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Kultur für Banausen - alles was Sie wissen müssen, um mitreden zu können

Kultur für Banausen - alles was Sie wissen müssen, um mitreden zu können

Titel: Kultur für Banausen - alles was Sie wissen müssen, um mitreden zu können Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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aber erst ab 1953 ausgestrahlt – von jenen Sendern, die bereits Radioprogramme boten und sich nun zum Ersten Deutschen Fernsehen, der ARD (Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland), zusammenschlossen. Wie schon beim Hörfunk galt zu dieser Zeit auch beim TV: Medien hatten vorrangig der Information, der Bildung und einer gehobenen Unterhaltung zu dienen.
    In den 60er-Jahren entwickelte sich das Fernsehen zum Massenmedium – und veränderte das Leben und die Gesellschaft grundlegend. Der Abend vor dem Fernsehapparat wurde für die meisten Deutschen zum festen Ritual. Das bekamen die bis dahin in vielen Städten beliebten und gepflegten Kulturveranstaltungen wie der »Bunte Abend«, die Revuen oder das Varieté zu spüren. Auch die Kinos hatten Probleme, ihr Publikum zu halten. Zu einer ganz entscheidenden Institution wurde die Samstagabendshow – eine Mischung aus Musik, Sketchen, Quiz und aufregenden Darbietungen, die von einem beliebten Moderator präsentiert wurde. Die Samstagabendshow sollte im besten Falle die ganze Familie vom Kind bis zu den Großeltern vor dem Apparat versammeln, wie zum Beispiel »Einer wird gewinnen« mit Hans-Joachim Kulenkampff.
    Die Politik ahnte schnell, welche Bedeutung dieses neue Massenmedium für sie haben würde. Um dem vermeintlich politisch linksorientierten ARD-Sender etwas entgegenzusetzen, bewirkte die damalige CDU/CSU- und FDP-Bundesregierung unter Konrad Adenauer im Jahr 1963 die Gründung des Zweiten Deutschen Fernsehens, ZDF. Als 1967 das Farbfernsehen eingeführt wurde, drückte der damalige SPD-Bundesaußenminister Willy Brandt persönlich den Startknopf. Und als in den 70er-Jahren die Unionsparteien das Gefühl hatten, auch das ZDF hätte an der grundsätzlichen Linkslastigkeit des deutschen Fernsehens nicht viel geändert, trieben sie die Öffnung des Marktes für private, gewinnorientierte TV-Sender voran.
    Die Öffnung des TV-Marktes für private Gesellschaften im Jahr 1984 hat das Medium in einem Maße verändert, expandieren lassen und banalisiert, dass dem Zuschauer mittlerweile eigentlich angst und bange werden muss. Denn unter Druck der minütlich gemessenen Einschaltquoten haben auch die weiterhin überwiegend gebührenfinanzierten ARD und ZDF ihre Programme vereinheitlicht und auf massenwirksame Unterhaltung bei schrumpfender Grundinformation zugeschnitten. Neue Programmformen werden inzwischen nur noch von den beständig auf Neuerungen versessenen Privatsendern entwickelt, vor allem vom Kölner Sender RTL. Doch diese Sendeformate überschreiten nur allzu häufig Grenzen der Moral und des guten Geschmacks und definieren diese neu, um durch die darüber zumeist reflexartig einsetzende öffentliche Debatte allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen – im Kampf der Medien um Marktanteile das beinahe wichtigste Kapital.
    Und eine weitere negative Folge der Öffnung des Fernsehmarktes: Der relativ kostengünstige Empfang von TV-Sendern via Satellit hat dazu geführt, dass massenhaft viele Satellitenschüsseln und dazugehörige Strippen zahlreiche Hausdächer bekrönen – und damit das Stadtbild verschandeln.
    Die Zukunft des Fernsehens
    Die Perspektive des Massenmediums Fernsehen ist unsicherer, als viele annehmen. Seit den 90er-Jahren haben innerhalb der jungen Generation Computer und Internet den Fernseher als wichtigstes Medium verdrängt. Denn Filme, Musik, Spiele und Informationen, also alles, wofür sich Jugendliche interessieren und weshalb sie früher noch den Fernseher eingeschaltet haben, bekommt man heute auch im Internet. Im Gegensatz zum Fernsehen sind die Angebote im Internet aber jederzeit rund um die Uhr verfügbar und ganz auf die Bedürfnisse des Nutzers zugeschnitten. Um konkurrenzfähig zu bleiben, muss sich das Medium Fernsehen in Zukunft verändern; es müssen technische Wege gefunden werden, wie es seine Angebote unabhängig von Programmplänen anbietenund trotzdem durch Werbung oder Nutzungsgebühren finanzieren kann. Medienexperten rechnen damit, dass das Fernsehen und der Computer mittelfristig zu einem einzigen Medium, also zu einem technischen Gesamtgerät zusammenwachsen werden.
    TV -Kultur
    In den Spartenprogrammen der öffentlich-rechtlichen Sender (Arte, 3sat, Theaterkanal etc.) findet der Zuschauer immer noch das klassische Kulturprogramm: Magazine, Konzerte, Theaterstücke, Literatursendungen. Wer über die entsprechenden technischen Anlagen verfügt, kann hier

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