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Kurs Sol-System

Kurs Sol-System

Titel: Kurs Sol-System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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kritische Bemerkung. »Und was ist mit Bergens Flaggschiff?«
    »Im Hyperuniversum verschollen.« Der Gleiter und seine Eskorte steuerten auf die Ehrentribüne zu, in deren Mitte ein Rednerpodest aufgebaut war. »Gabrylon und die Ferròn hatten gleich ein ganzes Schiff voller GGS-Agenten in Bergens Verband untergebracht, einen Aufklärer namens BRÜSSEL. Auf Terra Prima wußte man jederzeit, wo Bergen sich aufhielt und wohin er flüchten wollte. Der Kommandant der BRÜSSEL hat die TROJA erobert, das zweite Rebellenschiff. Die Enterung von Bergens Flaggschiff mißlang.«
    »Wie hieß dieser Kommandant?« Die Eskorte steuerte die breite Rampe in der Mitte der Tribüne hinauf. Der Primdirektor und der Primgeneral begannen wieder nach links und rechts zu lächeln und zu winken. Hochrufe wurden laut. Die Gäste der Ehrentribüne erhoben sich und applaudierten.
    »Robinson, ein General der GGS!« Gulfstrom mußte rufen und sich zu Vetians Ohr beugen, um sich trotz des Jubels verständlich zu machen. »Leider war er gezwungen, mit Bergens Flaggschiff auch seine Frau und Erste Offizierin ins Hyperuniversum zu schießen! Sie wissen ja, verehrter Vetian – General Ferròn ist unerbittlich in diesen Dingen!« Die Eskorte stoppte auf der Rednerplattform.
    »Was für ein geschmackloser Befehl!« Zwei Offiziere ihrer persönlichen Leibgarden öffnete der Nummer zwei und der Nummer drei der Republik die Gleitertüren zu beiden Seiten. Gulfstroms Adjutant half dem Primdirektor aus dem Fahrzeug. Der Primgeneral trat an die linke Seite des Alten. Gemessenen Schrittes kamen die beiden Spitzenmänner der Kolonie auf sie zu – ein Subdirektor und ein Oberst. Ein großer Anhang aus Adjutanten, Protokollchefs, Sicherheitsleuten, Bürgersprechern und Medienvertretern folgte ihnen. Man schüttelte einander die Hände, man lächelte in die Kameras, man wechselte ein paar mehr oder weniger gedrechselte Worte.
    Nach der festgelegten Zeit von vierzig Sekunden entfernten sich die Medienvertreter, und man führte Gulfstrom und Vetian zum Rednerpult. Der Subdirektor ging zum Mikrophon, dankte ihnen für ihre Teilnahme an den Einweihungsfeiern der neuen Kolonie und kündigte ihre Reden an. Noch einmal Beifall, dann nahmen die Männer und Frauen der ersten Garde von Baal III rechts und links des Primgenerals in weißen, rot gepolsterten Ehrensesseln Platz, während der Primdirektor an das Rednerpult trat. Wieder begeisterter Applaus.
    Gulfstrom wartete geduldig, bis er sich gelegt hatte. Dann begann er: »Die Galaktische Republik Terra schaut auf euch, meine geliebten Bürgerinnen und Bürger von Baal III! Und die gesamte Republik schaut mit Stolz auf euch, meine geliebten Bürgerinnen und Bürger von Baal III! Ihr habt gewagt, was nur wenige wagen – ihr habt eure Heimat aufgegeben, um euch hier an den Grenzen der Republik eine neue Heimat aufzubauen! Ihr habt Terra Tertia mit all seinen Vorzügen, seinem Luxus und seinen Bequemlichkeiten verlassen, um fast zweiundzwanzigtausend Lichtjahre entfernt noch einmal neu anzufangen …«
    Erst sieben Wochen zuvor, zu Beginn des neuen Jahres, waren nach zwanzigjähriger Vorbereitungszeit die letzten der insgesamt zweihundert Millionen Neubürger auf Baal III gelandet. Das Projekt war noch lange nicht abgeschlossen und hatte in erster Linie den Zweck, das akute Übervölkerungsproblem auf Terra Tertia zu entschärfen.
    Der Planet war an sich erdähnlich und eignete sich durchaus zur Besiedelung durch Menschen. Nur enthielt seine Atmosphäre einen derart hohen Kohlendioxidanteil, daß die Kolonisten vorläufig in achtzig speziellen Contrograv-Biosphären leben mußten. Solange, bis die Gigafilter an den Polen den Kohlendioxidanteil gesenkt und eine von Fat Wyoming importierte, intensiv sauerstoffproduzierende Mammutbaumart großflächige Wälder gebildet hatte. Außerdem gab es eine äußerst gefährliche Raubechsenart auf Baal III.
    »… um hier, unter dem schönen Licht der Sonne Baal, eine lebenswürdige Welt aus dem Boden zu stampfen, um hier unter den Augen aller Bürger der Galaktischen Republik Terra ein Paradies zu erschaffen …!« Beifall unterbrach Gulfstrom für fast eine Minute. Er blickte sich um und sah in die strahlenden Gesichter der höchsten Verwaltungsleute und Militärs der neuen Kolonie. Lauter handverlesene Patrioten, lauter überzeugte Anhänger seiner zentralistischen Politik. Er wandte sich wieder den Massen zu und hob die Rechte. Der Beifall verklang, er fuhr fort.
    »… um ein

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