Kultur für Banausen - alles was Sie wissen müssen, um mitreden zu können
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Daneben bieten Fernsehimporte aus den angelsächsischen Ländern, die in Deutschland vor allem von den Privatsendern ausgestrahlt werden, spannende und interessante Erlebnisse. In Großbritannien und den USA sind TV-Produzenten einfach experimentierfreudiger, was sich insbesondere in Fernsehserien widerspiegelt: Darin werden häufig Erzählweisen und Schnitttechniken verwendet, die ursprünglich aus dem Kino kommen und die Fernsehserien zu einem originellen Ereignis machen. Solche Serien (wie beispielsweise »CSI Miami«, »24« oder »Die Tudors«) wirken denn auch über das Fernsehen hinaus stilbildend, also zum Beispiel für Videoclips, Computerspiele und Werbespots.
Ansonsten gilt: Fernsehen schadet nicht. Fernsehen kann ablenken und herrlich entspannen. Fernsehen kann wunderbare Ersatzwelten schaffen, in denen man es sich für eine ganze Weile behaglich einrichten kann. Aber wirklich anregend sein oder für neue Horizonte sorgen, das kann das Fernsehen – wenigstens bei uns – leider nicht mehr.
Zehn wichtige Fernsehsendungen
1. »Tagesschau« (ARD). Der Titel ist in Deutschland zum Synonym für Nachrichten im TV geworden. Und selbst wer die Hauptsendung um 20 Uhr nicht schaut, muss sein Leben auf sie einstellen: Die Abendprogramme aller deutschen Sender beginnen um viertel nach acht. Alle Versuche, das irgendwie zu ändern, sind bisher gescheitert.
2. »Wetten, dass …?« (ZDF). Einst erdacht von Frank Elstner, der die Sendung von 1981 an auch moderierte, führte Thomas Gottschalk die Samstagabendshow ab 1987 an die Spitze der Einschaltquoten. Heute ist es jenseits der Fußball-Länderspiele die einzige Sendung, die noch alle Generationen einer Familie an den Apparat zu fesseln vermag.
3. »Tatort« (ARD). Das Fernsehritual für Millionen: Sonntags nach der »Tagesschau« Krimi gucken. Seit 1970 senden die ARD-Sender und die Kollegen aus Österreich und der Schweiz Kriminalfilme mit Lokalkolorit. Zunächst gab es immer nur einen »Tatort« pro Monat, seit den 90er-Jahren wird fast jede Woche ein neuer gezeigt (manchmal auch unter dem Titel »Polizeiruf 110«, einem Erbe des DDR-Fernsehens). Darunter hat die Qualität der Filme insgesamt stark gelitten, was den Zuschauern aber nichts ausmacht.
4. »Wer wird Millionär?« (RTL). Das Ratequiz mit Fragen zur Allgemeinbildung ist eigentlich ein exakt designtes Format für den Weltmarkt. Günther Jauch aber verstand es schon beim Start 1999, ihm deutlich individuelle Züge zu verleihen. Mit dem anhaltenden Erfolg und den hohen Einschaltquoten hatte anfangs nicht mal RTL gerechnet.
5. »Sportschau« (ARD). Noch ein Ritual, diesmal samstags um 18 Uhr: Fußball-Bundesliga gucken. Als die Ligafunktionäre versuchten, die Rechte bei anderen Sendern (erst RTL, dann Sat.1) zu platzieren, brachen unter den Fans Proteststürme aus. Die Aufregung hat sich inzwischen wieder gelegt und die »Sportschau« hat nichts von ihrer Faszination verloren.
6. »Big Brother« (RTL-Gruppe). Als im Jahr 2000 erstmals zehnMenschen in eine Container-WG zogen, um sich Tag und Nacht von Kameras beobachten zu lassen, erschütterte das noch das gesamte Land. Inzwischen ist die eitle Zurschaustellung alltäglich-privater Banalitäten zur Geschäftsgrundlage des gesamten Mediums geworden. »Big Brother« wird aber auch weiterhin als Special-Interest-Programm angeboten.
7. Die Talkshows (diverse). An das in Amerika seit eh und je beliebte Format traute sich das deutsche Fernsehen erstmals 1973: Prominente und Nichtprominente plaudern seither mit einem Moderator über irgendein Thema. Zu Beginn hatte das noch den Anspruch auf Relevanz und Brisanz. Inzwischen werden in den Talkshows Dinge gesagt, die der Zuschauer sowieso schon weiß oder lieber gar nicht wissen will. Ausnahmen bestätigen leider nur die Regel.
8. Die Lieblingsserie (diverse). Jeder Fernsehzuschauer hat eine. Ob »Raumschiff Enterprise«, »Sex and the City«, »CSI Miami«, »Magnum« oder »Traumschiff« – man kennt die Darsteller mit Namen und kann sich mit Gleichgesinnten mühelos stundenlang über alle Irrungen und Wirrungen der Saga austauschen.
9. »Lindenstraße« (ARD). Seit 8. Dezember 1985 gibt es an jedem frühen Sonntagabend 30 Minuten Schicksale aus Münchner Mietswohnungen in der gleichnamigen Straße und den umliegenden Geschäften zu sehen. Dabei wird auf gesellschaftliche
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