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Kumpeltod: Nachtigalls achter Fall (German Edition)

Kumpeltod: Nachtigalls achter Fall (German Edition)

Titel: Kumpeltod: Nachtigalls achter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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neue Adresse von Norbert
rauszukriegen. Und die ganze Zeit über ging es um Geld. Sie wollten beteiligt
werden. Ihnen ist klar, dass Sie weder das Dorf noch das Haus retten können.
Aber um neu anfangen zu können … «
    »Was
wissen Sie denn schon über Heimat?«, geiferte Matern über den Tisch. »Sie haben
offensichtlich eine Nomadenseele, sind nirgendwo zu Hause. Aber ich schon! Wäre
der Protest gescheitert, hätte ich nie mit den anderen ziehen können. Den
Verrätern!«
    »Sie
haben billigend in Kauf genommen, dass Menschen starben – weil
Sie Geld wollten, weil Sie dachten, das Drogengeld von damals sei entweder bei
Tannenberg oder bei den Kumpeln. Ihnen war jedes Mittel recht. Die Tochter
Tannenbergs haben Sie benutzt, wie Grendke! Sie wollten auch ein Stück Ihrer
Geschichte abstreifen, da kam Ihnen der Heimkehrer gelegen. Grendke wollte
Rache! Das haben Sie genutzt, um die Wisser von damals auszurotten. Und ich werde
Beweise dafür finden, dass Sie ihm sogar geholfen haben. Das Zerstückeln der
Leiche Norberts ist etwas, was man mit den wenigen Fingern, die Grendke
geblieben sind, schwer durchführen kann. Dazu hätte er zu viel Zeit gebraucht.«
    Nachtigall
schob seinen Stuhl zurück.
    »Sie
haben Grendke in die Wohnung begleitet, denn Sie kannten Amanda.
Risikominimierung«, schoss Nachtigall einen Pfeil ins Blaue ab. Zufrieden
beobachtete er, wie das Gesicht Materns völlig entgleiste und wusste, dass er
mitten ins Ziel getroffen hatte.
    »Ist
Ihnen wirklich nie der Gedanke gekommen, ein so eiskalter Mörder würde Sie,
nachdem alles erledigt war, als Nächsten umbringen? Sie wären schlicht
überflüssig geworden, Herr Matern!«
    Damit
stand er auf, gab Wiener ein Zeichen und verließ den Raum.
     
    »Amanda? Woher kannte er
Amanda?«
    »Er hat
sich mit Frau Ahrendt getroffen. Regelmäßige private Flirts. Es hängt ein Foto
von ihr mit Kunden der Bar an der Wand im Schlafzimmer neben dem Spiegel. Mir
ist leider zu spät klargeworden, wer darauf zu erkennen ist. Deshalb wäre es
nicht so schlimm gewesen, hätte er sie beim Aufschließen der Tür angetroffen.«
    Wiener
schüttelte den Kopf.
    »Lauter
Irre. Eine Frau wohnt freiwillig tagelang mit der Leiche des Vaters zusammen.
Sie war bereit, die beiden Menschen, die sie gefangen hat, umzubringen. Und
alles wegen des Geldes aus dem alten Drogengeschäft.«
    »Nicht ganz, Michael. Das
Problem waren auch die Bücher, die Holzmann veröffentlichen wollte. Die Akte
Rosenfeld. Da stand die Geschichte drin – leicht
verändert, manches war noch nicht gut recherchiert – aber
dennoch, es hätte Aufmerksamkeit auf den alten Fall lenken können. Niemand
wusste, wie viel Holzmann tatsächlich durchschaut hatte.«
    »Grendke
hat die Drecksarbeit für die anderen erledigt?«
    »War
nur dumm, dass er den Leichnam auf dem Friedhof beigesetzt hat. Da musste
gehandelt werden. Ich persönlich war gar nicht Ziel des Anschlags, es war
völlig egal, wer bei der Attacke sterben würde.« Nachtigall schluckte trocken
bei dieser Vorstellung. »Ein sinnloser Tod, ohne echtes Motiv.«
    Schweigend
gingen sie den Gang entlang.
    Plötzlich
blieb Nachtigall stehen, fasste nach Michaels Arm.
    »Ich
Idiot! Komm!«
    Michael
Wiener folgte dem Freund, der fast über den Gang rannte.
    »Wohin?«,
keuchte der junge Mann wenig später, als er hinter dem Lenkrad saß.
    »Brieskowitz!
Wir fahren zu Matern!«
    »Okay.
Und was tun wir dort? Seine Frau befragen?«
    »Wir
holen ein Beweisstück ab.«
    »Aber
die Kollegen sind sicher noch vor Ort. Die bringen uns alles mit was wir
möchten. Du brauchst nur anzurufen«, meckerte Michael unzufrieden.
    »Nein.
Die Kollegen suchen sicher noch immer im Haus und haben damit genug zu tun. Ich
weiß genau was ich möchte. Und es steht auf der Terrasse!«
    Als sie
vor dem Garten hielten, stieg Nachtigall rasch aus, lief durch den Garten,
kehrte wenige Sekunden später mit einer gefüllten Papiertüte zurück. Ein
triumphierendes Grinsen im Gesicht.
    »Was
ist denn das?«
    »Damit
ist alles wasserdicht. Und es stand die ganze Zeit da, direkt vor unseren
Augen. Sie sind mir schon bei unserem ersten Besuch aufgefallen. Wir haben sie
nur nicht bewusst gesehen.«
    Nachtigall
zog die Tüte auseinander.
    »Schuhe?«
Wiener war enttäuscht.
    »Die
Schuhe! Dockers mit einem kleinen Ausbruch im Profil. Wenn wir die auf Blut
untersuchen, werden wir es finden. Das ist das Ende von Materns Lügerei. Das
sind seine, er kann sich nicht rausreden. Seine DNA wird

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