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Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition)

Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition)

Titel: Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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sie ganz wild machte.
    Er liebte sie in seinem Bett und später im Whirlpool, doch beide Male waren anders gewesen als der hastige, hungrige Liebesakt in der Abstellkammer, als er sie mit einer Dringlichkeit und einer Begierde berührt hatte, die er nicht hatte beherrschen können. Sie hatte sich noch nie so begehrt gefühlt wie in dem Moment, als sie im Lake Shore Hotel an seine Brust geprallt war. »Ich muss dich haben – sofort «, hatte er gestöhnt, so scharf auf sie wie sie auf ihn. Seine Berührungen waren leidenschaftlich und gierig gewesen, und danach verzehrte sie sich mehr als nach seinen langsamen, innigen Liebkosungen.
    Delaney schloss die Wohnungstür hinter sich und knöpfte sich den Mantel auf. Sie hatten kein neues Treffen vereinbart. Er hatte auch nicht versprochen, sie anzurufen, und obwohl sie wusste, dass es wahrscheinlich so am besten war, machte sich Enttäuschung in ihr breit. Nick war der Typ, auf den man sich nur verlassen konnte, wenn es um tollen Sex ging, und es war das Beste, nicht mal an so was wie das nächste Mal zu denken. Es war das Beste, aber schier unmöglich.
     
    Über dichten, zerklüfteten, schneebedeckten Kiefern ging die Sonne auf. Silbrige Strahlen breiteten sich über den teils zugefrorenen See bis zu Nicks Stützmauer aus. Er stand im Schlafzimmer an der Verandatür und beobachtete, wie sich das gleißende Licht über seine Veranda ausdehnte und die dunklen Schatten verjagte. Der Schnee glitzerte, als wäre er mit winzigen Diamanten eingefasst, so grell, dass er sich abwenden
musste. Sein Blick fiel aufs Bett, dessen Laken und Decke ans Fußende gerutscht waren.
    Jetzt wusste er Bescheid. Jetzt wusste er, wie es war, sie in den Armen zu halten und zu berühren, wie er es schon immer gewollt hatte. Wie es war, seine älteste Fantasie auszuleben. Delaney in seinem Bett zu haben, die ihm in die Augen sah, während er tief in ihr vergraben war. Die ihn begehrte. Und wie er sie befriedigte.
    Nick war schon mit einer ganzen Reihe Frauen zusammen gewesen. Vielleicht mit mehr als andere Männer, aber mit weniger, als man ihm nachsagte. Er war mit Frauen zusammen gewesen, die es gern langsam oder schnell besorgt bekamen, versaut oder grundsätzlich nur in der Missionarsstellung. Frauen, die der Meinung waren, dass der Mann die meiste Arbeit erledigen sollte, und solche, die es in ihrem Übereifer, ihm zu gefallen, übertrieben hatten. Mit manchen war er danach befreundet gewesen, andere hatte er nie wiedergesehen. Die meisten hatten gewusst, was sie mit ihrem Mund und ihren Händen anstellen mussten, einige wenige waren nur Episoden im Suff gewesen, die er größtenteils vergessen hatte, doch bei keiner von ihnen hatte er die Kontrolle verloren. Erst bei Delaney.
    Als er sie in die Abstellkammer zerrte, gab es kein Zurück mehr. Und als sie ihn küsste, als wollte sie ihn bei lebendigem Leibe verschlingen, ihr Bein um seine Hüfte schlang und sich an seinem Ständer rieb, war nichts mehr wichtig gewesen, als sich in ihrem vor Lust brennenden Körper zu verlieren – nicht Henrys Testament und schon gar nicht das Risiko, von einem Zimmermädchen ertappt zu werden. Es war nur noch von Bedeutung, sie zu besitzen. Dann war es so weit, und das Gefühl hatte ihn fast in die Knie gezwungen. Ihn bis ins Mark erschüttert und alles verändert, was er über Sex zu wissen glaubte. Manchmal war Sex träge und ungezwungen, dann wieder hastig
und verschwitzt, aber nie so wie mit Delaney. Nie hatte er so viel dabei empfunden.
    Jetzt wusste er Bescheid, und er wünschte, es wäre nicht so. Es fraß ihn innerlich auf und löste in ihm den Wunsch aus, sie einerseits zu hassen und sie andererseits fest an sich zu drücken und nie mehr gehen zu lassen. Doch sie würde weggehen. Sie würde Truly verlassen, in ihrem kleinen gelben Wagen aus der Stadt brausen.
    Jetzt wusste er Bescheid, und es war die Hölle.

FÜNFZEHN
    Delaney fuhr mit den Fingern durch Lannas feuchtes Haar und beäugte sie kritisch im Salonspiegel. »Wie wär’s, wenn wir es bis hierher abschneiden?«, fragte sie und deutete in etwa auf Ohrhöhe. »Ihre Kinnlinie ist schmal genug, sodass Sie mit einem kurzen Bob wirklich gut aussehen würden. Ich könnte Ihre Haare hinten so abschrägen, dass Sie sie nach außen föhnen können.«
    Lanna legte den Kopf schief und betrachtete sich skeptisch im Spiegel. »Wie sieht’s mit einem Pony aus?«
    »Mit Ihrer breiten Stirn brauchen Sie keinen Pony.«
    Lanna atmete tief durch. »Na, dann

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