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Küssen ist die beste Medizin (German Edition)

Küssen ist die beste Medizin (German Edition)

Titel: Küssen ist die beste Medizin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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bin froh, dass du nicht mehr böse bist.“
    „Das bin ich nicht. Die Sache mit Max ist kompliziert. Nicht, weil es da ein großes Geheimnis gäbe, sondern weil ich wirklich nicht damit gerechnet hatte, dass mich meine Vergangenheit jetzt auf einmal einholt. Wir hatten eine Beziehung. Ich kannte ihn, bevor ich euren Dad kennengelernt habe. Aber Max gehörte nicht zu den Männern, die sonderlich weit über den Moment hinausschauen. Ich wollte mehr als das. Dann bin ich eurem Vater begegnet, und ich wusste, dass er der Richtige ist.“
    Montana lächelte. „Klingt nach einer ganz schön aufregenden Zeit.“
    „Das war es auch, aber mit eurem Dad verheiratet zu sein, war besser.“
    „Danke dafür, dass du mir das sagst.“
    „Gern geschehen. Und es tut mir wirklich leid. Ich hab dich lieb, meine Süße.“
    „Ich dich auch, Mom.“
    Sie versprachen sich, bald wieder miteinander zu reden, und legten auf. Als Montana in ihr Auto stieg, fragte sie sich, was es mit dem Rest der Geschichte von Max auf sich hatte. Es gab Dinge, die ihre Mutter nicht preisgab. Aber sie sagte sich, dass es so besser war. Das alles lag in ferner Vergangenheit und schließlich ging es ja nicht darum, dass ihre Mutter und Max wieder zusammen sein wollten.
    Simon lief in Fool’s Gold herum, bis ihm die Knochen schmerzten. Es war spät, auf jeden Fall nach Mitternacht. Aber er machte sich nicht die Mühe, einen Blick auf seine Uhr zu werfen, um die genaue Zeit festzustellen. Es war ihm egal.
    Eine Ruhelosigkeit trieb ihn an, ziellos weiterzulaufen. Er hatte mehrere Anrufe erhalten, die ihn über Kalindas Zustand auf dem Laufenden hielten. Das Fieber war gesunken und sie war stabil. Sie würde es schaffen.
    Gute Nachrichten, sagte er sich. Die besten Nachrichten.
    Seine Schritte hallten laut in der Stille der Nacht. Schon lange hatte er keinen Menschen mehr gesehen. Er wusste, dass er in sein Hotel zurückkehren und versuchen sollte, etwas zu schlafen, aber er konnte sich nicht vorstellen, entspannt im Bett zu liegen.
    Stattdessen bog er an der nächsten Kreuzung ab und ging durch die dunklen Straßen eines Wohnviertels, bis er zu einem Haus gelangte, das ihm vertraut war. Neben einem Baum blieb er stehen und betrachtete das Haus.
    Die Lichter brannten noch, aber er konnte nicht sicher sein, dass sie noch wach war. Schließlich sah er den Schatten eines Menschen am Fenster vorbeigehen.
    Sein Herz schlug schneller, als er Montana erkannte, und sein Bauchgefühl sagte ihm, dass sie auf ihn wartete. Sie wusste längst, dass er sie brauchte und sie aufsuchen würde. Sie wusste es, weil sie für ihn da sein wollte.
    Er erinnerte sich deutlich daran, dass seine Mutter ihm gesagt hatte, sie hätte ihn lieb. Sicher, wenn sie das gesagt hatte, war sie gewöhnlich betrunken gewesen, aber nur wenn sie betrunkenwar, hatte er überhaupt einmal so etwas wie Zuwendung von ihr erhalten. Dann umarmte sie ihn auch und sagte ihm, er sei ihr Ein und Alles und dass sie für immer weggehen würden. Sie schwor, sie würde die Männer aufgeben, dann gäbe es nur noch sie beide und sie würde die beste Mutter auf Erden sein.
    Jahrelang hatte er ihr das geglaubt und darauf gewartet, dass sie anfinge zu packen. Er hatte Landkarten studiert und darüber nachgedacht, wohin sie überall gehen könnten, während er von einem perfekten Leben träumte.
    Als er zehn Jahre alt wurde, hörte er auf, darauf zu warten. Wenn sie ihn umarmte und sagte, sie habe ihn lieb, glaubte er ihr nicht. Wenn ihre Freunde anfingen, ihn zu schlagen, stellte er sich stattdessen vor, an einem anderen Ort zu sein. Einem besseren Ort. Er schwor sich, einen Weg zu finden, alleine zu überleben und einfach zu verschwinden.
    Dann hatte sie ihn ins Feuer gestoßen.
    Es gab keine Worte, um die qualvollen Schmerzen zu beschreiben, die erste Reaktion, als er darum kämpfte, der Tortur zu entfliehen, nur um erneut von ihr hineingestoßen zu werden. Die Schreie, die er gehört hatte, seine eigenen Schreie, waren nicht einmal mehr menschlich. Er hatte nicht gewusst, dass solche Qualen existierten.
    Nachdem er entkommen und ins Freie gerannt war, hatte er nicht mehr aufhören können, sich zu übergeben und zu schütteln.
    Später hatte er erfahren, dass jemand gehört hatte, wie sie ihrem vom Gericht bestellten Verteidiger erzählte, dass sie es absichtlich getan hatte, obwohl sie offiziell behauptete, es sei ein Unfall gewesen. Jahre später hatte er das Protokoll ihrer polizeilichen Vernehmung gelesen.

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