Küssen ist die beste Medizin (German Edition)
Montana Liebe zu machen, verblassten, als die Realität ihn einholte.
Widerstrebend richtete er sich auf. Mit beiden Händen hielt er ihre Taille umfasst und sah Montana in die Augen.
Ihr Blick war weich, das Gesicht gerötet. Sie sah aus wie eine Frau, die einen Mann wollte. Er lächelte.
„Danke“, murmelte er.
Sie blinzelte langsam, als würde sie aus dem Schlaf erwachen. „Ähm, gern geschehen. Du bist mir immer willkommen. Im Ernst.“
Nun waren weitere Stimmen zu hören. Sie blickte zu der verschlossenen Tür hinüber.
„Ich hatte vergessen, wo wir sind“, gab sie zu.
„Ich wünschte, das hätte ich auch gekonnt.“
Er griff nach ihrem BH und zog ihn an seinen Platz, drehte sie um und hakte den Verschluss zu. Sie zog sich das T-Shirt hinunter und wandte sich ihm wieder zu.
Ihre Blicke trafen sich, und mit einem spitzbübischen Augenaufschlag legte sie eine Hand auf seinen Bauch und ließ sie dann tiefer gleiten, bis sie seine Erektion umschloss. Ihrem Gesicht war ansehen, wie überrascht sie war.
„Wow“, flüsterte sie.
„Hattest du etwa Zweifel?“
„Vielleicht. Ein bisschen. Du bist einfach so … Ich bin doch eigentlich nicht dein Typ.“
„Wie könntest du nicht mein Typ sein?“, fragte er und versuchte so zu tun, als würde es ihm nichts ausmachen, dass sie ihre Hand wieder wegnahm. „Du bist schön, und es ist ein Vergnügen, mit dir zusammen zu sein.“ Er schüttelte den Kopf. „Aber du hast recht, mein Typ bist du nicht.“
Sie neigte den Kopf, ein leichtes Lächeln umspielte ihreMundwinkel. „Du ziehst also unattraktive Frauen vor, die keine Persönlichkeit haben?“
„Ich würde gern Nein sagen, aber meine Vergangenheit spricht für sich.“
Er hatte sich immer nur auf Frauen eingelassen, die sicher für ihn waren, berechenbar. Frauen, die seine Regeln verstanden. Montana gehörte nicht dazu, aber wie es aussah, konnte er ihr dennoch nicht widerstehen.
„Meine auch“, murmelte sie.
Er berührte leicht ihre Wange und wusste, er würde keine Ruhe mehr finden, bis er sie hatte. „Ich will dich. In meinem Bett. Nackt. Bitte sag Ja.“
Es war die unverblümteste Einladung, die Montana je gehört hatte. Simons Verlangen war ungeschönt. Sie konnte es in seinem Gesicht erkennen, es in der Spannung seines Körpers fühlen. So sehr begehrt zu werden machte sie schwach.
In der Vergangenheit hatte sie immer wieder das Gefühl gehabt, nicht gut genug zu sein. Die Männer, in die sie sich verliebt hatte, hatten sie entweder verlassen oder so lange versucht, sie zu ändern, bis sie gezwungen war, zu fliehen oder jemand anders zu werden. Begehrt zu werden, so wie sie war, ließ sie praktisch schweben.
Sie sah ihm in die Augen. „Ja. Aber wenn möglich, nicht in deinem Bett. Du wohnst in einem Hotel, und ich kenne hier fast jeden.“
„Dann dein Bett.“
„Okay, mein Bett.“
Er beugte sich hinunter und küsste sie noch einmal. Es war nur eine kurze Berührung ihrer Lippen, aber dennoch erregend und verheißungsvoll.
„Heute Abend“, sagte er, als er sich wieder aufrichtete.
Sie nickte und gab ihm ihre Adresse.
Als sie sich zum Gehen wandte, berührte er ihren Arm. Sie drehte sich zu ihm um.
„Du weißt, dass ich nicht sehr lange bleiben werde.“
Damit ist nicht heute Nacht gemeint, dachte sie traurig. Er warnte sie vor sich. Er war ein Mann, der sich nicht niederlassen konnte oder wollte. Ein Mann, der fortging.
„Ich weiß.“
„Ich werde nach Peru gehen, sobald ich hier fertig bin. Daran wird sich nichts ändern.“
Sie nickte.
Montana spürte, dass er mehr an Reaktion von ihr erwartete. Wahrscheinlich wollte er, dass sie ihm erklärte, sie sei erfahren und würde so etwas ständig machen. Und dass es ihr nichts ausmachte, wenn er wegging und ihre Affäre damit beendet wäre. Aber nichts davon war wahr, deshalb öffnete sie einfach die Tür und trat auf den Flur hinaus.
Dennoch, auch wenn sie nicht zu diesen Frauen gehörte, sie hatte nicht vor, sich entgehen zu lassen, in Simons Armen zu liegen. Irgendwie hatte sie das Gefühl, diese Erfahrung könnte das Risiko wert sein, sich das Herz brechen zu lassen.
Montanas sexuelle Erfahrungen waren beschränkt auf zwei ihrer langfristigen Freunde. Ihre Jungfräulichkeit hatte sie ihrem Freund am College geopfert und ihr verbeultes Herz ironischerweise einem Arzt anvertraut, den sie während ihres kurzen Aufenthalts in Los Angeles kennengelernt hatte. Keiner von beiden hatte das jeweilige Geschenk zu
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