Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition)

Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition)

Titel: Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
Vom Netzwerk:
hat sie sich mein Lamm gewünscht. Andere Kinder hätten von Pizza oder Hamburger geträumt, aber sie nicht.«
    Vielleicht bekam sie doch keine Schwierigkeiten. Um sicherzugehen, rang sie sich ein fröhliches Lächeln ab. »Kann ich dir irgendwie helfen?«
    »Du kannst den Salat aus dem Kühlschrank holen und ihn anmachen.«
    Delaney tat, wie ihr geheißen, und trug die Schüsseln ins Esszimmer. Der Tisch war mit wunderschönen Rosen, Bienenwachskerzen, Royal-Doulton-Geschirr und einer hübschen Damastdecke gedeckt. Für sie wirkte das durchaus wie ein besonderer Anlass. Was zwei völlig unterschiedliche Dinge bedeuten konnte. Dass sie sich Sorgen machen sollte oder dass sie sich grundlos den Kopf zerbrach. Entweder wollte ihre Mutter einfach
nur ein schönes Abendessen genießen oder aber einen Riss in der Fassade zukleistern.
    Sobald sie am Tisch Platz genommen hatte, wusste Delaney, dass Letzteres der Fall war. Irgendetwas an dem perfekten Bild war nicht stimmig. Die Konversation während des Essens war nach außen hin angenehm, aber knapp unter der Oberfläche lauerten Spannungen. Max schien das nicht zu bemerken, aber Delaney spürte es in ihrem verkrampften Nacken; während des ersten Ganges und als sie sich das Lamm ihrer Mutter schmecken ließ. Sie ließ sich nichts anmerken und unterhielt Max mit lustigen Anekdoten über all die Städte, in denen sie schon gelebt hatte. Sie wusste, wie man eine Fassade aufrechterhielt, doch als sie beim Abräumen half, hatten sich die Kopfschmerzen auf ihrer Stirn festgesetzt. Da Max hier war, konnte sie vielleicht einen raschen Abgang machen, bevor ihr der Kopf explodierte. »Tja«, sagte sie, als sie die Teller neben die Spüle stellte, »ich verdrücke mich ja nur ungern gleich nach dem Essen, aber …«
    »Max«, unterbrach Gwen sie. »Könntest du uns Frauen mal kurz allein lassen?«
    Verdammt.
    »Klar, ich prüfe inzwischen die Verträge, die ich mir anschauen sollte.«
    »Danke. Es dauert nicht lange.«
    Gwen wartete, bis die Tür zu Henrys Büro zugeschoben wurde, bevor sie sagte: »Ich muss mit dir über dein skandalöses Benehmen reden.«
    »Was für ein skandalöses Benehmen?«
    »Heute Nachmittag hat mich Trudie Duran angerufen und mich darüber informiert, dass du dich mit Tommy Markham betrunken hast, als seine Frau verreist war. Trudie zufolge haben sich alle im Lebensmittelladen das Maul darüber zerrissen.«
    »Wer ist Trudy Duran?«, fragte Delaney irritiert, und der Druck auf ihrem Kopf verstärkte sich
    »Das tut nichts zur Sache! Stimmt das?«
    Sie verschränkte stirnrunzelnd die Arme. »Nein. Ich hab Tommy neulich zufällig bei Hennesey’s getroffen, und wir haben uns kurz unterhalten. Lisa war die meiste Zeit dabei.«
    »Na, dann bin ich ja erleichtert.« Gwen schnappte sich eine Rolle Alufolie und riss ein langes Stück ab. »Und als wäre das nicht schon schlimm genug, erzählte sie mir noch, dass ihre Tochter Gina gesehen hat, wie du auf der Tanzfläche mit Nick Allegrezza geknutscht hast.« Sie legte die Rolle Alufolie betont gelassen auf die Küchentheke. »Ich hab ihr gesagt, das muss ein Irrtum sein, da ich überzeugt bin, dass du nie eine solche Dummheit begehen würdest. Sag mir, dass sie sich irrt.«
    »Okay, sie irrt sich.«
    »Stimmt das auch?«
    Delaney legte sich eine Antwort zurecht, aber eine Lüge würde sie früher oder später sowieso einholen. Außerdem war sie kein kleines Mädchen mehr, das Angst vor Bestrafung haben musste, und sie würde es nicht hinnehmen, dass ihre Mutter sie wie ein Kind behandelte. »Nein.«
    »Was hast du dir dabei gedacht? Mein Gott, dieser Junge und seine gesamte Familie haben uns seit dem Moment, als wir in diese Stadt kamen, nichts als Probleme bereitet. Sie sind unkultiviert und missgünstig. Ganz besonders dir gegenüber, auch wenn Benita mir mehr als einmal ihr hässliches Gesicht gezeigt hat. Hast du vergessen, was vor zehn Jahren passiert ist? Was Nick mit dir gemacht hat? Wie viel Schmerz und Demütigung er uns allen verursacht hat?«
    »Nicht uns allen, sondern mir. Nein, das habe ich nicht vergessen. Aber du machst aus einer Mücke einen Elefanten«, versicherte sie ihrer Mutter. »Es ist rein gar nichts passiert. Es
war nicht der Rede wert, und ich will keinen Gedanken daran verschwenden.«
    »Tja, das solltest du aber. Du weißt doch, wie gern die Leute hier tratschen, ganz besonders über uns.«
    Insgeheim stimmte Delaney ihr zu, dass so ziemlich alle in Truly (Gwen eingeschlossen) für ihr

Weitere Kostenlose Bücher