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Kuessen kann schon mal passieren

Kuessen kann schon mal passieren

Titel: Kuessen kann schon mal passieren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Fuelscher
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Gewässern. Es tat gut, mit Luca zu reden. Einfach so. Ohne dass er irgendwas von mir verlangte, Ansprüche anmeldete oder anderweitig Stress machte. Er war zwar immer noch mit Jade liiert, aber was die beiden miteinander anstellten, hatte nichts mit uns zu tun. Wir waren einfach Lena und Luca, die sich immer noch wie früher mochten.
    Â»Weiter«, verlangte ich.
    Â»Okay.« Luca nickte und ließ wieder meine Hand los. »Wie ist dein persönlicher Wohlfühlfaktor, wenn du mit Filippo zusammen bist?«
    Ich gluckste los. »Wohlfühlfaktor, was zum Teufel soll das sein?«
    Nicht mal der Anflug eines Grinsens zeigte sich in seinem Gesicht, als er antwortete: »Ich meine, reicht es dir, ein oder zwei Stunden mit ihm zusammen zu sein. Oder würdest du dich am liebsten nie wieder von ihm trennen. Mit ihm durchbrennen, egal wohin, arm in einer Wellblechhütte leben …«
    Â»Wohlfühlfaktor siebeneinhalb«, unterbrach ich ihn. »Zumindest wenn wir unterwegs sind. Eher sechs, wenn …« Ich stockte.
    Â»Wenn ihr alleine seid?«, ergänzte Luca.
    Ich nickte und fügte leise hinzu, dass ich ständig Angst hätte, er könnte doch mehr von mir wollen. Etwas, das ich ihm noch nicht geben wollte. Ich umschlang meine Beine mit den Armen und vergrub meinen Kopf zwischen den Knien. »Findest du das bescheuert?«
    Luca zwickte mich. »Bescheuert wäre es nur, unfreiwillig durch alle Betten zu turnen.«
    Â»Ich schätze mal, Filippo würde schon ein Bett reichen. Nämlich seins.« Ich blickte wieder hoch.
    Â»Trotzdem, Lena, du darfst dich nicht unter Druck setzen lassen! Von niemandem. Und schon gar nicht von dem Menschen, den du liebst.«
    Â»Würdest du das bei Jade auch akzeptieren?«
    Â»Natürlich. Das ist doch das A und O, wenn man zusammen ist. Aber mach dir keine Sorgen.« Er lachte leise. »Bei uns ist es eher andersrum. Ehrlich, deine Freundin legt manchmal ein Tempo vor …«
    Typisch Jade. Ich hätte es mir denken können. Das Leben war für sie wie eine Bonbondose, prall gefüllt mit bunten Süßigkeiten. Man musste nur zugreifen und sich bedienen.
    Â»Jetzt du«, sagte ich. »Wie groß ist dein Wohlfühlfaktor, wenn du mit Jade zusammen bist?«
    Â»Ganz unterschiedlich. Von null bis zehn ist alles dabei.«
    Â»Null? Das klingt aber grausam.«
    Â»Gar nicht grausam, Unsinn. Meistens ist es ja auch acht bis zehn mit ihr.«
    Â»Und wann null?«
    Â»Eigentlich total selten«, besann er sich. »Aber es gibt diese Momente eben auch. Dann wird Jade so mädchenhaft quietschig. Und erst ihr Tierfimmel!« Seine Hände ruderten durch die Luft. »Also ehrlich, das kann so was von nerven. Neulich hat sie mich angemacht, weil ich ein Wurstbrot gegessen habe.«
    Â»Kenn ich. Weghören und weitermampfen.«
    Wir lachten, wobei klar war, dass wir es nicht böse meinten und uns nicht auf Jades Kosten amüsieren wollten.
    Luca sah mich bittend an. »Aber du sagst ihr nichts, oder?«
    Â»Natürlich nicht. Was denkst du von mir?« Ich drängte ihn zum Weitermachen. Langsam fand ich Gefallen an dem Spiel und wollte wissen, wie viele Fragen er noch auf Lager hatte.
    Â»Eigentlich nur zwei. Hast du noch Kinderkaffee und kannst du dir vorstellen, dass es mit Filippo für immer ist?«
    Â»Frage eins, ja«, antwortete ich und versuchte ein Lachen zu unterdrücken, »Frage zwei, nein.«
    Â»Du musstest ja nicht mal groß überlegen«, stellte Luca mit vorwurfsvollem Unterton fest, so als hätte ich das zumindest anstandshalber tun sollen.
    Â»Na und? Kennst du vielleicht jemanden, bei dem es für die Ewigkeit ist? Jades Beziehungen waren immer nur ultrakurz. Ihre Eltern leben getrennt, deine sind auch nicht mehr zusammen.«
    Â»Was aber nicht an meiner Mutter gelegen hat, sondern an meinem Arschlochvater.«
    Arschlochvater. Da war es wieder, dieses unschöne Wort. Ich stand auf, um Luca Kaffee nachzuschenken. »Ich habe auch zwei Fragen«, sagte ich. »Erstens: Kannst du dir vorstellen, dass es mit Jade für immer ist? Zweitens: Was macht deinen Vater eigentlich zu einem Arschlochvater?«
    Luca ächzte wie unter einer schweren Last. »Ganz schön krasse Fragen.«
    Â»Die erste krasse Frage hast du mir aber auch gestellt«, erinnerte ich ihn.
    Â»Also gut. Dass es mit Jade und mir für immer ist, kann ich mir

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