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Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition)

Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition)

Titel: Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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wissen?«
    »Ja.«
    »In Ordnung. Nur wenige Monate vor seinem Tod hat er mir das gesamte Erbe angeboten. Er hat gesagt, er müsste zwar Gwen eine Kleinigkeit hinterlassen, aber den Rest würde er mir geben, wenn ich ihm einen Enkel schenkte. Dich wollte er komplett aus dem Testament streichen.« Er schwieg und fügte hinzu: »Ich hab ihm gesagt, er soll zur Hölle fahren.«
    »Warum hätte er das tun sollen?«
    »Anscheinend war er der Meinung, ein unehelicher Sohn wäre besser als keiner, und wenn ich keine Kinder kriege, stirbt das ach so erhabene Shaw-Blut mit mir aus.«
    Sie schüttelte stirnrunzelnd den Kopf. »Alles gut und schön, aber das hat doch alles nichts mit mir zu tun.«
    »Und ob.« Er griff nach ihrer Hand und zog Delaney näher zu sich. »Es ist verrückt, aber aufgrund des Zwischenfalls draußen in Angel Beach dachte er, ich sei in dich verliebt.« Sein Daumen strich zärtlich über ihre Fingerknöchel.
    Sie sah ihm forschend ins Gesicht und wich seinem Blick aus. »Du hast recht. Es ist verrückt.«
    Er ließ ihre Hand los. »Wenn du mir nicht glaubst, frag Max. Er weiß alles darüber. Er hat das Testament aufgesetzt.«
    »Das ergibt trotzdem keinen Sinn. Es ist viel zu riskant, und Henry war zu sehr ein Kontrollfreak, um so was dem Zufall zu überlassen. Wenn ich nun vor seinem Tod noch geheiratet hätte? Er hätte noch jahrelang leben können, und in der Zwischenzeit hätte ich ins Kloster gehen können oder so.«
    »Henry hat Selbstmord begangen.«
    »Nie im Leben!« Erneut schüttelte sie den Kopf. »Dazu war er zu selbstverliebt. Er hat es genossen, hier in der Stadt ein hohes Tier zu ein.«
    »Er litt an Prostatakrebs und hatte sowieso nur noch wenige Monate zu leben.«
    Ihr klappte die Kinnlade herunter, und sie blinzelte mehrmals. »Das ist mir neu.« Sie zog die Augenbrauen zusammen und rieb sich den Nacken. »Weiß meine Mutter davon?«
    »Sie weiß von seiner Krebserkrankung und dem Selbstmord.«
    »Warum hat sie mir nichts gesagt?«
    »Keine Ahnung. Da musst du sie schon selbst fragen.«
    »Das klingt so bizarr, dass es mir immer wahrscheinlicher vorkommt, je länger ich darüber nachdenke.«
    »Henry war schon immer jedes Mittel recht, um ans Ziel zu kommen, und alles hatte seinen Preis.« Er wandte sich nachdenklich zum Feuer und trank einen Schluck. »Und das Testament war sein Mittel, um auch nach seinem Tod alle zu kontrollieren.«
    »Du meinst, er hat mich benutzt, um dich zu kontrollieren?«
    »Ja.«
    »Und du hasst ihn dafür.«
    »Ja. Er war ein Scheißkerl.«
    »Dann kapier ich es nicht.« Sie stellte sich neben ihn, und er hörte die Verwirrung in ihrer Stimme. »Warum bist du dann heute Abend hier? Warum bist du mir nicht aus dem Weg gegangen?«
    »Ich hab’s ja versucht.« Er stellte seine Tasse auf dem Kaminsims ab und sah verloren in die Flammen. »Aber so einfach ist das nicht. Mit einer Sache hatte Henry recht. Er wusste, dass ich dich wollte. Er wusste, dass ich dich trotz des Risikos begehren würde.«
    Sie schwiegen lange. Dann fragte sie: »Und warum bist du jetzt hier? Heute Abend? Du hast mich doch schon gehabt.«
    »Es ist noch nicht vorbei. Noch nicht.«
    »Warum noch mal das Risiko eingehen?«
    Warum bedrängte sie ihn so? Wenn sie die Antwort hören wollte, würde er sie ihr geben, aber gefallen würde sie ihr bestimmt nicht. »Weil ich mir dich schon nackt und willig vorgestellt habe, seit du dreizehn oder vierzehn warst.« Er atmete tief durch. »Seit dem Tag, als Louie und ich mit ein paar Freunden am Strand waren und du dich mit ein paar anderen Mädchen gesonnt hast. An die anderen erinnere ich mich nicht, nur an dich. Du hattest einen glänzenden, apfelgrünen Badeanzug
an. Es war zwar ein Einteiler, der beim besten Willen nicht knapp war, aber er hatte vorn einen Reißverschluss, der mich verrückt machte. Ich weiß noch, wie ich dich beim Quatschen mit deinen Freundinnen und beim Musikhören beobachtet habe und den Blick nicht von dem Reißverschluss wenden konnte. Damals sind mir zum ersten Mal deine Brüste aufgefallen. Sie waren klein und spitz, und ich konnte an nichts anderes mehr denken, als dir den Reißverschluss aufzuziehen, damit ich sie sehen konnte. Damit ich die Veränderungen an deinem Körper sehen konnte. Ich wurde so hart, dass es wehtat, und ich musste mich auf den Bauch legen, damit keiner mitkriegte, dass ich einen Riesenständer hatte.
    Als ich an jenem Abend nach Hause ging, stellte ich mir vor, wie ich durch dein

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