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Kultur für Banausen - alles was Sie wissen müssen, um mitreden zu können

Kultur für Banausen - alles was Sie wissen müssen, um mitreden zu können

Titel: Kultur für Banausen - alles was Sie wissen müssen, um mitreden zu können Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Welt da draußen gebe es gar nicht, sondern sie entstehe nur in unserem Kopf. Die moderne Hirnforschung unterstützt diese Auffassung zum Teil. Schon der französische Philosoph René Descartes (1596–1650) hat im 17. Jahrhundert an jeder Erkenntnis so lange gezweifelt, bis er sich darauf zurückgeworfen fühlte,dass allein sein Zweifeln wirklich sei – mit »cogito ergo sum«, »Ich denke, also bin ich«, fasste er seine Einsicht zusammen.
    Vierte Frage: Was ist der Mensch?
    Mit Descartes sind wir bereits bei der vierten und letzten Frage von Kant angekommen. Theoretisch hätten wir eine Antwort auf diese Frage, wenn uns die drei anderen abschließend beantwortet würden. Unglücklicherweise werden aber diese drei anderen Fragen wohl niemals abschließend beantwortet. Denn das Denken, das Ringen um Erkenntnis, kurzum die Philosophie kommt nie zum Abschluss. Sie geht immer weiter. Und jeder Mensch ist eingeladen, daran teilzuhaben.
    Um Sie nicht völlig allein zu lassen, geben wir in unserer folgenden Top-Ten-Liste noch einige Tipps, mit welchen Werken der Philosophiegeschichte Sie Ihre Entdeckungstour durch das menschliche Denken beginnen können.
    Zehn philosophische Werke zum Einstieg
    Hier sind nicht die zehn wichtigsten Werke der abendländischen Philosophie versammelt, denn dann müssten auch Namen wie Hegel und Heidegger auftauchen. Aber diese schwere Kost hebt man sich besser für später auf. Die zehn hier genannten Werke sind vergleichsweise gut zu lesen und liegen in preiswerten Buchausgaben vor; einige davon gibt es sogar kostenlos im Internet.
      1.   » Das Gastmahl« von Platon (ca. 428–348 v. Chr.). Eine Männergruppe sitzt beisammen, säuft und unterhält sich über Sex und Liebe, was sie Eros nennen. Wenn das mal kein guter Einstieg in die Philosophie der griechischen Antike ist!
      2.  »Die Nikomachische Ethik« von Aristoteles (ca. 384–322 v. Chr.). Der Titel hört sich abschreckender an, als das Werk ist. »Nikomachisch« heißt diese Ethik, also die Lehre vom richtigen Handeln, weil Aristoteles sie seinem Sohn Nikomachus gewidmet hat. Aristoteles, der Lehrer Alexanders des Großen, beschäftigte sich darin mit dem höchsten Gut des Menschen (die Glückseligkeit) und wie man es erreicht. Da Aristoteles auch Miterfinder der Logik war, liest sich die Schrift klar und eingängig.
      3.  »Selbstbetrachtungen« von Mark Aurel (121–180). Man stelle sich vor, Barack Obama schriebe ein philosophisches Ratgeberbüchlein mit Aphorismen und klugen Sprüchen unter dem Generalmotto »Immer schön bescheiden bleiben!«. Das wäre so ungefähr die Entsprechung zu diesem Hauptwerk der Stoa (einer philosophischen Richtung, von der sich das Adjektiv »stoisch« ableitet) des römischen Kaisers Marcus Aurelius.
      4.  »Über das Glück« von Augustinus (354–430). Wer wissen möchte, wie man christlichen Glauben und das Streben nach Glück verbinden kann, der findet in dieser rund 1600 Jahre alten Schrift auf kaum 100 Seiten wertvolle Anregungen des großen Kirchenlehrers Aurelius Augustinus.
      5.  »Zwei Abhandlungen über die Regierung« von John Locke (1632–1704). Das vermutlich wichtigste und einflussreichste Werk zur Staatsphilosophie, das je geschrieben wurde – die Grundlage des modernen Verfassungsstaates. Und es liest sich auch noch gut, denn darin sind die Engländer unschlagbar.
      6.  »Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können« von Immanuel Kant (1724–1804). Trotz des ziemlich langen Titels handelt es sich um eine Kurzfassung von Kants erkenntnistheoretischem Hauptwerk »Kritik der reinen Vernunft«. Philosophenkollege Arthur Schopenhauer urteilte über die Schrift: die »schönste und faßlichste aller Kantischen Hauptschriften, welche viel zu wenig gelesen wird, da sie doch das Studium seiner Philosophie außerordentlich erleichtert«.
      7.  »Also sprach Zarathustra« von Friedrich Nietzsche (1844 bis 1900). Es gibt Menschen, die halten Nietzsche für verrückt.Diese Vermutung wird man nach Lektüre des Buches, in dem es unter anderem um den Übermenschen geht, nicht von der Hand weisen können. Aber eines ist sicher: Schreiben konnte der Mann.
      8.  »Das kommunistische Manifest« von Karl Marx (1818–1883). In Zeiten der handfesten Kapitalismuskritik scheint auch diese kleine Schrift aktueller denn je zu sein. Sie beginnt mit den Worten: »Ein Gespenst geht um in Europa – das

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