche Decke gewickelt war.
    „So ein gutes Mädchen bist du“, gurrte sie Rosabel leise ins Ohr. „Ein kleiner Schatz und so schön.“
    Nevada ließ Hannah auf ihrem Schoß hüpfen, während Dakota Pias zweite Tochter Adelina hielt.
    „Es ist fantastisch.“ Pia streckte sich mit einem eisgekühlten

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