Küssen ist die beste Medizin (German Edition)
Richtung, wobei sein Puls sich beschleunigte und das Verlangen in ihm aufstieg.
Er rannte ihr nach, nur um an einem Stand innezuhalten, wo eine Frau Ohrringe aus Glasperlen verkaufte. Was zum Teufel tat er da? Er konnte nicht hinter Montana herlaufen. Er hatte Schluss gemacht. Schlimmer noch, er hatte sie verletzt.
Er rief sich ins Gedächtnis, dass es das war, was er wollte. Allein sein. So war es immer gewesen. Dennoch sehnte er sich schmerzlich nach ihr. Nicht allein danach, ihren Körper an seinem zu fühlen, er sehnte sich nach ihrem Lächeln, ihrem Lachen, den Dingen, die sie sagte. Noch nie hatte er jemanden so sehr begehrt wie Montana, und noch nie hatte er jemanden so sehr vermisst.
Die blonde Frau bog nach links ab, und nun sah er sie, die Form ihres Gesichts und ihr sehr viel kürzeres Haar, und er wusste, es war nicht Montana. Es war eine ihrer Schwestern.
Er drehte um und machte sich auf den Weg zu Morgan’s Books. Es war ein großes Geschäft mit vielen Fenstern und natürlichem Licht. Auf einem Tisch waren die Kriminalromane von Montanas Schwägerin ausgelegt. Er blätterte in Liz’ letztem Roman herum und beschloss, ihn zu kaufen.
Mit dem Buch unter dem Arm schlenderte er durch den Laden. Jeder, der ihn sah, war freundlich zu ihm, und auf einmal ging ihm auf, dass er darauf gewartet hatte, bestraft zu werden. Jemand sollte ihm sagen, dass er unrecht hatte, dass er sich wie der letzte Mistkerl verhielt. Denn mit Vorwürfen und Groll konfrontiert würde er instinktiv seine Schutzmauer wieder hochziehen und sich dann vielleicht einreden können, dass es richtig gewesen war, die Beziehung mit Montana zu beenden.
Als er um eine Ecke bog, wäre er beinahe mit Denise Hendrix zusammengestoßen.
Er blieb stehen und wusste, dass er endlich die Person gefunden hatte, die nichts unversucht lassen würde, um ihn in die Knie zu zwingen. Mütter wie Denise verteidigten ihre Kinder wie Furien.„Simon!“ Denise lächelte ihn an. „Ich habe Sie schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen. Wie geht es Ihnen?“
Sie war viel zu freundlich. „Haben Sie kürzlich einmal mit Montana gesprochen?“
„Seit ein paar Tagen nicht mehr. Warum?“
Endlich, dachte er beinahe vergnügt. Sie würde ihm übel nehmen, was er getan hatte.
„Es ist vorbei zwischen uns.“
Denise wirkte überrascht. „Oh. Es tut mir leid, das zu hören.“
„Es war nicht sie, falls Sie sich das fragen. Ich war es. Ich werde bald abreisen und glaube nicht, dass wir unsere Beziehung weiterverfolgen sollten. Montana war nicht meiner Meinung. Sie ist in mich verliebt.“
Denise hielt ein Buch in der Hand. Vielleicht würde sie ihn damit schlagen. Vielleicht würden sich dann alle um ihn scharen, ihn anschreien und ihm sagen, warum er im Unrecht war.
Stattdessen aber seufzte sie nur. „Das macht Sie zu einem sehr glücklichen Mann.“
Unfähig zu glauben, was sie da sagte, starrte er sie an. „Glücklich?“
„Jemanden zu haben, der einen liebt, ist ein großartiges Geschenk. Vor allem, wenn es jemand ist wie Montana.“ Sie richtete sich auf und straffte die Schultern, eine Bewegung, die in sehr an ihre Tochter erinnerte. „Ja, wenn Montana Sie liebt, haben Sie großes Glück. Und wenn sie Sie liebt, müssen Sie ein guter Mann sein.“
Simon wusste nicht, was er dazu sagen sollte.
„Montana hat eine Weile gebraucht, um ihren Weg zu finden“, fuhr Denise fort. „Sie hat nie so recht gewusst, was sie mit ihrem Leben anfangen wollte. Aber sie hat nie aufgehört, danach zu suchen, und jetzt hat sie gefunden, wo sie hingehört. Ich bin so stolz auf sie.“
Er verstand sie nicht. Wo blieb das Gezeter? Wo die Vorwürfe?
„Ich liebe sie nicht.“
Denise blickte ihn lange eindringlich an, dann beugte sie sichvor und legte die Arme um ihn. „Es tut mir so leid, Simon. Ich weiß nicht sehr viel von Ihnen, aber das, was mir erzählt wurde, ist traurig. Es muss Ihnen schwerfallen, Vertrauen in etwas zu setzen, was Sie nie kennengelernt haben, und von jemandem geliebt zu werden muss für Sie das Allerschlimmste sein.“
Sie trat zurück und bedachte ihn mit einem liebevollen Lächeln. „Ich hoffe, Sie können ein wenig Vertrauen entwickeln. Wenn nicht in Montana, dann wenigstens in sich selbst.“
Damit drehte sie sich um und ließ ihn einfach stehen. Verwirrter denn je sah er ihr nach. Seine letzte Chance auf Rettung war vertan.
Simon wies auf das kleine rote X auf der Zeichnung. „Wir werden mit der rechten Seite deines
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