Kultur für Banausen - alles was Sie wissen müssen, um mitreden zu können
bekanntesten Opernhauses Europas.
Das wahrscheinlich berühmteste Opernhaus der Welt steht aber nicht in der Alten, sondern in der Neuen Welt: Die Metropolitan Opera in New York City, kurz Met genannt, wurde 1883 eröffnet und ist seit 1966 in einem riesigen, modernen Kulturzentrum untergebracht, an einem der schönsten Plätze der Stadt. Die besondere Aura der Met hat zu einem nicht geringen Teil auch damit etwas zu tun, dass es sich die Intendanten des Hauses stets zum Prinzip machen, nur die besten Sänger der Welt zu engagieren – was ihnen erstaunlich oft gelingt. Die Plätze in den besseren Rängen sind für Normalsterbliche unbezahlbar, in den oberen Etagen gibt es der Tradition nach aber immer Tickets für Normalverdiener. Und eine ganz besondere Atmosphäre herrscht bei den Außenübertragungen, wenn Menschen aus ganz New York kommen, um einen Opernabend im Freien auf der Plaza des Lincoln Center gratis zu genießen.
Nicht vergessen sollte man übrigens die beiden berühmtesten Opernfestspiele des Sommers: Die Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth, bei denen es in dem eigens dafür erbauten Theaterhaus ausschließlich Opern von Richard Wagnerzu erleben gibt, und die Salzburger Festspiele. Hier stehen zwar auch Schauspiel und Literatur auf dem Spielplan, aber die elegante Prominenz besucht am liebsten die Opernabende.
Kleine Verhaltenstipps für die Oper
Generell gilt die Regel: In einem Opernhaus geht es gesittet zu. Allerdings gibt es durchaus Ausnahmen, wenn manche Opernfans – denen die großen Gefühle in Musik und Gesang wohl etwas zu Kopf gestiegen sind – am Ende einer Vorstellung in lautes Jubelgeschrei oder hemmungslose Buh-Rufe ausbrechen.
Wobei wir schon bei der ersten Verhaltensregel für den Neuling in einer Opernvorstellung sind: Denn wann klatscht man eigentlich? Den ersten Applaus des Abends gibt es noch bei geschlossenem Vorhang, wenn der Dirigent im Orchestergraben erscheint. Er verbeugt sich vor den Zuschauern, lässt vielleicht die Musiker kurz aufstehen. Das Ritual wiederholt sich nach der Pause.
Wenn die Oper eine abgeschlossene Ouvertüre hat, also einen musikalischen Auftakt, dann wird diese nach ihrem Ende vom Publikum ebenfalls kurz beklatscht. Danach wird die Sache etwas unübersichtlicher. Aber zumindest nach jedem Akt und natürlich zum Schluss darf ordentlich applaudiert werden. Manchmal bricht das Publikum auch nach einzelnen, womöglich berühmten Arien in Zwischenjubel aus; geübte Dirigenten und Regisseure lassen in der Inszenierung an solchen Stellen etwas Luft, damit für den Beifall genügend Zeit bleibt.
Je komplexer die Opernaufführung und die Inszenierung sind, desto mehr verzichtet das Publikum darauf, sie durchZwischenapplaus zu unterbrechen. Spätestens bei Wagner-Opern ist er völlig fehl am Platz, denn das Orchester und die Sänger arbeiten in einem Zug durch. Im Grunde ist man als ungeübter Opernbesucher auf der sicheren Seite, wenn man abwartet, bis die Opernkenner mit dem Beifall beginnen. Dann kann man, je nach Stimmung, mitklatschen.
Für den wichtigsten Verhaltenstipp gehen wir noch einmal zurück in die Zeit vor Beginn der Vorstellung: Niemand kann einen Opernabend wirklich genießen, der sich nicht wenigstens ein kleines bisschen vorbereitet hat. Den Opernführer zur Hand zu nehmen, um die Handlung nachzulesen, ist entscheidend, sonst verliert man bei der Fülle der Figuren und ihrer Taten schnell den Überblick. Noch besser wäre es natürlich – ein Tipp für die ganz engagierten Einsteiger –, die Oper auf CD ein oder zwei Abende vor der Vorstellung anzuhören. Meist liegen solchen CDs kleine Hefte mit dem Gesangstext bei, sodass man beim Hören die Handlung still verfolgen kann. Wer diese Zeit investiert, wird in der Vorstellung sicher vieles wiedererkennen und sich durch Aha-Erlebnisse seinen Opernabend erfolgreich gliedern können.
Auf den Geschmack gekommen?
Keine Frage, für den Besuch einer Opernvorstellung brauchen Sie als Einsteiger etwas Mut. Aber wer sich erst einmal traut, wird mit etwas Glück eine ganze Welt für sich entdecken. Natürlich nicht gleich beim ersten Mal. Es ist sogar sehr wahrscheinlich und ganz normal, dass vieles von der Musik an einem Opernneuling vorbeirauscht, er zwischendurch irgendwie den Anschluss verpasst und mit seinen Gedanken schließlich ganz woanders landet. Aber irgendeine kleine Arie, irgendeine Szene, irgendein Chor wird ihn sicher beeindruckenund ihm im Ohr bleiben. Das ist dann beim
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