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Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition)

Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition)

Titel: Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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die Haare in goldenen Locken um das wunderschöne Gesicht wehten. Es ging nichts über ein glamouröses Poster, um auf sich aufmerksam zu machen.
    Delaney kickte ihre Schuhe mit den riesigen Schnallen von sich und stieg ins Schaufenster. Sie hatte das Poster gerade an die Scheibe geklebt, als die Klingel über der Tür bimmelte. Sie drehte sich um und legte das Klebeband auf dem Fensterbrett ab. Eine der Howell-Zwillingsschwestern, das hellbraune Haar mit einem breiten, roten Haarband aus dem Gesicht gehalten, stand in der Tür und sah sich neugierig im Salon um.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, erkundigte sich Delaney, während sie vorsichtig aus dem Schaufenster stieg und sich fragte, ob das die Zwillingsschwester war, die am Samstagabend zu Nick
auf die Harley gesprungen war. Wenn ja, hatte sie größere Probleme als Haarspliss.
    Die blauen Augen der Frau checkten Delaney von Kopf bis Fuß ab: ihre grün-schwarz gestreifte Strumpfhose, die grüne Lederhose und den schwarzen Rollkragenpullover. »Nehmen Sie auch Laufkundschaft?«, fragte sie schließlich.
    Delaney wartete dringend auf Kunden, auf jeden, der nicht für einen Seniorenrabatt in Frage kam, aber die kritische Prüfung, der die Frau sie unterzog, passte ihr nicht. Delaney war es völlig egal, ob sie diese potenzielle Kundin vergraulte, und so sagte sie: »Ja, aber es kostet fünfundzwanzig Dollar.«
    »Sind Sie gut?«
    »Die Beste hier in der Gegend.« Delaney schlüpfte in ihre Schuhe, leicht überrascht, dass die Frau nicht schon die Flucht ergriffen hatte und die Straße hinunter zu einem Zehn-Dollar-Haarschnitt rannte.
    »Das will nicht viel heißen. Helen ist scheiße.«
    Vielleicht hatte sie zu voreilig geurteilt. »Tja, aber ich nicht«, erwiderte sie schlicht. »Ich bin sogar sehr gut.«
    Die Frau griff nach ihrem Haarband und zog es sich vom Kopf. »Ich will die Spitzen geschnitten haben und Stufen bis hier«, erklärte sie und zeigte die Kinnlinie an. »Keinen Pony.«
    Delaney legte prüfend den Kopf schief. Die Frau vor ihr hatte eine tolle Kinnlinie und schöne hohe Wangenknochen. Ihre Stirn passte proportional zum restlichen Gesicht. Der Schnitt, den sie verlangte, würde ihr gut stehen, aber zu ihren großen blauen Augen würde etwas kurzes und jungenhaftes fantastisch aussehen. »Kommen Sie mit nach hinten durch.«
    »Wir haben uns kurz auf einer Party zum vierten Juli getroffen«, sagte die Zwillingsschwester und folgte Delaney. »Ich bin Lanna Howell.«
    Delaney blieb vor einer Waschstation stehen. »Ja, ich habe
Sie wiedererkannt.« Lanna setzte sich, und Delaney drapierte ihr einen silbernen Waschumhang und ein weißes, flauschiges Handtuch um die Schultern. »Sie haben eine Zwillingsschwester, stimmt’s?«, fragte sie, obwohl sie viel brennender interessierte, ob vor ihr die Schwester saß, die neulich Abend an Nick geklebt hatte wie eine Schmeißfliege.
    »Ja. Lonna.«
    »Ach ja«, murmelte sie, während sie die Haare ihrer Kundin zwischen den Fingern rieb und analysierte. Dann zupfte sie den Umhang über die Rückenlehne des Sessels und schob Lanna vorsichtig nach hinten, bis deren Nacken bequem in der Senke des Haarwaschbeckens lag. »Womit haben Sie Ihre Haare aufgehellt?« Sie nahm die Spritzdüse und testete mit der Hand die Wassertemperatur.
    »Sun-In und Zitronensaft.«
    Delaney verdrehte im Geiste die Augen über die Logik mancher Frauen, die im Kosmetikladen Unsummen für Make-up ausgaben und dann nach Hause gingen und sich eine Flasche Wasserstoff für fünf Dollar über den Kopf kippten.
    Mit einer Hand schirmte sie Gesicht, Hals und Ohren der Kundin von dem Sprühwasser ab, während sie deren Haar mit warmem Wasser durchnässte. Sie benutzte ein mildes Shampoo und eine natürliche Pflegespülung, und während sie arbeitete, plauderten die beiden Frauen zwanglos übers Wetter und die wunderschönen Farben im Herbst. Als sie fertig war, umwickelte sie Lannas Kopf mit dem Handtuch und führte sie zum Salonstuhl.
    »Meine Schwester sagt, sie hat Sie neulich Abend bei Hennesey’s gesehen«, erklärte Lanna, während Delaney das Wasser aus ihren Haaren tupfte.
    Delaney musterte Lanna im großen Wandspiegel. Also war die andere Zwillingsschwester mit Nick dort gewesen, dachte
sie erleichtert, als sie nach dem Kamm griff. »Ja, ich war auch da. Dort hat eine ziemlich gute R&B-Band aus Boise gespielt.«
    »Das hab ich auch gehört. Ich arbeite in dem Restaurant in der kleinen Brauerei, deshalb hatte ich keine Zeit.«
    Während

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